Kriminalitätsstatistik Bönnigheim 281 Straftaten in der Stadt

Von Jörg Palitzsch
Derzeit wird dieses dreiteilige Gebäude fertig gestellt, in das die Polizeistation Kirchheim-Bönnigheim einziehen wird. Sie ist dann größer als zuvor, mit einer Sechs-Mann-Besetzung. Foto: /Oliver Bürkle

Die Kriminalstatistik für Bönnigheim weist bei Nötigungen, Bedrohungen und Sachbeschädigungen eine deutliche Zunahme aus.

Mit einem detaillierten Bericht gab Ferdinand Steigmann dem Gemeinderat und der Verwaltung einen tiefen Einblick in die Kriminalstatistik der Stadt. Der Polizeihauptkommissar, Leiter des Polizeipostens in Kirchheim, dort ist man neben Bönnigheim auch noch für Gemmrigheim und Erligheim zuständig, vermied es, trotz einiger Zunahmen bei den Strafdelikten von einer markanten Entwicklung zu sprechen. Im Gegenteil. Mit Blick auf die Struktur der Tatverdächtigen gab er Entwarnung.

Mehr Gesamtstraftaten

Zwar ist die Zahl der Gesamtstraftaten seit dem Jahr 2017 von 203 im Jahr 2021 auf 281 angestiegen, gleichzeitig, so der Hauptkommissar, gab es auch einen Zuwachs bei der Bevölkerungsentwicklung.

2017 lag diese Zahl bei 7725, im vergangenen Jahr bei 8190 Einwohnern. So verteilen sich die Straftaten mit 215 auf das Stadtgebiet, 33 auf Hofen, acht auf Hohenstein und 25 Fälle ereigneten sich auf der Gemarkung von Bönnigheim, etwa in der freien Flur.

Zahl der Nötigungen gestiegen

Eine „deutliche Zunahme“, so Steigmann, gab es im Jahresvergleich beim Delikt Nötigung. 2020 waren es noch acht Fälle, ein Jahr später 21. Die Sachbeschädigungen stiegen im gleichen Zeitraum von 24 auf 40 an und auch bei den Rauschgiftdelikten gab es einen Zuwachs von 11 auf 24.

Besonders hob der Revierleiter die Eigentumskriminalität hervor. Diese stieg seit 2017 mit 51 Delikten auf insgesamt 66. So habe eine Bande aus dem Saarland auch in Bönnigheim ihr Unwesen getrieben. In einem Einkaufszentrum wurden Geldbeutel gestohlen, um dann mit den erbeuteten Karten Geld abzuheben. Beim schweren Diebstahl sank in Bezug auf Wohnungseinbrüche dagegen die Fallzahl von zwei auf eins.

Eier gegen Häuserfassaden

Bei den Tatverdächtigen machte die Zahl der Kinder einen Sprung von zwei (2020) auf 17. Mit einer näheren Betrachtung relativierte Steigman allerdings das zunächst erschreckende Zahlenbild. Eine fünfköpfige Kindergruppe wurde ermittelt, die Eier gegen Häuserfassaden geworfen hatte. Und zu Halloween gab es von vier Kindern verursachte Lackschäden an Autos und ebenfalls Eierwürfe.

Die Gewaltkriminalität in der Stadt stieg im Zweijahreszeitraum von fünf auf neun, es gab keinen Mord und keinen Totschlag. Die Delikte waren in erster Linie häusliche Gewalt.

Die Straßenkriminalität, jene Vergehen, die man als Bürger laut Steigmann am ehesten mitbekomme, sank von 36 auf 29. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 hatte man noch 65 Fälle gezählt. Und wegen Ruhestörungen musste die Polizei in Bönnigheim im vergangenen Jahr 29 Mal anrücken.

Insgesamt konnte der Postenleiter auf eine Aufklärungsquote von 65,1 Prozent für Bönnigheim verweisen, beim Polizeipräsidium Ludwigsburg sind es 64,8 Prozent.

Keine Unfallhäufigkeitsstelle

Mit im Portfolio hatte Ferdinand Steigmann auch die Zahlen der Verkehrsunfälle. Die Zahl stieg von 70 (2020) auf 78 (2021) und lag 2919 bei 93. Verkehrstote waren im vergangenen Jahr nicht zu verzeichnen, jedoch sieben Unfälle mit acht Schwerverletzten und 18 Unfälle mit 25 Leichtverletzten.

In Bönnigheim, so Hauptkommissar Ferdinand Steigmann, gibt es keine Unfallhäufigkeitsstelle. Der Grund: Dazu müssten fünf gleichartige Unfälle an gleicher Stelle passieren, trete dies ein, werde mit einer Verkehrsschau und entsprechende Maßnahme gegengesteuert.

 
 
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