Kririk am Zustand des Besigheimer Bahnhofs Besigheimer Bahnhof „Zu keiner Zeit sicherer Unterschlupf

Von Michael Soltys
BesigheimBahnhof Foto: Werner Kuhnle

Eine Pendlerin kritisiert bei der Stadt den Zustand des Besigheimer Bahnhofs. Mehr Sauberkeit rund um die Gleise wünscht sich auch die Stadt selbst. Die Bahn will nötige Reparaturen schnell erledigen.

Neulich hat sich Katrin H. wieder einmal so richtig geärgert. Schon vor sechs Uhr morgens stand die Pendlerin auf dem Bahnsteig im Besigheimer Bahnhof. Kalt war es, regnerisch und zugig, der Zug wie so häufig verspätet. Doch einen Unterstand gibt es nicht, jedenfalls keinen, der funktioniert. Er war  kurz nach seiner Entstehung zerstört worden, wohl durch Vandalismus, glaubt Katrin H., jedenfalls  biete er „zu keiner Zeit einen sicheren Unterschlupf“.

Ihren Ärger schilderte Katrin H.  in einer Mail an die Stadtverwaltung, die der BZ vorliegt. Darin kritisiert sie auch gleich die Verschmutzung, die Graffitis und das insgesamt schlechte Erscheinungsbild des Besigheimer Bahnhofs. Für eine Gemeinde, die sich mit dem Zusatz „Deutschlands schönster Weinort“ schmücke, sei dieser Bahnhof „ein echter Schandfleck und eine Zumutung für Pendler, Bürger und Touristen gleichermaßen“, schimpft sie.

Eigentum der Bahn

Natürlich weiß auch Katrin H., dass die Stadt nicht für die Sauberkeit und Sicherheit im Besigheimer Bahnhof zuständig ist. Das ist Sache der Bundesbahn, der das Areal gehört. Aber die Stadt müsse kontrollieren und auch bei den Verantwortlichen anmahnen, dass die Bahn ihrer Verpflichtung nachkomme, im eigenen Interesse und in dem der Bürger, findet sie.

Bei der Stadt, dem Adressaten ihrer Beschwerde, rennt Katrin H. offene Türen ein. Denn die Ungepflegtheit des Bahnhofs ist auch der Verwaltung und dem Gemeinderat seit langem ein Dorn im Auge. Mehrfach wurde von der Bahn eine Verbesserung angefordert, es habe sogar schon Krisengespräche zwischen den Amtsleitern, Bürgermeister Steffen Bühler und Mitarbeitern der Bahn am Bahnhof selbst gegeben, sagte Stadtbaumeister Andreas Janssen auf Nachfrage der BZ. Bisher ist der Erfolg ausgeblieben.

Auch die Mail von Katrin H. habe er kurz nach deren Eingang bei der Stadt zum Anlass genommen, noch einmal bei der Bahn nachzuhaken, wie sie das schlechte Bild des Bahnhofs auf Dauer verbessern wolle. Die Stadt selbst leere täglich die Mülleimer auf dem Bahnhofsgelände beim Omnibusbahnhof. Und obwohl es nicht ihre Aufgabe sei, räume sie auch einmal Unrat in der Unterführung und sogar auf der Gleisanlage weg, sagt Janssen.

Mehr Kontrolle angekündigt

Während die Stadt auf die Antwort warten musste, reagierte die Bahn auf eine Nachfrage der BZ deutlich schneller. In der Pressestelle in Stuttgart kennt man das Problem des beschädigten Unterstandes. Die Bahn werde Angebote für eine Reparatur einholen, versicherte eine Sprecherin der Bahn. Die Entfernung der Graffitis sei bereits in die Wege geleitet, damit sei eine Firma beauftragt worden.  „Notwendige Reparaturen werden in der Regelkurzfristig erledigt“, versicherte die Sprecherin, doch Vandalismus und bewusste Verschmutzungen erschwerten dies. Künftig werden deshalb die Kontrollintervalle erhöht, kündigte sie an.

Bahn kontrolliert den Zustand

Die Bahn kontrolliere den Zustand des Bahnhofs schon bisher regelmäßig auf Sauberkeit.

Einmal wöchentlich seien die Reinigungskräfte in Besigheim in Einsatz, um Böden, Bahnsteige und Unterführung zu säubern. Sechs Mal pro Jahr werde sogar sehr gründlich gereinigt. Zuletzt sei die Fassade des Bahnhofsgebäudes 2021 neu gestrichen worden, das Dach saniert und die Fenster erneuert.

 
 
- Anzeige -