Kürbisausstellung in Ludwigsburg ist eröffnet 450 000 Kürbisse fürs Blühende Barock

Von Gabriele Szczegulski
Das Krokodil steht als Sinnbild für den Dschungel, das diesjährige Thema der Kürbisausstellung. Foto: /Martin Kalb

Die 23. Kürbisausstellung ist eröffnet. Kürbisse gibt es in diesem Jahr mehr als genug, deshalb konnte die Themenwelt „Dschungel“ schon früher fertig werden.

Noch am frühen Freitagmorgen hat der Erdmannhausener Landwirt Jens Eisenmann Kürbisse fürs Blühende Barock (Blüba) in Ludwigsburg angeliefert, das macht er jetzt bis zum 4. Dezember zweimal pro Woche. Die sind aber eher für die Gastronomie und den Verkauf. Eisenmann liefert 99 Prozent der benötigten Kürbisse ans Blüba, nur seltene Sorten werden anderswo eingekauft.

Gutes Jahr für den Kürbisanbau

450 000 Kürbisse insgesamt hat Eisenmann in den letzten drei Wochen für die 23. Kürbisausstellung mit dem Thema Dschungel zu Füßen des Residenzschlosses abgeliefert. Und zwar zwei Wochen vor der üblichen Zeit, sodass das Kürbisausstellungsteam um Alisa Käfer vom Blüba und Stefan Hinner, Geschäftsführer der Jucker Farmart Deutschland mit Sitz in Ludwigsburg (siehe Info), in diesem Jahr nicht erst auf den letzten Drücker mit dem Aufbau der Skulpturen, der Dekoration, der Stände und der Gastronomie fertig wurden.

„Dieses Jahr herrschten perfekte Verhältnisse für den Anbau von Kürbis“, sagt Eisenmann. Denn bei der Saatzeit im April war das Wetter feucht-warm – beste Bedingungen für das Wachstum der Kürbisse. „Wenn die Früchte die Größe eines Salatkopfs haben, werden sie nicht mehr gegossen, Kürbisse können die Trockenheit, die grade herrscht, ab“, so der Landwirt. Dennoch sind die Kürbisse verhältnismäßig klein, was der Dürre geschuldet ist. „Deshalb müssen unsere Kontrahenten bei den Kürbismeisterschaften wohl ihre Exemplare gießen, um den Weltrekord von 1226 Kilogramm des letzten Jahres zu überbieten“, sagt Volker Kugel, Geschäftsführer des Blübas.

Kugel läutet am Freitag seine letzte Kürbisausstellung ein, er geht Ende des Jahres in Ruhestand (die BZ berichtete). Vor 23 Jahren hatte er den Mut, so sagt Stefan Hinner von Jucker Farmart, die die Ausstellung organisieren, „was ganz Neues auszuprobieren und mit uns die weltgrößte Kürbisausstellung zu wagen“. Mittlerweile sei diese ein Selbstläufer, 250 000 Besucher kommen alleine in den Monaten September und Oktober, „dreimal so viel und mehr als vor 1999“, so Kugel. Damit ist sie der Besucherrenner im Blüba. Zudem habe die Veranstaltung auch dem Kürbis als kulinarischem Lebensmittel einen großen Schub gegeben, sagt Hinner.

Die Schweizer Firma Jucker Farmart, Begründer der Kürbisevents, ist so zufrieden mit dem Erfolg, dass ein eigenständiges Tochterunternehmen, die Jucker Farmart Deutschland mit Sitz in Ludwigsburg, gegründet wurde. Hinner ist ihr Geschäftsführer.

Schon am Eröffnungsmorgen strömen die Besucher, vor allem Familien und Senioren. Dennoch legen auch am Eröffnungstag noch junge Blüba-Ferienarbeiter letzte Hand an, hängen winzige Kürbischen an die Skulpturen oder tauschen schon angeschlagene Früchte aus, was täglich gemacht wird. Von den Temperaturen her fühlt sich das Blüba an wie ein Dschungel, nur die Luftfeuchtigkeit fehlt.

Die Kürbisgastronomie ist über Mittag besonders gefragt und hier vor allem die erstmalig angebotenen Kürbisflammkuchen. Auch einen Kürbiswein gibt es ab 5. September: Die Bottwartaler Winzer haben einen Rotwein als Cuvée aus Trollinger und Acolon kreiert.

Die 14 Skulpturen, vor allem Tiere wie Papagei, Elefant, Krokodil, Riesenspinne oder Orang Utans, hat der Cleebronner Künstler Pit Ruge gestaltet. Ab dem 1. September kommen dann wieder internationale Schnitzkünstler, die eigene Kunstwerke aus Kürbissen schnitzen, die gibt es dann in der Blüba-Dschungelwelt noch oben drauf.

 
 
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