Lagebericht der RKH Kliniken Auf den Normalstationen sind die Betten ausgelastet

Von Michael Soltys
Wenig Personal in den Kliniklen, aber erhöhter Aufwand für eine steigende Zahl von Corona-Patienten.⇥ Foto: Sebastian Gollnow

Die Zahl der Corona-Patienten steigt weiter. Die Kliniken kämpfen mit Personalmangel.

Scheinbar ungebremst steigt die Zahl der Infizierten in Deutschland: Das RKI meldet Rekordzahlen. Doch längst sind es nicht mehr die schwer an Corona leidenden Patienten auf den Intensiv- und Überwachungsstationen. Jetzt ist es die hohe Belegung der Normalstationen, die Professor Jörg Martin, den Geschäftsführer der RKH Kliniken, und seinem Team aus Ärzten und Pflegekräften Sorgen machen. Und es ist die Infektionsrate des Personals selbst, die eine angemessene Betreuung der Patienten mehr und mehr erschwert. Das machte die Klinikleitung bei ihrem zweiwöchentlichen Bericht über die Lage in den Krankenhäusern im Landkreis Ludwigsburg am Mittwoch deutlich.

„Die Welle ist in den Kliniken angekommen“, bestätigte der Ärztliche Direktor Dr. Stefan Weiß. Auf den Normalstationen liegen 160 Patienten mit Symptomen, damit sei die Zahl der verfügbaren Betten ausgelastet. „Wir müssen konstant aufstocken“, sagte Weiß. Der Aufwand für die Corona-Erkrankten sei wesentlich höher als für andere Patienten. Das betreffe auch Patienten, die lediglich mit Corona infiziert seien, aber keine Symptome aufwiesen und trotzdem isoliert werden müssten. Auf den Intensiv- und Überwachungsstationen habe es dagegen kaum Veränderungen gegeben, hier müssen zwischen zehn und 15 Patienten versorgt werden.

Tägliche Tests

Und das bei sinkendem Personalstand. In der vergangenen Woche seien 154 Mitarbeiter positiv getestet worden, in dieser Woche bereits 27 weitere. „Sie fehlen zehn bis 14 Tage“, sagte Weiß, da die Viruslast der Omikron-Variante sehr hoch sei und die Freitestung nach sieben Tagen nicht funktioniere. Jeden Tag werden nach wie vor alle Mitarbeiter getestet. Insgesamt 400 Mitarbeiter der Kliniken-Holding seien nicht immunisiert, das sind etwa fünf Prozent der Belegschaft. Sie seien den Gesundheitsämtern gemeldet worden. 

 Kritik äußerte Klinik-Chef Jörg Martin an den Corona-Entscheidungen des Bundes. In der Folge dürften ab Anfang April alle wesentlichen Schutzmaßnahmen in Baden-Württemberg fallen. Sein Rat: Maske tragen. Die Klinik-Leitung rechnet deshalb mit weiter steigenden Fallzahlen auf den Normalstationen, auch verursacht durch die bevorstehenden Oster-Feiertage. Mit dem Mangel an Mitarbeitern werden die Krankenhäuser noch mindestens 14 Tage zu kämpfen haben.⇥

 
 
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