Landrat und Bürgermeisten loben Dieter Bertet „Ideengeber, Antreiber und Motivator“

Von Jürgen Kunz
Landrat Dietmar Allgaier (links) und Freudentals Bürgermeister Alexander Fleig (rechts) verliehen Dieter Bertet den Bundesverdienstorden.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Der Einsatz in der Kommunalpolitik, für Sport, Kultur und Geschichte von Dieter Bertet wurde am Donnerstag mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigtet.

Es sind sicherlich wenige in Freudental, die Dieter Bertet nicht in irgendeiner Form begegnet sind: Bis vor zweieinhalb Jahren war er annähernd vier Jahrzehnte ununterbrochen Gemeinderat. Doch sein ehrenamtliches Betätigungsfeld reichte viel weiter, vom Sport über die Kultur und Geschichte bis zur Ausbildung von Trainern und Lehrern. In einer öffentlichen Feierstunde in der Schönenberghalle erhielt er den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und sein immenser Einsatz in und für seine Heimatgemeinde wurde von Landrat Dietmar Allgaier und Bürgermeister Alexander Fleig gewürdigt.

„Es freut mich sehr, dass nach den für uns allen schwierigen Wochen diese gesellschaftliche Veranstaltung nun tatsächlich stattfinden kann“, begrüßte Fleig den zu ehrenden Dieter Bertet und die Festgäste, darunter Gemeinderäte aller Fraktion, Ehrenbürger Hartmut Singer sowie die beiden neu gewählten Landtagsabgeordneten Tayfun Tok und Tobias Vogt, am Donnerstagabend in der Schönenberghalle. Natürlich teilte die Familie von Bertet und persönliche Freunde und Mitstreiter, die alle gemeinsame Erlebnisse und Erinnerung mit Bertet verbinden, das besondere Ereignis in seiner Heimatgemeinde.

Fast vier Jahrzehnte im Gemeinderat

Vor zweieinhalb Jahren verließ Bertet nach fast vier Jahrzehnten in der SPD-Fraktion den Freudentaler Gemeinderat. Für dieses Engagement erhielt er nicht nur die Ehrennadel des Gemeindetags, er wurde auch mit der Freudentaler Bürgermedaille ausgezeichnet. Ich möchte die letzten fast zehn Jahre, in denen ich Sie kenne und wir in vielen Bereichen zusammengearbeitet haben, Revue passieren lassen“, sagte Fleig, und nannte diese „spannende, interessante und bewegende Jahre“.

Fleig erinnerte sich „noch sehr gut“ daran, wie er als völlig unbekannter Bürgermeisterkandidat beim Kaffee zu Hause von Bertet über die aktuellen Vorhaben in Freudental informiert wurde. „Gleichzeitig haben Sie aufgezeigt, was Sie von einem neuen Bürgermeister erwarten“, merkte Fleig an. Und so habe er Bertet auch als Gemeinderat erlebt; er sprach Dinge offen an, formulierte klar die Ziele, stand dafür ein – und hatte einen langen Atem.

„Bürger für Bürger Freudental“

Nach der ersten Wahl von Fleig sei er von Bertet erinnert worden, er habe zugesagt, den Vorsitz des Vereins „Bürger für Bürger Freudental“ zu übernehmen. Dieser Trägerverein der Freudentaler Bürgerstiftung ist für Bertet nahezu eine Herzensangelegenheit. Er ist dabei nicht nur Spendensammler, als zweiter Vorsitzender entwickelte sich „Bürger für Bürger“ zum „Kulturfenster im Ort“, wie es der Bürgermeister formuliert, mit Vorträgen, Redner und Künstlern. Mit dem Ergebnis, dass aus den Veranstaltungen ein Erlös inzwischen ein Stiftungskapital von knapp 60 000 erwirtschaftet wurde. Darüber hinaus war Bertet dabei, als es galt, die Freudentaler Geschichte aufzuarbeiten. Nicht nur mit seinen Dorfführungen, auch in dem 2015 gegründeten Arbeitskreis „Erinnern und Gedenken“. Bertet hat sich für Freudental der „Stolpersteininitiative“ angenommen, und dabei „Fleißarbeit und akribischer Aufarbeitung“ mehrere weitere Schicksale überprüft und die Geschichte von „Ernst Greiner“ aufgearbeitet.

„Sie sind auf vielen Gebieten bewandert und stets offen für Neues“, so charakterisierte Landrat Dietmar Allgaier beim Überreichen des Bundesverdienstkreuzes Dieter Bertet. Der Kreischef erinnerte an dessen Gemeinderatszeit von 1980 bis 2018. „Hervorheben möchten ich an dieser Stelle, den Ausbau der Sportanlagen und des Vereinszentrums Birkenwald. Sie setzten sich stets für Ihre Ziele ein und ließen sich nicht so schnell durch andere Meinungen beeinflussen.“

Bertet habe seine sportliche Erfahrung und seine frühere Tätigkeit als Realschullehrer außerdem dazu genutzt, um bei „Jugend trainiert für Olympia“ federführend als Kreisvorsitzender mitzuwirken. Im besonderen Maße war Bertet in seinem Heimatdorf engagiert: seit 1972 beim SV Freudental als Funktionsträger, in der Jugendarbeit und als Trainer.

 
 
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