Landtagswahl Wahlkreis 13 Markus Rösler holt das Top-Ergebnis

Von Mathias Schmid
Markus Rösler von den Grünen holt das Direktmandat. Foto: Martin Kalb

Kein Kandidat im Landkreis holt mehr Prozentpunkte als der Grünen-Abgeordnete für den Wahlkreis 13. Eine Zitterpartie war es für Konrad Epple (CDU).

Der Grünen-Abgeordnete Markus Rösler hat sein Direktmandat im Wahlkreis 13, Vaihingen, eindrucksvoll bestätigt. Er bekam noch mehr Zustimmung als vor fünf Jahren. Knapp war es bis zum Schluss für Konrad Epple (CDU) und Roland Zitzmann (FDP). Enttäuscht zeigten sich Torsten Liebig (SPD) und Friedemann Meyer (AfD).

Für Markus Rösler (Grüne) wäre alles andere als das erneute Direktmandat eine Überraschung gewesen. Mit 34,9 Prozent (vorläufiges Endergebnis) lag er am Ende noch deutlich über dem Landeswert seiner Partei. Und er erzielte im Landkreis mit Blick auf die Prozentzahl das Top-Ergebnis aller angetretenen Kandidaten. „Das ist das erste Mal in der Geschichte der Grünen, dass der Wahlkreis Vaihingen das beste Ergebnis hat“, jubelte Rösler.

Zurück führt er den Erfolg der Partei zum einen auf Landesvater Winfried Kretschmann. Zum anderen betonte er: „Wir sind seit zehn Jahren flächendeckend im Landkreis unterwegs. Und die Menschen sehen, dass das kompetente und engagierte Leute sind.“ Zu möglichen Koalitionen meinte er: „Da gehen wir ganz pragmatisch ran: Es wird wahrscheinlich schon am Montag erste Sondierungsgespräche geben. Dann schauen wir: Wo sind die größten Schnittmengen.“

Ständchen für den Sieger

Höhepunkt des Abends für Rösler war: „Meine Mitarbeiter haben organisiert, dass ich aus unterschiedlichen Wohnzimmern musikalische Gratulations-Ständchen bekommen habe. Auch meine drei Buben waren Teil dieser Überraschung. Das hat mich gefreut, weil es etwas Persönliches war – in einer Zeit, wo das oft zu kurz kommt.“

Für Konrad Epple (CDU) wurde der Abend zur Zitterpartie. Auch dieses Mal reichte es für ihn im Wahlkreis Vaihingen deutlich nur zu Platz zwei. Am Ende reichte es voraussichtlich auch erneut für das Zweitmandat. „Ein Teil des Ziels ist erreicht“, war er daher unterm Strich zufrieden. Mit 24,8 Prozent der Stimmen schnitt er aber um mehr als einen Punkt besser ab als seine Partei im Land, verlor aber dennoch gut zwei Prozentpunkte. „Ich bin aus der Sicht zufrieden, dass es mich nicht richtig verspult hat“, sagt er mit Blick auf den Absturz seiner Partei.

Für diesen machte er auch die negativen Schlagzeilen verantwortlich, die Parteikollegen deutschlandweit jüngst geschrieben hatten. Bezüglich einer Regierungsbeteiligung der CDU meinte er: „Wenn man das fünf Jahre gemacht hat, ist die logische Konsequenz, das weiterzuführen.“

„Das Ergebnis ist stark“, sagte Roland Zitzmann (FDP) sowohl über das Abschneiden seiner Partei, als auch über sein eigenes. Das für die FDP gute Landesergebnis toppte er mit 11,1 Prozent der Stimmen sogar noch leicht. Verantwortlich machte er dafür seinen Wahlkampf. „Ich habe nicht nur auf online, sondern auch auf Präsenz gesetzt, war war viel unterwegs. Am Ende ging Zitzmann aber davon aus, dass es knapp nicht für den Einzug in den Landtag reicht, was der Freude über das Ergebnis dann doch einen gewaltigen Dämpfer verpasste. So mussten Frau und Tochter zu Hause etwas Trost spenden.

Torsten Liebig (SPD), hatte schon länger gemerkt, dass es für ein unbekanntes Gesicht in einem überwiegend digitalen Wahlkampf schwierig wird. Sein Ergebnis war mit 9,2 Prozent unter dem SPD-Landesschnitt. „Ich bin enttäuscht“, lautete das Fazit. Liebig hatte gehofft, das Ergebnis der SPD positiv beeinflussen zu können. „Das Gegenteil war der Fall.“ Sein unterdurchschnittliches Abschneide führte er auch auf die starken Konkurrenten Rösler, Epple und Zitzmann zurück. So verlief der Wahlabend, den er gemeinsam mit Parteikollege Colin Sauerzapf, Kandidat im Wahlkreis 12, verfolgte, eher ruhig.

Kurz vor der ersten Prognose hatte Friedemann Meyer (AfD) seine Chancen auf „unter 50 Prozent“ geschätzt. Am Ende holte er nur 8,6 Prozent, deutlich weniger als die Landes-AfD. „Es ist schon ein wenig enttäuschend“, meinte er zum persönlichem und zum Partei-Ergebnis. Verantwortlich dafür machte er unter anderem den hohen anteil an Briefwählern und dass viele ehemalige AfD-Wähler nicht wählen gingen. „Stellenweise haben uns auch die kleinen Parteien Stimmen abgegriffen.“ Aber auch ein Hin und Her beim Thema Corona sei nicht förderlich gewesen.

Der prominente Kandidat der Freien Wähler, Ex-Generalstaatsanwalt Klaus Pflieger, dürfte enttäuscht sein: „Eine ordentliche Chance“ hatte er seiner Partei eingeräumt, in den Landtag einzuziehen. Die FW blieben aber unter der Fünf-Prozent-Hürde. Pflieger selbst kam auf 3,9 Prozent. In seiner Heimat Sersheim holte er 14,5 Prozent.

Die Wahlbeteiligung im Wahlkreis 13 lag bei 69,2 Prozent. Die meisten Leute gingen in der kleinsten Stadt, in Oberriexigen, wählen: 73,2 Prozent. Am wenigsten waren es in Sachsenheim mit 65,2 Prozent.

 
 
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