LG Neckar-Enz ist ein halbes Jahrhundert alt Athleten starten ins Jubiläumsjahr

Von Uwe Mollenkopf
Einer der Spitzenathleten der LG Neckar-Enz: Felix Franz beim Hürdenlauf der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Jahr 2016 in Kassel. Sportler der LG waren landesweit, national und einige sogar international erfolgreich. Foto: Ralf Goerlitz

Vor 50 Jahren, am 1. Januar 1972, wurde die LG Neckar-Enz gegründet, ein Zusammenschluss mehrerer Sportvereine. Zum Jubiläum hat man sich einiges einfallen lassen.

Wer dieser Tage auf die Internetseite der Leichtathletik-Gemeinschaft (LG) Neckar-Enz schaut, bekommt nicht nur etwas zu sehen, sondern auch zu hören. Vorsitzende Rose Müller und der stellvertretende Vorsitzende Michael Joos stellen in einem Podcast den Verein und seine diesjährigen Veranstaltungen vor. Denn 2022 ist für die LG Neckar-Enz ein besonderes Jahr: Die Leichtathleten können auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken. Deshalb soll es auch bei einem Podcast nicht bleiben, sondern es soll jeden Monat einen weiteren zu unterschiedlichen Themen geben: Das ganze Jubiläumsjahr hindurch.

Dabei sei es zunächst noch gar nicht absehbar gewesen, dass es die LG Neckar-Enz 2022 überhaupt noch geben werde, so der LG-Vize Michael Joos in einer Mitteilung. 1971 hatten sich die Leichtathletik-Verantwortlichen der Vereine TSV Bietigheim, SV Germania Bietigheim, TSV Bönnigheim und Spvgg Besigheim zum ersten Mal getroffen, um über die Möglichkeiten einer gemeinsamen Leichtathletik-Gemeinschaft zu sprechen. Treibende Kräfte waren damals Rolf Zinßer (TSV Bietigheim), Heinz Nägele (Germania), Ernst Altmann (TSV Bönnigheim) und Gustav Bächler (Spvgg Besigheim). Dies mündete in die Gründung Anfang 1972. Doch die Zusammenarbeit habe so gut funktioniert, dass die LG Neckar-Enz heute eine der ältesten noch existierenden Leichtathletik-Gemeinschaften in Baden-Württemberg sei, so Joos.

Gemeinsam
Sportstätten nutzen

Ziele der Gründung waren unter anderem, starke Mannschaften zu bilden, die Trainingsbedingungen durch die gemeinsame Nutzung von Sportstätten und Sportgeräten zu verbessern, für gut ausgebildete Trainer zu sorgen, effektive Trainingsgruppen und ein Umfeld für den Wettkampfsport zu schaffen. Die Motivation von Leistungsträgern und Nachwuchsathleten sollte erhalten werden – mit Erfolg: Seit 1990 gab es mehr Zugänge als Abgänge, Top-Athleten aus der Region kamen zum Verein. Die Zusammensetzung der LG Neckar-Enz hat sich im Laufe ihrer Geschichte einige Male geändert.

„Die Leichtathletikabteilung des SV Germania Bietigheim wurde 1995 aufgelöst, so dass dann auch die Germanen die LG Neckar-Enz wieder verlassen haben“, schreibt Joos. Ein paar Jahre, nämlich von 1973 bis 1974, war der KSV Kirchheim dabei, und die Spvgg Bissingen habe die LGNE von 1990 bis 1993 begleitet. Vor der Gründung gab es in den Jahren 1970/71 bereits eine LG Bietigheim, bestehend aus SV Germania Bietigheim und TSV Bietigheim, die sich dann zum 1. Januar 1972 auch mit Vereinen außerhalb Bietigheims zur LG Neckar-Enz zusammenschlossen haben.

Erfolgreiche Athleten bei großen Meisterschaften

Aktuell bilden die Leichtathletikabteilungen der Vereine TSV Bietigheim, TSV Bönnigheim, Spvgg Besigheim und seit 1999 auch des VfL Gemmrigheim die LG Neckar-Enz. Ihr gehören mehr als 1100 Mitglieder an (siehe Infokasten).

Seit Beginn ist es Joos zufolge gelungen, erfolgreiche Athleten zu großen Meisterschaften zu schicken. In den verschiedensten Disziplinen seien die Sportler landesweit, national und einige sogar international erfolgreich gewesen. Unvergessen bleibe die Nominierung von Daniela Daubner (geborene Ferenz) für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro mit der 4 mal 400 Meter-Staffel oder der Finallauf über 400 Meter Hürden von Felix Franz 2014 bei den Europameisterschaften in Zürich. Viele weitere bekannte Namen hätten die Leichtathletik-Geschichte der LG Neckar-Enz geprägt.

Auch viele große Veranstaltungen wurden ins Leben gerufen, wie etwa der Bietigheimer Silvesterlauf, der Bönnigheimer Stromberglauf und Stadionveranstaltungen.

Im Jubiläumsjahr sind laut Rose Müller neben den Podcasts eine ganze Reihe weiterer Aktivitäten geplant. In den sozialen Medien (Facebook und Instagram) sei eine monatliche „Challenge“ vorgesehen, bei der das Wissen zu Fragen der Leichtathletik, zu der LG Neckar-Enz und auch sportliches Geschick gefragt sind.

Festakt am 10. September
im Ellental-Stadion

Höhepunkt bei den Präsenzveranstaltungen werde ein Festakt am 10. September im Stadion im Ellental sein. Die Freiluft-Veranstaltung soll es ermöglichen, dass möglichst viele kommen können. So die Corona-Pandemie will, sollen ein Sportfest an Himmelfahrt in Bönnigheim und eines (am Abend) am 27. Juli in Bietigheim oder Besigheim stattfinden. Dabei soll es anlässlich des Jubiläums zusätzliche Kombi-Wertungen geben, mit kleinen Prämien für die Teilnehmer. Es ist ein Ausflug zu den European Championships nach München am 16. August geplant, und am 19. November soll der Stromberglauf stattfinden. Zum Abschluss des Jubiläumsjahrs wünschen sich Rose Müller und ihr Team, dass nach zwei Jahren Zwangspause endlich wieder der Startschuss für den Bietigheimer Silvesterlauf gegeben werden kann.

 
 
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