Lokalsport Transfermarkt.de ermittelt fiktive Preise für Fußballer

Von Sebastian Klaus
Der Bietigheimer Nationaltorhüter Bernd Leno in Diensten des Premier League-Klubs Arsenal London im Duell mit Southamptons Moussa Djenepo. Den Keeper listet das Fußball-Portal transfermarkt.de mit 32 Millionen Euro.⇥Foto: Foto: Han Yan via www.imago-images.de

Das Internetportal transfermarkt.de ermittelt seit fast 20 Jahren fiktive Preise für Fußballer. Auch aus der Region sind einige Kicker dabei.

Das Internetportal transfermarkt.de ermittelt seit fast 20 Jahren fiktive Preise für Fußballer. Mit mehr als 100 Millionen Visits gelangte die Seite dabei im Oktober sogar in die Top-20 der meistbesuchten Portale in Deutschland. In der Regel listet die Seite Spieler mit einem Marktwert ab 25 000 Euro. Teuerster Spieler im Ranking ist Kylian Mbappé. Der französische Nationalstürmer in Diensten von Paris Saint- Germain bringt es auf einen Marktwert von 180 Millionen Euro. Sein Vereinskollege auf Platz zwei, Neymar, ist immerhin noch 128 Millionen Euro wert. Die Top-3 komplettiert der senegalesische Offensiv-Allrounder Sadio Mané vom FC Liverpool mit 120 Millionen Euro. Doch auch aus der Region sind einige Kicker im Ranking dabei.

Ganz weit vorne in der Liste der teuersten Spieler aus der Region steht Bernd Leno (28). Der Nationaltorhüter aus Bietigheim-Bissingen, der seine große Karriere mit sechs Jahren beim SV Germania Bietigheim begann und inzwischen beim FC Arsenal London in England aktiv ist, ist mit 32 Millionen Euro gelistet.

Colak zeigt Aufwärtstrend

Schon weit abgeschlagen hinter Leno rangiert Antonio Colak (27 Jahre). Vier Millionen Euro ist der in Ludwigsburg geborene und beim SGV Freiberg ausgebildete Stürmer aktuell wert. Tendenz steigend: Denn im November debütierte Colak gegen die Türkei in der kroatischen A-Nationalmannschaft. Zudem war der einstige Torschützenkönig der kroatischen Liga mit seinem neuen Klub, dem griechischen Spitzenklub PAOK Thessaloniki, viermal in der Europa League im Einsatz.

Einen Marktwert von 400 000 Euro weist derzeit der Bönnigheimer Marc Schnatterer (35) auf. In dieser Saison kam der einstige Jugendspieler des TSV Bönnigheim und des SGV Freiberg (und dortige Weggefährte des heutigen SGV-Kapitäns Marco Grüttner) beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim zwar in allen elf Saisonspielen und einer DFB-Pokalpartie zum Einsatz – allerdings nur noch sehr spärlich. Auf lediglich 229 Einsatzminuten bringt es das Heidenheimer Urgestein, dass bereits 2008 in der Vierten Liga für das Team von Trainer Frank Schmidt kickte. Kurios: Drei Spiele in Folge kam der offensive Mittelfeldspieler jeweils nur eine Minute zum Einsatz. Schnatterers höchster Marktwert betrug eine Million Euro (zuletzt im Sommer 2018).

Wähling-Brüder gut im Rennen

Auf dem vierten Platz im Ranking landet Benedikt Röcker mit 275 000 Euro. Der Innenverteidiger aus Löchgau, der in der Jugend des FV Löchgau ausgebildet wurde, kam in dieser Saison beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden nach einer Verletzung in der Vorbereitung noch gar nicht zum Zug. Auf einen Marktwert von 200 000 Euro bringt es der in Ludwigsburg geborene Nicolas Wähling (23) vom Zweitligisten Jahn Regensburg. Auch wenn der Deutsch-Engländer in dieser Saison lediglich im DFB-Pokal kurz für die Profis zum Einsatz kam und sonst in der Bayernliga ran muss, hat der bilingual aufgewachsene Wähling zumindest schon einmal Bundesligaluft schnuppern dürfen. 2018 wurde er von Julian Nagelsmann, seinem damaligen Trainer bei der TSG Hoffenheim am 24. Spieltag in den Profikader berufen, allerdings nicht eingesetzt. Nicolas jüngerer Bruder Oliver (21), der bei der Bundesliga-Reserve von Mainz 05 spielt, ist dagegen nur halb so teuer wie sein Bruder.

Ebenfalls in Ludwigsburg geboren, allerdings 50 000 Euro günstiger als Wähling, ist Agim Zeka (22). Der albanische U21-Nationalsspieler spielt seit Anfang August beim belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron. Der 1,92 große Sturmtank ist von der Reserve des französischen Nachbarn OSC Lille, die den belgischen Klub als Ausbildungsverein nutzt, allerdings nur ausgeliehen.

Mack in Wartestellung

Bei einem Marktwert von 150 000 Euro steht derzeit auch Luca Mack. Der 20-jährige Löchgauer in Diensten des Bundesligisten VfB Stuttgart hatte am letzten Spieltag der Vorsaison gegen den SV Darmstadt 98 sein Profi-Debüt gegeben. Mack, dessen Patenonkel kein Geringerer als der langjährige SC Freiburg-Kapitän Julian Schuster ist, wurde dabei für Mario Gomez in der 82. Spielminute eingewechselt. Nachdem eine Leihe zu einen Zweit- oder Drittligisten vor der Saison nicht realisiert wurde, kam der defensive Mittelfeldspieler in dieser Spielzeit nur noch in der Reserve in der Regionalliga zum Einsatz – und dass, obwohl der VfB ausgerechnet jetzt wieder auf seine eigenen Talente setzt. Auf fünf Partien und eine Vorlage bringt es Mack in der Zweiten.

Gipson ist wieder zurück

Der in Ludwigsburg geborene Rechtsverteidiger Ken Gipson (24), der in der Jugend der TSF Ditzingen und beim VfB Stuttgart ausgebildet wurde, ist nach Stationen bei RB Leipzig II und dem SV Sandhausen wieder in der alten Heimat gelandet. Seit 2019 kickt der Deutsch-Amerikaner mit einem Marktwert von 125 000 Euro für die SG Sonnenhof Großaspach.

Nachdem er zu seiner Zeit beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim noch einen Marktwert von 100 000 Euro hatte, ist der Wert von Abwehrspieler Kevin Njie (24) inzwischen um die Hälfte gesunken. Der Ludwigsburger, der beim SGV Freiberg ausgebildet wurde, schnürt seit dem Sommer 2018 für den Nord-Regionalligisten SC Weiche Flensburg die Fußballschuhe.

Deutlich günstiger ist der gebürtige Ludwigsburger und ehemalige Spieler des SGV Freiberg, Amar Konjhodzic (26). Auf 25 000 Euro schätzt transfermarkt.de den Wert des ehemaligen bosnischen Jugendnationalspielers. Der Verteidiger spielt nach vielen Stationen inzwischen beim bosnischen Zweitligisten Radnik Hadzici.

Auf ebenfalls 25 000 Euro beläuft sich der Marktwert von Simon Klostermann (20). Der Ludwigsburger, der vor der Saison vom SGV Freiberg zum Regionalligisten TSG Balingen gewechselt war, kam in dieser Saison schon elf Mal zum Zug und erzielte dabei zwei Tore.

 
 
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