Ludwigsburg Bietigheim verliegt erneut in der Champions League

Von Sebastian Klaus
Eine überragende Partie lieferte einmal mehr Bietigheims norwegische Torhüterin Emily Sando. ⇥ Foto: Alexander Keppler via www.imago-images.de

In der Champions League müssen sich die SG-Frauen dem rumänischen Spitzenteam Bucuresti deutlich geschlagen geben.

Wer in der Champions-League-Partie SG BBM Bietigheim gegen CSM Bucuresti aufgrund des Tabellenstandes von Beginn an eine klare Angelegenheit erwartet hatte, sah sich beim 22:32 der SG am Sonntagnachmittag enttäuscht.

Denn zwischenzeitlich führte die Spielgemeinschaft nach zwei Treffern in Folge durch Luisa Schulze sogar mit zwei Toren. Und bis zum Stand von 10:10 nach 25 Minuten schaffte es der noch immer punktlose Tabellenletzte dem Spitzenreiter der Vorrundengruppe A, der allerdings ohne die verletzte Welthandballerin Christina Neagu auskommen musste,  Paroli zu bieten.

Überragende Akteurin auf der Platte war dabei nicht etwa eine der zahlreichen Starspielerinnen der Gäste, sondern einmal mehr SG-Torhüterin Emily Sando. Die 31-Jährige, seit Wochen in bestechender Form, hielt ihre Farben mit zahlreichen zum Teil spektakulären Paraden im Spiel. So sehr nervten die Norwegerin und die kompromisslose SG-Abwehr den rumänischen Serienmeister, dass die Bank der Gäste damit anfing, lautstark mit dem Schiedsrichtergespann zu diskutieren.

Mit Erfolg: Mit ihren Aktionen gelangte CSM offensichtlich nicht nur in die Köpfe der Unparteiischen, sondern auch in die der Bietigheimerinnen. Denn nach einer Zeitstrafe gegen die kurz zuvor eingewechselte Amelie Berger und dem verwandelten Strafwurf zum 10:11, lief bei der SG rein gar nichts mehr zusammen. In dieser Phase war es einzig Sando zu verdanken, die mit drei Paraden in Serie glänzte, dass Bucuresti nicht mit einem größeren Vorsprung als vier Toren (10:14) in die Halbzeit ging.
Nach dem Wechsel ging das muntere Scheibenschießen zunächst weiter. Während den SG-Akteuren rein gar nichts mehr gelingen wollte, bauten die Gäste innerhalb weniger Minuten ihren Vorsprung auf acht Tore aus (11:19, 35. Minute).

Auszeit zeigt Wirkung

Markus Gaugisch sah sich gezwungen, die Auszeitkarte zu legen. Und seine Worte sollten Wirkung zeigen. Zwei Tore von Nele Reimer aus dem Rückraum, drei von Schulze und ein Treffer von Kim Braun später und die SG ging plötzlich beim 17:20 wieder auf Tuchfühlung zum  Favoriten. Doch anscheinend hatte die Aufholjagd zu viele Körner gekostet. Die alte Sport-Binsenweisheit, dass Kondition gleich Konzentration ist, sollte sich bewahrheiten. Während dem immer müder wirkenden Bundesliga-Primus nichts mehr gelang, zog Bucuresti mit druckvollem Spiel und einem sensationellen 9:0-Lauf sieben Minuten vor dem Ende der Partie auf 29:17 davon. Erst Kim Naidzinavicius mit ihrem Tor nach Tempogegenstoß brach den Bann. In der Schlussphase schonten die Gäste und ließen die Bietigheimerinnen auch wieder etwas mitspielen, sodass die Gaugisch-Sieben die Partie wieder einigermaßen offen gestalten konnte.

Nach den finalen Treffern durch Antje Lauenroth und Bucurestis Halbrechter Barbara Lazovic mit der Schlusssirene stand dennoch ein deutliches 22:32 auf der Anzeigetafel. „Bucuresti war das bessere Team. Jeder Pass ist besser und härter. Ich hoffe da kommen wir eines Tages hin“, zollte Gaugisch dem Gegner nach dem Schlusspfiff Respekt.

 

 
 
- Anzeige -