Ludwigsburg Daniel Düsentrieb der Stadtwerke

Von bz
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Seit 2019 wird eine Erfindung von Andreas Mietzker in den Ludwigsburger Straßenlaternen verbaut. Seine Kit-Konstruktion spart Kosten und Energie.

Andreas Mietzker hält ein LED-Kit stolz in seinen Händen. Seit 2019 wird seine „Erfindung“ in Ludwigsburger Straßenlaternen verbaut.

Bis 2018 hat es für Straßenlaternen in der Mylius-, Wilhelm- und Pflugfelderstraße nur herkömmliche Lampen gegeben. Dank der Initiative von Mietzker sind seit 2019 alle Straßenlaternen mit einer Kit-Konstruktion ausgestattet, die nicht nur Kosten, sondern auch Energie spart.

120 Bestandsleuchten sind zwischen 1990 und 2005 in den genannten Straßen installiert worden und prägen seither das Erscheinungsbild der Ludwigsburger Innenstadt. Defekte Leuchten werden von der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH (SWLB), die seit 2014 für die Straßenbeleuchtung verantwortlich ist, ausgetauscht. Andreas Mietzker, Baubeauftragter für die Straßenbeleuchtung bei der SWLB: „Wenn wegen eines Defektes getauscht werden musste, waren das keine energiesparenden LEDs, sondern herkömmliche Lampen. Als damals diese Straßenlaternen angeschafft wurden, gab es noch keine LED-Lampen. Die herkömmlichen Leuchten verbrauchten 165 Watt pro Lampe – ein nach heutigen LED-Maßstäben inakzeptabler Energieverbrauchswert.“ Mit einer Kontaktaufnahme beim Lampenhersteller nahm die Ideenfindung seinen Lauf, denn eine LED-Umrüstung, so war damals die Aussage des Herstellers, war weder möglich noch gewünscht.

„Der Tausch der gesamten Lampen wäre viel zu kostenintensiv gewesen“, sagt Mietzker, und blickt zurück. „Diese Beleuchtung hat mich seit Anfang 2017 immer wieder beschäftigt, so dass ich noch im gleichen Jahr nach einem Unternehmen suchte, das geeignet schien, eine Spezialkonstruktion herzustellen. Ich fand die Firma Bergmeister, eine Leuchtenmanufaktur aus Tegernau in Bayern.“ Dort schilderte der gelernte Elektriker sein Anliegen, bekam die Entwicklungskosten seitens der Stadtwerke unter der Maßgabe abgesegnet, möglichst viel Energie im Sinne der Nachhaltigkeit einzusparen. Und so konstruierte Bergmeister nach Mietzkers Vorstellungen einen Kit-Prototyp für die SWLB.

Diese Konstruktion wurde im Mai 2018 erstmals in der Pflugfelder Straße in einer Straßenlaterne testweise verbaut. Nach einem erfolgreichen Probelauf, der sechs Monate dauerte, war sehr schnell klar: „Die Konstruktion spart jede Menge Energie, denn das neue Test-Kit vermeldete lediglich 40 Watt Verbrauch, bei Zusatzschaltung in den Nachtmodus lediglich 26 Watt. Und das im Vergleich zum bisherigen Verbrauch von 165 Watt“, so der 48-Jährige.

„Das war ausschlaggebend für uns, ein Angebot der Firma Bergmeister einzuholen, um die 120 Leuchten mit dem neuem Kit auszustatten. Nach Prüfung der Kosten für 120 LED-Kits – 298 Euro pro Kit – haben wir die Produktion in Auftrag gegeben, so dass alle 120 Leuchten auf LED und Kit-Verbau umgerüstet werden konnten. Pro Jahr sparen wir nun 16 000 Euro“, fasst Johannes Rager, Geschäftsführer der SWLB, zusammen und ergänzt: „Hochgerechnet auf die Kit-Lebensdauer von rund 14 Jahren kann eine Einsparung von über 200 000 Euro erzielt werden – die Produktionskosten bereits rausgerechnet.“

Der Verbau der neuen Kits ist mittlerweile vollständig umgesetzt – die Lampen strahlen mit gleichem warmweißen Licht und sparen jede Menge Energie und Kosten. Andreas Mietzker reichte seine „Erfindung“ beim Vorschlagswesen der Stadtwerke ein und wurde jetzt entsprechend honoriert. 2800 Euro erhält der findige Entwickler, anteilig berechnet und basierend auf einer Betriebsvereinbarung zum Vorschlagswesen.

 
 
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