Ludwigsburg Mordfall nach 46 Jahren aufgeklärt?

Von mh
Eventuell konnte die Polizei nun einen alten Mordfall aufklären. Foto: by Helmut Pangerl/Polizei

Im Juni 1978 wurde eine 35-Jährige in Ludwigsburg ermordet. Ermittler haben jetzt einen Tatverdächtigen verhaftet. 

 Am Sonntag, 11. Juni 1978 wurde in der Walter-Pintus-Straße die 35jährige Arbeiterin Bärbel G. tot in ihrem Einzimmerappartement im Erdgeschoss aufgefunden. Professor Dr. Rauschke, Leiter des Gerichtsmedizinischen Instituts der Stadt Stuttgart und der Kriminalpolizei, bestätigte damals, dass die junge Frau Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.

An der Leiche habe man mehrere stichartige Verletzungen festgestellt. Dass auf Bärbel G. insgesamt 30 Mal eingestochen wurde, sagten die Ermittler vor rund 46 Jahren nicht. Wann die junge Frau ermordet wurde, war unklar. Das letzte Lebenszeichen stammte , wie der Enz- und Metter-Bote am 13. Juni 1978 berichtete, vom 8. Juni. Die Ermordete soll nach Auskunft der Ermittler häufig wechselnde Männerbekanntschaften insbesondere mit US-Soldaten und Deutschen gehabt haben, hieß es. Die Polizei ging davon aus, dass der Täter sich wahrscheinlich mit Blut beschmiert hatte und suchte Zeugen, die mit diesen Angaben etwas zur Aufklärung beitragen konnten.

Ermittlungen zunächst erfolglos

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Belohnung in Höhe von 2000 DM (etwa 1000 Euro) ausgesetzt und hoffte auf Hinweise zur Tataufklärung, ohne Erfolg, zunächst. Es gab keine heiße Spur.

Die ausdauernde Ermittlungsarbeit der Kriminalpolizei Ludwigsburg unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Zusammenarbeit mit dem FBI sowie des US-amerikanischen Justizministeriums führte nun, wie das Polizeipräsidium Ludwigsburg mitteilt, fast 46 Jahre nach der Tat zur Festnahme eines heute 66 Jahre alten des Mordes verdächtigen Mannes. Der Tatverdächtige war damals als US-Soldat in Deutschland stationiert. 2020 nahm die Kriminalpolizei die Ermittlungen wieder auf. Die erneute Untersuchung zahlreicher Beweismittel erbrachte neue Erkenntnisse.

Schließlich war es ein Fingerabdruck, der nun zu einem dringenden Tatverdacht gegen den 66-Jährigen führte. Es wurde auch ein DNA-Abgleich vorgenommen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart beantragte einen Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen. Nun wurde der des Mordes dringend verdächtige Mann vorläufig festgenommen. Er befindet sich jetzt in einem US-amerikanischen Gefängnis. Die US Bundesstaatsanwaltschaft für New York und die Abteilung für Internationale Angelegenheiten betreiben das von der Staatsanwaltschaft Stuttgart beantragte Auslieferungsverfahren.mh

 
 
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