Ludwigsburg: Reaktionen nach Amoklauf in Heidelberg Ludwigsburger Hochschulen sind erschüttert

Von Frank Ruppert
Menschen legen vor einem Gebäude der Uni Heidelberg Blumen und Kerzen an den Wegesrand.  ⇥ Foto: Uwe Anspach

An PH, Evangelischer Hochschule und Verwaltungshochschule sind Krisenkonzepte, Beratungsangebote und die Hochschulen als offene Orte Thema am Tag nach dem Amoklauf.

Der Amoklauf in Heidelberg hat auch die Hochschulen und ihre Angehörigen in der Barockstadt getroffen. „Wir sind tief erschüttert über die tragischen Ereignisse an der Universität Heidelberg und sprechen allen Angehörigen unser aufrichtiges Mitgefühl aus. Hochschulen sind und müssen Orte der Offenheit bleiben“, teilt Anne Nörthemann, Pressereferentin der Pädagogischen Hochschule (PH) Ludwigsburg, auf BZ-Anfrage mit.

Beratungsstellen

Um die Offenheit zu gewährleisten gebe es ein Krisenkonzept für den Campus, das im Notfall angewendet werde. „Für die Sorgen unserer Mitarbeitenden und Studierenden gibt es eine psychologische Beratungsstelle und auch das Leitungsteam der Hochschule ist immer ansprechbar“, so Nörthemann weiter.

Mulmiges Gefühl

Von einem mulmigen Gefühl einiger Studentinnen und Studenten berichtet Uta Beuke, Vorsitzende des Astas, des Allgemeinen Studierendenausschusses der PH. Sie bestätigt gegenüber der BZ, dass es Beratungsmöglichkeiten für Studenten gibt. Auch ein Krisenkonzept gebe es, das regelmäßig überprüft werde. „Wir haben tatsächlich zufällig am Tag des Amoklaufs über Sicherheitstüren für unsere Büros gesprochen“, sagt Beuke.

Mit einem Stimmungsbild unter den Studenten tut sich der Asta der Evangelischen Hochschule (EH) schwer, auch weil wegen Corona die Präsenz heruntergefahren ist. In diversen Gremien wolle man den Vorfall in Heidelberg aber besprechen. Auch Prof. Norbert Collmar, Rektor der EH, hat die Meldung erschreckt. „Man fragt sich natürlich, ob so etwas auch bei uns möglich ist“, gibt er zu.

Geringe Größe

Völlige Sicherheit gebe es nie. Er hofft, dass die Beratungsangebote für Studierende mit Problemen und die im Vergleich zur Uni Heidelberg wesentliche geringe Anzahl an Studenten die Gefahr minimieren. „Ich denke schon, dass wir durch den engen Kontakt mit den Studierenden bemerken, wenn jemand in eine schwierige Phase gerät“, sagt Collmar. Gleichwohl könne man nicht in die Menschen hineinschauen.

Ähnlich äußert sich Andreas Ziegele, Pressesprecher der Verwaltungshochschule. Zwar seien derzeit nur wenige Menschen auf dem Campus, aber in der Verwaltung sei der Amoklauf natürlich Thema. Ziegele verweist wie die anderen Hochschulen in Ludwigsburg auch auf ein umfangreiches Beratungsangebot. Auch die Verwaltungshochschule habe schon länger Vorrichtungen wie Schließmechanismen oder Warnsysteme für den Fall eines Amoklaufs. Einig sind sich alle Befragten, dass die Hochschulen auch weiterhin offene Orte sein müssen.

 
 
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