Ludwigsburg Sagenhafte Sandskulpturen bevölkern den Ludwigsburger Schlosspark

Von John Patrick Mikisch
Sandkunst verleiht Flügel: Das mythische Pferd Pegasus setzt zum Sprung in den Himmel an. Foto: /Oliver Bürkle

Die Sand-Naturkunst-Ausstellung im Blüba dreht sich diesmal um Märchen und Legenden. Auf Besucher warten einige Neuerungen.

Pegasus setzt zum Sprung an, nebenan glubscht der Froschkönig ums Eck, während Rapunzel ihr Haar schüttelt. Das ist allerdings sandgrau, denn die Märchenprinzessin und ihre tierischen Begleiter gehören zur gerade eröffneten Sand-Naturkunst-Ausstellung im Blühenden Barock. „Märchen und Legenden“ lautet die siebte Ausgabe der Schau.

Viele Neuerungen

Die wartet diesmal mit ein paar Neuerungen auf, wie Alisa Käfer vom Organisationsteam der Ausstellung ankündigt. Die wichtigste Änderung: Die Skulpturen-Show startet zwei Monate früher als sonst. Und: Statt im Nordgarten sind die fantasievollen Schnitzwerke jetzt im Unteren Ostgarten zu sehen.

Der Grund dafür beide Veränderungen ist derselbe: die sommerliche Hitze. Der neue Ausstellungsort sei schattiger als der alte, wo das Vergnügen beim Betrachten der Figuren in der prallen Sonne schon mal gelitten habe, so Käfer: „Mit der Verlegung reagieren wir auf Rückmeldungen unserer Besucher.“

Über den neuen Ort und die neue Ausstellungszeit ist auch Jeroen van de Vlag nicht unglücklich, wie er gesteht. „Das Wetter jetzt ist perfekt, um die Figuren anzufertigen. Im Sommer wird das schon sehr, sehr heiß“, sagt der niederländische Sandkünstler.

Dem Künstler live zuschauen

Mit seinen Kollegen Benoît Dutherage (Frankreich), Kevin Crawford (Australien) und Fergus Mulvany (Irland) wird er für die Ausstellung insgesamt 13 märchenhafte Figuren aus Sand erschaffen. Elf sind schon fertig, zwei folgen aber erst in den nächsten Wochen. „Damit die Leute bei der Arbeit an der Skulptur zuschauen und Fragen stellen können“, erläutert van de Vlag. Für eine Skulptur benötigt der Sandschnitzer schon einmal mehrere Tage. „Je nachdem, wie groß sie werden soll“, so van de Vlag.

Es geht aber auch deutlich schneller, etwa bei den Speed-Carving-Wettbewerben an diesem Wochenende. Auch hier gibt es eine Neuerung, wie Alisa Käfer verrät. Statt wie bisher 24 Stunden lang an Skulpturen zu arbeiten, werden nun jeweils zwei Sandkünstler zeigen, was sie in anderthalb Stunden aus dem Sand herausarbeiten können. Der Clou: „Das Publikum entscheidet, welche Figur jeweils gewinnt“, sagt Alisa Käfer.

Zuschauen können die Besucher aber auch Igor Loskutow. Der Holzkünstler wird am Samstag und Sonntag an einer seiner Holzskulpturen arbeiten. Loskutows Arbeiten erweitern nämlich die bisherige Sandkunst-Ausstellung um die Komponente „Natur“.

Wobei Sand natürlich auch ein Naturstoff ist. Der bei der Schau im Blüba verwendete Sand kommt per Schiffstransport über den Neckar nach Ludwigsburg, wie Jeroen van de Vlag erzählt. 200 Tonnen Sand verbauen er und die anderen Künstler in ihren Skulpturen. Nach Ausstellungsende werden sie als Sandbett beim Verlegen von Glasfaserkabeln verwendet.

Auf Schatzsuche im Sandkasten

Wie sich der Skulpturensand anfühlt, können die kleinen Besucher der Ausstellung übrigens selbst testen: Es gibt eine riesige Sandkiste zum Spielen. Und die wird am Ende der Ausstellung gut durchgesiebt sein. Zu den zahlreichen Kinderaktionen gehört nämlich auch eine Schatzsuche, erzählt Alisa Käfer. „Die gefundenen Goldstücke können dann gegen Schokomünzen getauscht werden.“

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