MHP Riesen Ludwigsburg Ahmaad Rorie beschenkt Braunschweig

Von Michael Nachreiner
Duell der beiden überragenden Spieler der Partie Löwen gegen Riesen: Ludwigsburgs Jayvon Graves (von links) zieht an Braunschweigs Ahmaad Rorie vorbei zum Korb. Foto: Eibner-Pressefoto/Daniel Reinelt

Aufbauspieler macht den entscheidenden Korb zum 83:82-Sieg der Löwen über die Riesen Ludwigsburg.

Die MHP Riesen Ludwigsburg mussten mit leeren Händen die Rückfahrt aus Braunschweig antreten. Die zwei Punkte in der Basketball-Bundesliga behielten die Basketball Löwen in Niedersachsen. Ahmaad Rorie legte sie den Gastgebern als Geschenk unter den Weihnachtsbaum. In einer keinesfalls hochklassigen, dafür die ganzen 40 Minuten spannende Partie erzielte der Braunschweiger Aufbauspieler 0,6 Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Treffer zum 83:82-Sieg der Löwen.

Nach einer Auszeit von Braunschweigs Trainer Jesús Ramirez und Einwurf auf Höhe der Ludwigsburger Freiwurflinie kam der Ball über Center Martin Peterka zu Rorie, der Silas Melson im Eins-gegen-eins schlug und dann Elijah Childs, der zu Hilfe eilte, mit einem sogenannten Spinmove aussteigen ließ, bei dem sich Rorie einmal um seine eigene Achse drehte. Der anschließende Korbleger war dann nur noch Formsache. „Eigentlich sollte der Ball zu Nicholas Tischler geben. Aber Martin hat gesehen, dass ich frei bin und mir den Ball gegeben. Danach wusste ich, dass ich den Korb zum Sieg erzielen werde“, sagte der US-Amerikaner bei Dyn. Zwar hatten die Riesen durch Melson noch mal die Chance auf den Sieg. Doch der Wurf des US-Amerikaners aus mehr als neun Metern sprang an die hintere Ringkante und von dort wieder zurück.

Riesen haben lange alles im Griff

Dass sich so eine spannende Schlussphase ergeben würde, war lange nicht ersichtlich. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzten sich die Riesen in den letzten Minuten des ersten Viertels von 19:20 (9.) auf 25:20 (10.) ab. Dass ihnen zu Beginn des zweiten Abschnitts vier Minuten lang kein Korb gelang und die Braunschweiger wieder beim 25:25 ausglichen (15.), machten sie durch drei Dreier in Folge von Jayvon Graves und Melson zum 34:25 (16.) wett. Diesen Vorsprung verteidigten sie bis zum Ende des dritten Viertels, wobei die Führung zwischen dem größten Vorsprung von 13 Punkten beim 49:36 (19.) und dem geringsten von vier Zählern beim 58:54 (26.) pendelte.

Mit einem 7:0-Lauf zu Beginn des Schlussabschnitts glichen die Braunschweiger aber aus – 69:69 (32.). Die Riesen gingen zwar noch einmal in Führung, gut vier Minuten vor dem Ende hatten sie sich wieder ein 78:74 erkämpft.

Löwen mit den wichtigen Plays

Dann schlug die Stunde von TJ Crockett. Der Löwen-Flügelspieler sorgte mit sieben Punkten in Folge für die 81:78-Führung der Braunschweiger. Und, nachdem Childs die Ludwigsburger durch zwei Freiwürfe wieder auf 80:81 herangebracht hatte, hätte er beinahe für die Vorentscheidung gesorgt. Doch der Kontakt zwischen Desure Buie und Crockett erachteten die Schiedsrichter nicht als strafwürdig, sodass Melson die Riesen durch einen Tempogegenstoß sechs Sekunden vor dem Ende wieder mit 82:81 in Führung brachte. Doch dann kam der Auftritt von Rorie.

„Die Löwen haben am Ende die wichtigen Plays gemacht, als sie diese brauchten, und uns ist das nicht gelungen“, analysiert Ludwigsburgs Trainer Josh King. Und sein Gegenüber Ramirez ergänzt: „In der ersten Hälfte waren wir soft, nicht auf den Punkt da und haben die Dinge zu spüren bekommen, in denen Ludwigsburg gut ist. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dann durch die Verteidigung und ein besseres Rebounding gedreht.“

Ob sich die Hoffnung auf einen trainingsfreien Tag für die Ludwigsburger erfüllt, wie Graves nach der Partie bei Dyn hoffte, ist nach der Niederlage fraglich. Denn für die Riesen geht es bereits an diesem Mittwoch (20 Uhr) mit einem Heimspiel gegen die EWE Baskets Oldenburg in der Bundesliga weiter.

Michael Nachreiner

 
 
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