MHP Riesen Ludwigsburg Akkus aufladen ist oberste Priorität

Von Michael Nachreiner
Hinter dem Einsatz von Collin Malcolm, der hier an Ludwigsburgs Prentiss Hubb vorbeizieht, steht noch ein Fragezeichen. Bonns Small Forward stürzte in Spiel eins der Halbfinalserie unglücklich auf die Hüfte. Foto: Eibner-Pressefoto/Thomas Haesler

Nicht einmal 48 Stunden, nachdem Spiel eins geendet hat, stehen sich Bonn und Ludwigsburg in der zweiten Partie der Halbfinalserie erneut gegenüber.

Wenn der Sprungball zu Spiel zwei der Best-of-five-Halbfinalserie zwischen den Telekom Baskets Bonn und den MHP Riesen Ludwigsburg an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/Magenta Sport) geworfen wird, ist es gerade einmal knapp 48 Stunden her, dass Partie Nummer eins geendet hat. Deshalb stand Regeneration für beide Mannschaften ganz oben auf der Aufgabenliste. „Wir müssen uns erholen. Denn am Mittwoch müssen wir wieder frisch sein. Da steht uns die nächste Schlacht mit Bonn bevor“, berichtet Riesen-Trainer Josh King. Denn kehren die Ludwigsburger ohne Auswärtssieg vom Rhein zurück, stehen sie im ersten Heimspiel der Serie am Samstag bereits mit dem Rücken zur Wand.

Zumindest haben die Ludwigsburger keine Reisestrapazen. Die Mannschaft hat in Bonn Quartier bezogen und ist nicht zwischen Spiel eins und zwei in die Barockstadt zurückgefahren.

Neben dem Aufladen der Akkus stand aber auch das Videostudium bei den Ludwigsburgern auf dem Programm. „Wir müssen einige Dinge in Ordnung bringen“, erklärt der Coach der Riesen. Überhaupt nicht gefallen hat King, dass seine Mannschaft in Spiel eins 24 Offensivrebounds der Bonner zugelassen hat. „Wir können nicht so viele Offensivrebounds abgeben und meinen, wir könnten ein Spiel gewinnen“, berichtet King.

Aussetzer in der Offensive

Dazu leisteten sich die Barockstädter ein ganzes Viertel lang einen Aussetzer in der Offensive. Nur acht Punkte brachten sie in den zweiten zehn Minuten zustande – und gerieten dadurch entscheidend in Rückstand. Auch wenn am Ende nur elf Ballverluste für die Ludwigsburger im Scoutingreport standen. Im Durchgang vor dem Seitenwechsel gingen sie zu sorglos mit dem Ball um. Immer wieder hatten die Bonner die Hand am Spielgerät, sodass die Riesen die Kontrolle über den Ball verloren und sich dadurch gute Abschlussmöglichkeiten zunichte machten.

Beinahe eine Rudelbildung

Spiel eins hat aber viele Körner gekostet. „Es war ein sehr physisches Spiel“, erinnert sich King. Und sein Gegenüber Tuomas Iisalo ergänzt: „Es war sehr intensiv – so, wie wir es erwartet haben.“ Rund 50 Sekunden vor dem Spielende kam es sogar fast zu einer Rudelbildung, als sich Baskets-Aufbauspieler TJ Shorts und Riesen-Verteidigungsminister Yorman Polas Bartolo um den Ball stritten und der Ludwigsburger den Bonner fast in griechisch-römischer Ringermanier aufs Parkett legte. „Die Schiedsrichterlinie war deutlich anders als in unserer Viertelfinalserie gegen die Niners Chemnitz. Ich finde es ein bisschen kurios, dass sich das jetzt noch mal verändert“, berichtet Iisalo.

In Spiel eins setzten bei den Ludwigsburgern Justin Johnson sowie bei den Bonnern Jeremy Morgan (jeweils überzähliger Ausländer) und Karsten Tadda (Rückenprobleme) aus. Während der Partie verletzten sich darüber hinaus noch Collin Malcolm (Hüfte) und Mike Kessens (Knie) vom Hauptrundenersten. „Beide sind nicht bei 100 Prozent. Wir müssen die Untersuchungen abwarten und hoffen, dass wir sie für Spiel zwei zurückbekommen“, sagt Iisalo.   Michael Nachreiner

 
 
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