MHP Riesen Ludwigsburg Endstation Murcia in der Champions League

Von Michael Nachreiner
Ariel Hukporti (rechts) stand bei seinem Comeback um Riesen-Trikot gleich in der Start-Fünf. Foto: Avanti/Ralf Poller

Die MHP Riesen Ludwigsburg verlieren auch Spiel zwei der Viertelfinalserie gegen Spaniens Tabellenvierten UCAM mit 72:85. Hukporti feiert sein Comeback.

Trotz einer Leistungssteigerung vor allem in der Defensive gegenüber dem Bundesliga-Spiel bei Alba Berlin ist die Reise der MHP Riesen Ludwigsburg in der Champions League zu Ende. Der Basketball-Erstligist verlor nach dem 72:98 in Spanien auch das zweite Duell mit UCAM Murcia im Viertelfinale mit 72:85. „Es ist keine Schande, gegen Murcia auszuscheiden. UCAM ist das beste Team, gegen das wir in dieser Saison gespielt haben, und eins der stärksten in Europa“, berichtet Riesen-Trainer Josh King. „Das war eine tolle Champions-League-Saison mit dem Erreichen des Viertelfinales.“ Auch Murcias Trainer Sito Alonso zollt den Ludwigsburgern Respekt: „Es sah vielleicht leicht aus. Aber es war sehr schwierig, die Riesen zwei Mal zu schlagen.“

Fünf Spieler punkten zweistellig

Die Spanier waren als Mannschaft zu ausgeglichen besetzt für die Ludwigsburger. Gleich fünf Spieler punkteten zweistellig. Sie ließen den Ball hervorragend in ihren Reihen laufen. Das führte dazu, dass die Riesen immer wieder in der Verteidigung rotieren mussten, was wiederum zu sogenannten Missmatches führte – kleine Spieler mussten gegen die großen Center verteidigen oder große gegen die flinken Flügelspieler. So hatte Murcia immer wieder Vorteile unter dem Korb der Riesen , was vor allem Marko Todorovic (17 Punkte), Dustin Sleva (15) und Rodions Kurucs (10) ausnutzten. Auch bei den Rebounds hatten die Iberer immer wieder eine Hand am Ball. „Sie sind als Team groß und haben clever gespielt – immer zu ihrem Vorteil“, erklärt auch Riesen-Center Eddy Edigin.

Rückkehrer Ariel Hukporti, auf den Trainer King gleich in der Start-Fünf vertraute und der von den Zuschauern bei der Vorstellung genauso wie Murcias Ex-Riese Jonah Radebaugh gefeiert wurde, setzte das erste Ausrufezeichen auf Ludwigsburger Seite. Er erzielte die ersten beiden Punkte der Gastgeber mit einem Dunking. „Er gibt uns Tiefe und Athletik, muss sich aber noch an unser System gewöhnen“, sagt Edigin. Und King ergänzt: „Er kam erst am Samstag aus Melbourne in Ludwigsburg an, hat aber seitdem kaum mit uns trainiert, weil er den Medizincheck absolvieren musste und wir in Berlin gespielt haben. Aber er wird uns auf jeden Fall helfen – vor allem, wenn er weiß, was er auf dem Feld zu tun hat.“ Schon gegen Murcia stach er mit zehn Rebounds heraus.

Von Beginn an Rückstand für Riesen

Dennoch liefen die Riesen von Beginn an einem Rückstand hinterher. Immer wieder hatten sie das Nachsehen, wenn Murcia den Ball schnell durch die eigenen Reihen laufen ließ. Den Sieben-Punkte-Vorsprung, den sich die Spanier gleich zu Beginn erspielt hatten, verteidigten sie praktisch bis zur Halbzeitpause.

In der Kabine schien King aber die richtigen Worte gefunden zu haben. Jeff Roberson verkürzte mit sieben Zählern in Folge verkürzte den 37:47-Pausenrückstand auf 44:50. Doch jedes Mal, wenn die Ludwigsburger wieder in Schlagdistanz zu den Iberern kamen, hatten sie die richtige Antworten parat. Howard Sant-Roos beendete den Mini-Lauf der Riesen mit einem Dreier.

Im Schlussabschnitt übernahm dann Troy Caupain das Kommando. Der Murcia-Aufbauspieler versenkte in den letzten zehn Minuten drei Dreier und sorgte damit fast im Alleingang dafür, dass die Spanier die Barockstädter immer auf Abstand hielten. „Das Spiel war aber enger, als das Endergebnis besagt“, erklärt King.

 
 
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