MHP Riesen Ludwigsburg Hammond muss einen ausgeben

Von bz
Silas Melson (rechts) erzielte nicht nur 20 Punkte für die Riesen in Göttingen, er zog seine Mannschaftskameraden durch seinen Einsatz auf dem Parkett mit. Foto: Eibner-Pressefoto/Roland Sippe

Der Flügelspieler der Riesen Ludwigsburg erzielt beim 104:76-Sieg bei der BG Göttingen den hundertsten Punkt.

58 Sekunden vor dem Ende huschte ein breites Grinsen über die Gesichter aller Spieler der MHP Riesen Ludwigsburg. Gerade hatte Deion Hammond einen Dreier zum 101:74 versenkt. Damit muss der US-amerikanische Guard der Barockstädter in einer der nächsten Trainingseinheiten einen ausgeben. Denn auch in Ludwigsburg ist es Brauch, dass der Spieler, der den hundertsten Punkt erzielt, etwas ins Training mitbringen muss. Hammond legte kurz darauf sogar noch einen weiteren Dreier nach, sodass die Riesen am Ende in der Basketball-Bundesliga einen letztlich ungefährdeten 104:76-Erfolg bei der BG Göttingen einfuhren.

Nach einem Kantersieg für das Team von Trainer Josh King sah es aber lange Zeit überhaupt nicht aus. Zu Beginn des Spiels schienen die Ludwigsburger mental noch das 87:79 gegen Alba Berlin nicht einmal 48 Stunden zuvor zu feiern. Ein Dreier von Umoja Gibson, ein Korbleger von Bodie Hume sowie ein weiterer Erfolg von jenseits der 6,75-Meter-Linie von Deondre Burns – nach nicht einmal 90 Sekunden führten die Göttinger mit 8:0. King hatte genug gesehen. Er wechselte gleich vierfach: Nur Silas Melson durfte auf dem Parkett bleiben, Desure Buie, Jayvon Graves, Jaren Lewis und Eddy Edigin mussten auf der Bank Platz nehmen. Von einer Reaktion waren die Barockstädter aber noch weit entfernt. Über 22:9 (7.) zogen die Gastgeber weiter auf 28:14 (10.) davon.

King rüttelt Riesen wach

In der ersten Viertelpause schien King aber die richtigen Worte gefunden zu haben. Plötzlich verteidigten die Ludwigsburger mit hoher Intensität und zwangen die Göttinger zu mehreren Ballverlusten. Diese münzten sie in einen 9:0-Lauf um und verkürzten den Rückstand innerhalb der ersten zwei Minuten und 18 Sekunden im zweiten Durchgang auf 26:28. Nach einer Auszeit von BG-Trainer Olivier Foucart war seine Mannschaft zwar wieder besser im Spiel und verschaffte sich durch eine Dreier-Serie kurzzeitig etwas Luft. Doch 142 Sekunden vor der Halbzeitpause brachte Hammond die Riesen beim 45:43 erstmals in Führung.

Fans der BG sind verärgert

Von da an gab es kein Halten mehr für die Barockstädter. Bis zum Seitenwechsel setzten sie sich auf 54:46 ab – und direkt nach Wiederanpfiff legten sie noch mal fünf Punkte zum 59:46 oben drauf. Foucart nahm seine nächste Auszeit und fauchte seine Spieler an: „Ihr spielt ohne Einsatz. Ändert eure Einstellung. Wir sitzen hier, als ob wir schon verloren hätten.“ Kurz darauf skandierten auch die Heimfans: „Wir wollen euch kämpfen sehen.“

Die Göttinger probierten auch so ziemlich alles, was möglich ist. Sie setzten die Riesen unter Druck, indem sie über das ganze Feld verteidigten. Sie versuchten, mit schnellen Abschlüssen wieder den Anschluss herzustellen. Doch geklappt hat wenig. Die Ludwigsburger brachten die Partie routiniert über die Bühne und setzten sich über 77:56 kurz vor dem Ende des dritten Viertels (30.) und 90:67 (36.) bis auf 104:76 ab.

„Solange wir kämpfen und mit dem Glauben an den Sieg spielen, können wir jeden schlagen. Aber wir haben zu Beginn keine Energie aufs Parkett gebracht“, analysiert Ludwigsburgs Silas Melson bei Dyn.  Michael Nachreiner

Yorman Polas Bartolo ist in Göttingen gesperrt

Das Disqualifizierende Foul gegen Yorman Polas Bartolo hat für den Kapitän der MHP Riesen Ludwigsburg ein Nachspiel. Der Spielleiter der Basketball-Bundesliga, Dirk Horstmann, verhängte eine Spielsperre von einer Partie und eine Geldstrafe in Höhe von 2500 Euro gegen Polas Bartolo. Die Riesen haben gegen diese Entscheidung zwar Einspruch eingelegt. Dieser hat allerdings keine aufschiebende Wirkung.

 
 
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