MHP Riesen Ludwigsburg Herausforderer liefert Alba einen heißen Tanz

Von Klaus Teichmann
Ex-Riese Jaleen Smith foult hier den attackierenden Neu-Ludwigsburger Prentiss Hubb (rechts). Foto: Eibner-Pressefoto/Tino Henschel

Die MHP Riesen Ludwigsburg schlagen sich beim Titelverteidiger in Berlin achtbar. Am Ende steht im Bundesliga-Spitzenspiel aber eine 91:99-Niederlage.

Die MHP Riesen Ludwigsburg haben dem Ligakrösus in der Basketball-Bundesliga lange Zeit einen heißen Kampf geliefert: Erst im vierten Spielabschnitt konnte sich Alba Berlin dann doch mit 99:91 (25:24) vor rund 7300 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena durchsetzen. „Meine Jungs haben über 40 Minuten hart gekämpft. Dass wir aber 21 Rebounds weniger geholt haben, hat am Ende den Unterschied gemacht“, sagte Riesen-Trainer Josh King.

Ehrfurcht vor der großen Kulisse zeigte seine Mannschaft in der Hauptstadt am Sonntagabend zunächst gar keine: Die Riesen lieferten Alba fast über die gesamte Spielzeit ein absolutes Spitzenspiel auf Augenhöhe.

Dunn zeigt sich treffsicher

Die Gäste aus der Barockstadt drehten sofort mächtig auf und entschieden das Auftaktviertel gleich einmal knapp mit 24:23 für sich. Besonders US-Boy Jhonathan Dunn zeigte sich von Spielbeginn treffsicher und brachte sofort gleich zwei Dreier für die Riesen im Alba-Korb unter, die in dieser Runde bekannte Riesen-Stärke aus der Distanz kam auch in Berlin erneut zur Geltung: Elf Treffer aus der Distanz sollten es für die Ludwigsburger insgesamt an diesem Abend werden, während die Berliner nur zehn Dreier landen konnten.

Die bis dato in fünf Bundesliga-Partien noch ungeschlagenen Berliner übernahmen dann jedoch die Führung, allerdings ließen sich die Ludwigsburger nie abschütteln: Mit einem erfolgreichen Freiwurf schaffte Prentiss Hubb auch die knappe 24:23-Viertel-Führung für die Riesen. Bis zur Halbzeit blieben die Ludwigsburger stets dran, ehe es mit einem hauchzarten 24:25-Rückstand in die Pause ging.

Im dritten Viertel erwischten die Berliner dann aber einen furiosen Start, sie legten gleich eine 4:0-Serie hin. Alba verstand es nun immer besser seine Größen-Vorteile zu nutzen: Mit Christ Koumadje, Ben Lammers, Luke Sikma, Johannes Thiemann und Tim Schneider haben sie gleich einige Akteure, die über zwei Meter groß sind. Die Berliner pflückten sich immer sicherer die Rebounds und bauten ihre Führung auf 54:46 aus.

Zwei Dunkings von Dunn ließen die Ludwigsburger jedoch immer wieder hoffen, ehe Isaiah Whitehead mit einem Dreier zum 69:72 vor dem Schlussviertel verkürzen konnte. Hubb hatte im letzten Abschnitt jetzt seine großen Momente: Erst egalisierte er mit zwei verwandelten Freiwürfen, ehe er mit zwei Dreier den Riesen beim 78:74 die Führung zurückholte. Fünfeinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff hatte Alba jedoch wieder einen knappen Vorsprung stehen, ehe die Berliner nach dem 81:81-Gleichstand dann vollends davonzogen: Die Ludwigsburger leisteten sich einige Fehlpässe und Fehlwürfe zu viel, ehe Alba schließlich den 99:91-Heimsieg feiern durfte.

Berliner Lufthoheit unterm Korb

Alba entschied die Partie vor allem durch seine Lufthoheit unter den Körben: In der Defensive angelten sich die Berliner 19 Bälle, die Riesen lediglich neun. In der Offensive pflückte Alba 17 Rebounds und die Riesen nur sechs. Den Gästen gelang damit die Revanche für die Niederlage im Playoff-Halbfinale nicht – obwohl die Ludwigsburger mit Whitehead (21) und Hubb (18) die beiden erfolgreichsten Werfer der gesamten Begegnung in ihren Reihen hatten. „Aus den zweiten Chancen hat Alba viele Punkte erzielt. Unsere Verteidigung war zu Beginn ziemlich gut, aber wenn man das Rebound-Duell so verliert, ist es schwer, Berlin zu Hause zu schlagen.“ Klaus Teichmann

 
 
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