MHP Riesen Ludwigsburg King-Team ist auf Schützenhilfe angewiesen

Von Michael Nachreiner
Ludwigsburgs Prentiss Hubb (rechts) versucht sich der Bewachung durch Speedy Smith zu entziehen. Foto: Avanti/Ralf Poller

Die MHP Riesen Ludwigsburg können nach der 81:87-Niederlage am Dienstag gegen Hapoel Bank Yahav Jerusalem nicht mehr aus eigener Kraft Sieger der Vorrundengruppe E in der Champions League werden.

Die MHP Riesen Ludwigsburg haben die vorzeitige direkte Qualifikation für die Zwischenrunde der besten 16 Mannschaften in der Champions League verpasst. Der Basketball-Bundesligist verlor am Dienstagabend gegen Hapoel Bank Yahav Jerusalem mit 81:87. „Jerusalem war einfach das bessere Team – physischer und hungriger. Wir haben zwar relativ gut getroffen, hatten aber viele, zu viele Ballverluste“, ärgert sich Riesen-Trainer Josh King. Und sein Gegenüber Aleksandar Dzikic ergänzt: „Wir sind hierher gekommen, um so gut zu spielen, wie wir können. Wir wollten das kontrollieren, was wir kontrollieren konnten. Das Wichtigste war, in den Dingen, die die Ludwigsburger richtig gut machen, dagegenzuhalten. Und darin waren wir erfolgreich.“

Glück im Unglück hatten die Riesen, dass sie die Partie nur mit sechs Punkten Differenz verloren und damit nach dem 80:71-Hinspielerfolg den direkten Vergleich gewannen. Die Ludwigsburger haben den Sieg in der Vorrundengruppe E aber nicht mehr in den eigenen Händen. Sie müssen darauf hoffen, dass Jerusalem bei Darüssafaka SK Istanbul verliert, und selbst ihre Hausaufgaben bei den Bakken Bears erledigen, die sich mit einem Wurf in letzter Sekunde gegen Istanbul mit 68:66 durchsetzten und damit ihren ersten Sieg in der laufenden Champions-League-Saison feierten.

Den Ludwigsburgern bereitete zu Beginn vor allem Jerusalems Center Zach Hankins Kopfschmerzen, der zehn seiner insgesamt 19 Punkte im ersten Viertel erzielte. „Wir haben viel geswitcht zu Beginn. Dadurch hat er einige leichte Körbe bekommen. Mit zunehmender Spieldauer wurden wir aber konzentrierter und spielten so, wie wir es sonst auch immer machen“, berichtet Ludwigsburgs Jonathan Bähre. Die Riesen waren dagegen von weit draußen erfolgreich. In den ersten zehn Minuten trafen sie sieben ihrer neun Dreierversuche.

Von Beginn an entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Keine der Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen. Knapp fünf Minuten vor dem Ende lagen die beiden Kontrahenten beim 74:74 noch gleichauf. Doch dann drehte ausgerechnet der Ex-Ludwigsburger Khadeen Carrington mit fünf der nächsten sieben Punkte von Hapoel auf. Jerusalem setzte sich auf 81:74 ab. „Ich habe das ganze Spiel eigentlich nicht gut getroffen, bin aber fokussiert geblieben. Letztlich habe ich die Würfe gemacht, als sie am wichtigsten waren“, erklärt der US-amerikanische Flügelspieler in Diensten der Israelis.

Angesprochen, wie sich das anfühlt, mit verantwortlich zu sein, seine Ex-Mannschaft besiegt zu haben, warnte ihn sein Trainer Dzikic: „Sei vorsichtig, was Du sagst.“ Carrington umschiffte die Klippe aber elegant: „Es fühlt sich immer gut an, sein ehemaliges Team versenkt zu haben. Ich habe schon letztes Jahr gegen Ludwigsburg gespielt – es da aber nicht geschafft.“

 
 
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