MHP Riesen Ludwigsburg King-Team macht es unnötig spannend

Von Simon David
Desure Buie (rechts) war mit 18 Punkten bester Werfer der Ludwigsburger gegen Chemnitz. Allein im zweiten Viertel erzielte er elf Zähler. Foto: /Avanti/Ralf Poller

Zwei starke Viertel sind der Grundstein für den 96:93-Erfolg der Riesen gegen die Niiners Chemnitz.

Der ohrenbetäubende Jubel, der nach dem Ertönen der Schlusssirene in der MHP-Arena in Ludwigsburg losbrach, war nicht nur Ausdruck der Freude der Riesen-Anhänger über den 96:93-Sieg ihrer Mannschaft über die Niners Chemnitz. Gleichermaßen war den Fans der MHP Riesen Ludwigsburg die Erleichterung darüber anzumerken, dass ihr Team den eigentlich komfortablen Vorsprung am Ende noch über die Zeit gerettet hatte. Nach 30 Minuten hatten die Barockstädter gegen den frisch gebackenen Europe-Cup-Sieger noch deutlich mit 80:64 geführt. Am Ende brachten die Ludwigsburger das Spiel mit gerade einmal drei Punkten über die Ziellinie.

Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel, das die Chemnitzer mit 24:21 für sich entschieden, zeigten die Riesen im zweiten und dritten Durchgang eine herausragende Leistung. Die Gastgeber holten sich nicht nur die meisten Rebounds, sondern spielten ihre Angriffe zumeist sehr sauber und vor allem erfolgreich zu Ende. Im zweiten Spielabschnitt glänzte vor allem Desure Buie, der elf seiner insgesamt 18 Punkte in diesem Viertel erzielte. Stolze 30 Zähler erzielte das Team von Trainer Josh King im zweiten Durchgang. So ging es mit einem 51:44 in die Halbzeitpause.

Riesen spielen sich fast in Rausch

Auch nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren mit viel Tempo ein ums andere Mal zum Erfolg. Unterstützt von ihren Fans spielten sich die Ludwigsburger beinahe in einen Rausch. Beinahe alles schien ihnen nun zu glücken. Die Chemnitzer schienen dagegen ein ums andere Mal zu verzweifeln. Zwar erzielten sie im dritten Viertel vier Dreier und trafen damit doppelt so häufig aus der Distanz wie die Riesen. Da die Sachsen jedoch unter dem Korb wiederholt scheiterten – auch mit mehreren Freiwürfen –, mussten sie das King-Team Punkt um Punkt davonziehen lassen. Beim 80:64 nach 30 Minuten führten die Spieler in den gelben Trikots bereits mit 16 Punkten.  

Niners mit Chance zum Ausgleich

Alle Hoffnungen, die Partie sei damit schon entschieden, zerschlugen sich im Schlussdurchgang aber schnell. Nun häuften sich Fehlpässe und ungenaue Abschlüsse. Ein ums andere Mal verfehlten die Riesen den gegnerischen Korb, sofern sie überhaupt zum Wurf kamen. Durch Fouls, aber auch die zeitaufwendige Untersuchung einzelner Spielszenen durch die Schiedsrichter wurde das Spiel zunehmend zerfahrener. Die Chemnitzer kamen damit besser zurecht und verkürzten Punkt um Punkt. Bis auf 90:93 kamen sie in der Schlussphase heran. Die Begegnung drohte aus Sicht der Ludwigsburger zu kippen. Da beide Mannschaften frühzeitig fünf Teamfouls beisammen hatten, gab es auf beiden Seiten wiederholt Freiwürfe. Diese retteten den Barockstädtern letztlich den Sieg, da sie von der Linie effektiver waren als die Gäste. Mit einem Distanzwurf wären die Sachsen in der Schlussminute beinahe zum Ausgleich gekommen, doch landete der Wurf neben statt im Korb.

Am Ende retteten die Riesen den Sieg über die Zeit. Mit sechs Akteuren, die zweistellig punkteten, zeigte sich dabei wieder, wie stark die Gelb-Schwarzen in der Breite aufgestellt sind. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Chemnitz ist für mich die beste Mannschaft der Liga. Wir haben ein sehr starkes zweites und drittes Viertel gespielt, aber auch zu viele Ballverluste produziert“, sagte Headcoach King nach dem Spiel. „Hätte mir vor dem Spiel jemand gesagt, dass man ein Spiel gewinnt, in dem man 22 Turnovers zulässt, hätte ich es nicht geglaubt.“ Simon David

 
 
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