MHP Riesen Ludwigsburg King-Team trifft auf „den besten Kader der Champions League“

Von Niklas Braiger
Im letzten Gruppenspiel der Champions League geht es für Jayvon Graves und die MHP Riesen um den Einzug in die nächste Runde. Foto: Avanti/Ralf Poller

Nach zwei enttäuschenden Leistungen in der Liga und der Champions League müssen die Riesen jetzt im letzten Gruppenspiel gegen Athen liefern.

Erst waren die MHP Riesen chancenlos beim Spiel in der Basketball Champions League gegen Stettin, dann hagelte es nach einer schwachen ersten Halbzeit eine unnötige Niederlage in der Bundesliga gegen den MBC. Aus diesem Form-Tief müssen sich die Ludwigsburger Basketballer allerdings schnell befreien, denn an diesem Mittwoch geht es bereits zur nächsten Prüfung: Um 20.30 Uhr (DYN) startet das Heimspiel in der Königsklasse gegen Tabellenführer AEK Athen.

Die Griechen stehen bereits sicher in der Runde der letzten 16, für die Riesen geht es noch um alles. Im Fernduell mit Sassari und Stettin entscheidet sich, welche beiden Teams in die Play-ins ziehen und welche Mannschaft im kommenden Jahr nicht international spielt. Riesen-Coach Josh King sagt im Basketball-Podcast BIG Postgame: „Wenn wir gewinnen, haben wir es in der eigenen Hand, wenn nicht müssen wir uns auf andere verlassen. Das ist nie eine gute Situation.“

Rechenspielchen bei Niederlage

Ein Sieg, und die Riesen stehen in der nächsten Runde. Bei einer Niederlage im letzten Gruppenspiel muss der 38-Jährige darauf hoffen, dass Stettin auf Sizilien gewinnt, auch dann sind die Riesen sicher weiter. Bei einem Sieg von Sassari beginnen die Rechenspielchen. Alle drei Teams würden dann punktgleich mit acht Zählern in der Tabelle stehen, somit geht es in den sogenannten „Dreiervergleich“. Die Athen-Spiele aller drei Teams werden herausgerechnet, was bleibt sind die Duelle untereinander. Wer dort die beste Punktedifferenz hat, kommt weiter.

Die Riesen, nach ihrer 20-Punkte-Niederlage in Stettin, stehen aktuell bei einer Korbdifferenz von minus neun. Vor den Spielen am Mittwochabend rangiert in dieser Dreiertabelle Stettin auf Platz eins mit einem Plus von 24, letzter im Moment sind die Sizilier (Minus 15).

Heißt: Gewinnt Sassari mit sechs oder weniger Punkten Differenz, würden sie die Riesen nicht eingeholt bekommen. Ein Sieg mit sieben Zählern unterschied ist gleichbedeutend mit dem Ausscheiden aus der Königsklasse für die Ludwigsburger.

Blick bleibt bei eigenem Spiel

Auf all das Rechnen hat King keine Lust. „Wir fokussieren uns auf uns, damit wir besser spielen als am Sonntag.“ Dort fanden die Schwaben nicht zu ihrem gewohnten Spiel, allen voran die Defensivleistung in der ersten Halbzeit hinkte mächtig hinterher und wurde überrollt. „AEK ist sehr gut in der Transition“, sagt der Coach über den kommenden Gegner, hier muss er Lösungen finden, um das Tempospiel gut zu unterbinden.

Das Problem ist, dass Athen laut King „auf dem Papier vielleicht den stärksten Kader der Champions League“ hat. Trotz den Abgangs von Top-Transfer Ben McLemore und Thomas Kottas haben die Athener sieben der letzten zehn Spiele gewonnen. Den Weggang von McLemore sieht King nicht mal als Nachteil: „Athen ist besser ohne Ben McLemore. Sie spielen einen besseren Basketball ohne ihn.“

Knappe Niederlage im Hinspiel

Grund zur Hoffnung gibt das erste Aufeinandertreffen. Hier gewannen die Riesen das Duell unter dem Glas, 45:36 Rebounds, verloren die Partie allerdings unnötig mit 79:84. Dabei stemmten sie sich lange gegen die Niederlage. „Wir hatten eine Chance, sie in ihrer Halle zu schlagen“, erzählt King. Durch das damalige Spiel habe seine Trupp die Aufmerksamkeit des griechischen Riesens auf sich gezogen „denn wir hätten sie schlagen müssen.“ Aber: „Sie spielen besser, als noch vor zwei Monaten im Hinspiel“, erklärt der Trainer.

Erfreulich ist, dass Jeff Robertson vor einer baldigen Rückkehr steht. „Es läuft richtig gut mit der Reha. In den nächsten zwei bis drei Wochen könnten wir ihn wieder auf der Platte sehen. Er wird uns gut tun, wenn er wieder da ist. Es bringt Ehrgeiz und feurigen Willen mit“, berichtet King. Für die Begegnung gegen Athen sei es allerdings noch etwas zu früh, da er noch öfter mit Vollbelastung trainieren solle. Robertson hatte sich im Februar diesen Jahres bei einem Spiel gegen Bayreuth das Kreuzband gerissen und musste operiert werden.

 
 
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