MHP Riesen Ludwigsburg Will Cherry lässt die Arena erbeben

Von Michael Nachreiner
Will Cherry warf die Riesen Ludwigsburg mit einem Dreier in letzter Sekunde zum 81:78-Sieg gegen Würzburg. Foto: Avanti/Ralf Poller

Der Aufbauspieler der Riesen wirft Ludwigsburg mit einem Dreier in letzter Sekunde zum 81:78-Sieg gegen die Würzburg Baskets.

Playoff-Zeit schon vor Ende der Hauptrunde in der Basketball-Bundesliga: Obwohl noch vier Partien in der regulären Saison zu spielen sind, haben sich die MHP Riesen Ludwigsburg und die Würzburg Baskets am Samstagabend einen Kampf bis zur letzten Sekunde geliefert. Denn erst mit Ablauf der Spielzeit versenkte Ludwigsburgs Aufbauspieler Will Cherry einen Dreier aus rund neun Metern zum 81:78-Sieg der Gastgeber und sorgte damit dafür, dass die MHP-Arena erbebte. Der Großteil der 3945 Zuschauer feierte die Riesen, als hätten die gerade einen Titel errungen. „Würzburgs Stanley Whittaker hat versucht, mir den Ball zu klauen. Ich habe das gelesen – und, als der Ball meine Hand verlassen hat, habe ich gewusst, dass er reingeht“, erklärt der Mann des Spiels, mit 17 Punkten auch Ludwigsburgs erfolgreichster Werfer, am Mikrofon von Magenta Sport.

Würzburg führt kurz vor Schluss

Der Buzzerbeater von Cherry war das i-Tüpfelchen auf einem Mini-Comeback der Riesen. Denn nachdem die Gastgeber bis auf eine kurze Phase im ersten Viertel immer vorne lagen, schienen sie die Partie kurz vor dem Ende schon aus der Hand gegeben zu haben. Dreieinhalb Minuten vor Schluss führten die Würzburger mit 76:70. Als Cherry mit seinem vierten Punkt in Folge knapp eine Minute vor der Sirene wieder zum 76:76 ausglich, stand die MHP-Arena das erste Mal kopf.

Ein Korbleger von Yorman Polas Bartolo brachte die Ludwigsburger mit 78:76 in Führung. Doch vier Sekunden vor dem Ende glich Whittaker über die ausgestreckte Hand von Prentiss Hubb wieder aus. Nach einer Auszeit warf Cherry den Ball auf Höhe der gegnerischen Freiwurflinie zu Shonn Miller ein. Der passte zurück zum Aufbauspieler der Barockstädter, der ein Dribbling nahm und dann aus rund neun Metern abdrückte. Der Ball fiel ohne eine Ringberührung durchs Netz – und der Jubel kannte keine Grenzen mehr. „Wir hatten in der Auszeit ein paar Optionen aufgezeichnet – eine war Will Cherry, wenn auch vielleicht nicht der Dreier. Aber so sind Würfe in der letzten Sekunde: Er hatte das Selbstvertrauen abzudrücken – und tat es“, erklärt King.

Richtige Schlussfolgerungen

Die Riesen hatten aus der Negativserie mit nur einem Sieg aus den vergangenen sieben Partien die richtigen Schlussfolgerungen gezogen – sowohl Trainer King als auch die Spieler. Der Coach sanktionierte schlechte Entscheidungen auf dem Parkett viel schneller und konsequenter. Und die Spieler spielten wieder wie ein Team. Kaum einmal fuhr einer die Scheuklappen runter und wollte mit dem Kopf durch die Wand. Im ersten Viertel resultierte das darin, dass die Ludwigsburger nur einen wirklich schlechten Wurf nahmen, lässt man den Buzzerbeater von Hubb mit Ablauf der Uhr außen vor.

Fast durchgehend in Führung

Schon in der Schlussphase des ersten Viertels machten die Ludwigsburger aus einem 11:16-Rückstand (7.) eine 24:18-Führung (10.). Zu Beginn des zweiten Abschnitts gingen die Würzburger zwar kurzzeitig beim 26:24 wieder in Führung (13.), weil die Riesen große Probleme im Spielaufbau hatten. Ein ums andere Mal verloren sie den Ball. Doch dann setzten sie sich wieder ab. Kurz vor der Halbzeitpause führten sie sogar mit 45:32, ehe die Baskets wieder verkürzten. Die Führung verteidigten sie bis Mitte des Schlussdurchgangs.

 
 
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