Natur- und Artenschutz in Sachsenheim Warum kein Öko-Stadtwein?

Von Mathias Schmid
Bei der Lese des Sachsenheimer Stadtweins helfen auch traditionell Gemeinderäte, hier Helga Niehues, Lothar Makkens (hinten) und Hugo Ulmer, mit.⇥ Foto: Martin Kalb

Sachsenheim hat ein eigenes Weingut. Dort als Vorbild voranzugehen, sei aber nicht so einfach.

Im Kampf gegen das Artensterben und für den Naturschutz fordert der BUND im Kreis in der Summe mehr Initiative von den Städten und Gemeinden (siehe Seite 9). Vor allem auf von ihnen bewirtschafteten oder verpachteten Flächen könnten sie vorangehen und auf Pestizide verzichten. Die Stadt Sachsenheim hat einen eigenen Weinberg, aus dem sie den Stadtwein, einen Muskattrollinger, gewinnt. Doch nach Siegeln, beispielsweise einem Bio-Siegel, sucht man auf der Flasche vergeblich. Obwohl sich die Stadt ansonsten auf die Fahnen schreibt, viel für den Natur- und Artenschutz zu tun.

„Exot unter den Rebsorten“

Stadtsprecherin Nicole Raichle nennt die Gründe, warum dies nicht umsetzbar ist: Zum einen sei die Stadt Sachsenheim Mitglied der WG Stromberg-Zabergäu. „Alle angelieferten Trauben der Sorte Muskattrollinger werden dort gemeinsam gekeltert und ausgebaut“, so Raichle. Dies liege auch daran, dass die Rebsorte „ein echter Exot unter den Rebsorten“ sei. „Mit dieser Sorte ist daher ein Wechsel in den ökologischen Weinbau über die WG nicht möglich“, so die Sprecherin. Einen eigenen Kelterbetrieb führt die Stadt nicht.

Außerdem würde die Stadt dann auch einen entsprechenden Partner benötigen, der die unterjährige Bewirtschaftung und Pflege des städtischen Weinbergs übernimmt. „Dies erfolgt seit Jahren durch einen lokalen Weinbauern, da die Stadt nicht über das entsprechende Knowhow und Equipment verfügt“, erklärt sie.⇥

 
 
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