Neue Stelle für Klimaschutz in Bietigheim-Bissingen „Städte haben eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung“

Von Uwe Mollenkopf
Bietigheim-Bissingen aus der Luft. Bis 2035 soll die Stadt klimaneutral sein, so das ambitionierte Ziel, das sich Stadtverwaltung und Gemeinderat gesetzt haben. Foto: Werner Kuhnle

Julia Solar ist seit 1. April Klimaschutzmanagerin in der Stadt. Die Stelle wurde im Rahmen der Klimaaktionsplanung neu geschaffen.

Der Klimawandel sei eine der größten Herausforderungen der Gegenwart, sagt Julia Solar. Die 31-Jährige, die am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Geoökologie studiert hat, ist seit 1. April Klimaschutzmanagerin der Stadt Bietigheim-Bissingen. Die Stelle war im Rahmen der Klimaaktionsplanung in der Stadt neu geschaffen worden.

Solar war zuvor Klimaschutzmanagerin in einer regionalen Energieagentur, bereits während des Studiums war sie im kirchlichen Bereich im Klimaschutz tätig. Ehrenamtlich ist sie ebenfalls seit vielen Jahren im Klima- und Umweltschutz aktiv.

Auch privat nachhaltig unterwegs

Sie identifiziere sich auch privat mit den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit, sagt die neue Klimaschutzmanagerin. So nutzt sie klimafreundliche Mobilität, ist zu Fuß, mit dem Rad, dem ÖPNV oder dem Elektroauto unterwegs. Sie setze sich mit nachhaltigem Konsum (Second-Hand, nachhaltige Produkte und Hersteller), und nachhaltiger Ernährung auseinander. Jetzt freue sie sich, ihre Überzeugung auch im Beruf einbringen zu können.

Vernetzung ist wichtig

Zu ihren Aufgaben in Bietigheim-Bissingen zählen die Umsetzung des Klimaaktionsplans und der Ausbau der Klimaschutzaktivitäten. Letztere gelte es zu begleiten und zu koordinieren „Die nächsten Schritte werden sein, den bereits bestehenden Klimaaktionsplan zu konkretisieren und den Maßnahmenfahrplan weiter auszuarbeiten“, so die 31-Jährige. Städte und Gemeinden „haben eine wichtige Rolle auf dem Weg der Dekarbonisierung“ – das heißt der Reduzierung von CO2.

Wichtig sei, sich mit verschiedenen Akteuren innerhalb und außerhalb der Verwaltung zu vernetzen. Sie will das komplexe Thema Klimaschutz in kleine „Aufgabenpakete“ teilen und dadurch sowohl für die Verwaltung als auch für die Öffentlichkeit handhabbar machen.

Ebenfalls zur Tätigkeit von Julia Solar gehört es, einen Überblick über Fördermöglichkeiten im Klimaschutz zu haben und diese den entsprechenden Stellen zu präsentieren. Und nicht zuletzt hat sie mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun. „Denn ohne jeden einzelnen geht es nicht, das Ziel der Stadt, bis 2035 klimaneutral zu sein, umzusetzen“, erklärt die Klimaschutzmanagerin.

Was neue Ideen betrifft, so will sie sich zunächst einmal einen Überblick von dem verschaffen, was in Bietigheim-Bissingen bereits in Sachen Klimaschutz getan wird. Sie will dabei kontinuierlich Ideen sammeln und zunächst vor allem nach einfachen, schnell umsetzbaren Maßnahmen, die direkt eine CO2-Einsparung erzielen, Ausschau halten.

Das Bewusstsein für Energiesparen und einen schonenden Ressourcenverbrauch gelte es sowohl innerhalb der Verwaltung als auch durch Öffentlichkeitsarbeit zu schaffen, so die studierte Geoökologin. 

 
 
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