Neuer Hofladen zwischen Bönnigheim und Kirchheim Schützenpfadhöfe: Hofladen darf sich ansiedeln

Von Uwe Deecke
Es gibt dort bereits eine Bewässerung: Das Wasserbecken zwischen dem Reitstall Kölle und Lieberherr-Bauernmarkt.⇥ Foto: Martin Kalb

Bis jetzt ist es nur ein kleiner Selbstbedienungsladen. Nun gab es grünes Licht für eine Ansiedlung.

Der Hofladen Braun darf sich mit dem Einvernehmen des Ausschusses in der Nähe der Schützenpfadhöfe und des Rückhaltewasserbeckens ansiedeln und im Außenbereich ein Wohngebäude mit Betriebsleiterwohnung und Hofladen errichten, das wurde nun im Gemeinderat in Kirchheim entshcieden. Die Räte  entschieden anders als bei der seit Langem bestehenden Obsthalle, wo ein nachträgliches Schutzgebiet und ein Grünzug die längst geplante Erweiterung verhindern. An der Brackenheimer Straße liegt einer Bebauung nichts im Wege. Hier ist ein Bauantragsverfahren im Außenbereich vorgesehen.

Einstimmige Entscheidung

„Die Entscheidung fiel einstimmig“, so Seibold. Unterstützung kam im Ausschuss von Stephan Hennig, dem Vorsitzenden der Wählergemeinschaft, sowie von Inge Schemminger von den Unabhängigen, die wie der gesamte Rat die Schützenpfadhöfe wie auch die Obsthalle für wichtig erachten. Bei der Obsthalle gehe es darum, gefragte Produkte wie Obst und Gemüse „nicht um die halbe Welt zu transportieren, sondern vor Ort für die Menschen zu produzieren“, konstatierte Bürgermeister Uwe Seibold bereits im Gemeinderat. Seit fünf Jahren gibt es die Erweiterungspläne der umsatzstarken Genossenschaft, die aus allen Nähten platzt und wo es 30 Jahre nach der Ansiedelung noch keine regionalen Grünzüge oder Schutzgebiete gab. Heute gibt es sie und sie machen eine Erweiterung schwierig.

Ursprünglich wolle man über ein Sondergebiet im Flächennutzungsplan eine Erweiterung ermöglichen, dann über ein Zielabweichungsverfahren beim Regierungspräsidium – bis der Verband Region Stuttgart ein einfaches Baugesuch im Außenbereich empfahl, das auch im Gemeinderat befürwortet wurde. Nun melden sich die Fachbehörden und präferieren einen Bebauungsplan wie er seit Jahren in der Schublade liegt. Die Zeichen stehen auf Blockade und könnten das Projekt nochmals zwei bis drei Jahre ausbremsen, befürchtete Seibold bereits im Gemeinderat.

Mehrere Gebäude geplant

Geplant ist nach dem Baugesuch auf den Schützenpfadhöfen ein 1,5-geschossiges Wohn- und Verkaufsgebäude mit 30 auf 17 Metern sowie eine weitere Garage mit rund 8 auf 8 Metern im Außenbereich. Nach dem einhelligen Beschluss des Gemeinderats wurde das Einvernehmen erteilt, nun muss der Antrag noch vom Landratsamt genehmigt werden. Dann könnte der neue Betreiber dort seinen Hofladen bauen und seine regionalen Produkte verkaufen. Acht Stellplätze sind nach dem Baugesuch vorgesehen.

Die Bedingungen dafür sind gut und es gibt dort oben auch eine Bewässerung. Zwischen dem Bönnigheimer Reitstall Kölle und dem Lieberherr-Bauernmarkt entstand ein gemeinschaftlich betriebenes großes Wasserbecken, das für die Frostberegnung im Frühjahr ausreicht. Ein Tiefbrunnen mit 80 Meter versorgt das Becken dabei mit dem erforderlichen Wasser.

In der Verlängerung nach Westen kommt man in den Bereich nach dem Reiterhof, den der Bönnigheimer Gemeinderat als Gewerbegebiet im neuen Flächennutzungsplan abgelehnt hatte. Rechts und links des dringend sanierungsbedürftigen „Ewigkeitssträßles“ (L 2254) wäre die Stadteinfahrt Bönnigheims eine Einfahrt in ein Gewerbegebiet geworden, was das Gremium in den Abstimmungen mit den Behörden abgelehnt hatte.

Ausschreibung beginnt

Lange standen im bestehenden Gewerbegebiet „Lauffener Feld“ noch vier Flächen frei. Um diese zu belegen, startetet im Dezember ein Ausschreibungsverfahren, es gingen mehrere Bewerbungen ein, die demnächst im Gemeinderat behandelt werden. Zuletzt siedelte sich auch die AVL im „Lauffener Feld 3“ mit einem Wertstoffhof an, der den bestehenden an der Kirchheimer Straße ersetzen wird.

 
 
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