Neuer Vorsitzender des Pferdesportverbands Bietigheimer wird Landespräsident

Von Sandra Bildmann
Der Vorsitzende des Reitvereins Bietigheim-Bissingen, Klaus Dieterich, ist neuer Landespräsident des baden-württembergischen Pferdesportverbands.⇥ Foto: Oliver Bürkle

Klaus Dieterich ist ohne Gegenstimme an die Spitze des Pferdesportverbands gewählt worden. Er will auf die Turnier-Richtlinien einwirken und den Breitensport stärken.

Auch wenn die Floskel oft bemüht wird – bei Klaus Dieterich trifft sie wirklich zu: Der Reitsport wurde ihm in die sprichwörtliche Wiege gelegt. Denn seine pferdebegeisterten Eltern machten ihn 1969 zum Gründungsmitglied des Bietigheim-Bissinger Reitervereins. Da war er gerade mal ein Jahr alt. Trotz Ausflügen zum Handball und Schwimmen im Teenageralter ließ ihn die Leidenschaft für den Reitsport nicht mehr los. Sie trägt ihn bis heute und jüngst in das Amt des Landespräsidenten des baden-württembergischen Pferdesportverbands.

Breitensport stärken

Rund 150 Delegierte der drei Regionalverbände Württemberg, Nord- sowie Südbaden wählten den 53-Jährigen am Montag in Ditzingen ohne Gegenstimme zum Nachfolger von Gerhard Ziegler, der das Ehrenamt zuvor 15 Jahre ausgefüllt hatte. Die einstimmige Wahl habe ihn „sehr gefreut“ und sei nicht selbstverständlich gewesen, erzählt Dieterich im Gespräch mit der BZ. Nachdem die Regionalverbände nämlich einvernehmlich einen gemeinsamen Kandidaten nominieren wollten, hatte im Vorfeld ein anderer Kandidat zunächst seinen Hut in den Ring geworfen, dann aber wieder zurückgezogen.

Dass Gräben der Vergangenheit, die längst zugeschüttet wurden, auch zugeschüttet bleiben, ist ein großes Anliegen des frisch gewählten Präsidenten.

In seiner neuen Position hat Dieterich die Möglichkeit, auf die von der Landeskommission herausgegebenen Richtlinien bei Turnieren einzuwirken. Wo er es für sinnvoll hält, möchte er davon auch Gebrauch machen. So zum Beispiel würde er gern variable Startplatzbegrenzungen bei Turnieren einführen und die Verantwortung darüber den Ausrichtern übertragen.

Für artgerechte Haltung

Aus Sicht eines Vereinsvorsitzenden, der der Bietigheim-Bissinger bei seinem Heimatclub seit neun Jahren ist, möchte er den Freizeit- und Breitensport stärken. „Wenn wir es nicht schaffen, mehr Menschen als bisher über die Basisarbeit an den Pferdesport heranzuführen, werden wir dies in der Zukunft im Spitzensport genauso spüren wie in der zurückgehenden Akzeptanz des Reitsports in der Bevölkerung“, ist sich Dieterich sicher. Daher ist dem Vater zweier erwachsener Kinder auch wichtig, den Stellenwert des Pferdesports und dessen öffentliche Wahrnehmung zu optimieren.

Eine klare Position „im Sinne unserer Pferde bei Fragen des Tierschutzes und der artgerechten Haltung“ bezeichnet Klaus Dieterich genauso als alternativlos wie den fairen und auch rücksichtsvollen Umgang mit den Tieren im Sport. Dennoch müsse dem Pferd, das nun mal nicht so klein sei wie ein Meerschweinchen, maßvoll beigebracht werden, dass der Reiter der Ranghöhere sei, damit es nicht gefährlich werde, ist Klaus Dieterich überzeugt.

Der weitverbreiteten Meinung, Reiten sei ein kostspieliger Sport, stimmt er nur teilweise zu. „So lange man kein eigenes Pferd besitzt, ist Reiten nicht übermäßig teuer“, meint der ehemalige Landesmeister in der Vielseitigkeit. Ohne große sportliche Ambitionen könne man ein Leben lang auf einem Schulpferd reiten. Wer aber bei Wettkämpfen erfolgreich sein wolle, für den „führt an einem eigenen Pferd kein Weg vorbei.“ 

 
 
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