Neujahrsempfang „Miteinander“ ist Verein des Jahres

Von Von Roland Willeke
Beim Neujahrsempfang in Gemmrigheim wurden Sabine Appich (links) und Gerhard Metzger (rechts) von Bürgermeister Dr. Jörg Frauhammer (Mitte) für 50 beziehungsweise 150 geleistete Blutspenden geehrt. ⇥ Foto: Roland Willeke

Der erste Neujahrsempfang in der Geschichte Gemmrigheims startete gleich mit einer Premiere: Künftig stellt sich jedes Jahr ein Verein vor. Den Anfang machte der Verein „Miteinander“.

Veränderungen sind kein Problem, solange die Richtung stimmt.“ Mit diesem Churchill-Zitat schickte Gemmrigheims Bürgermeister Dr. Jörg Frauhammer seine Gemmrigheimer ins neue Jahr. Der britische Staatsmann ist eben immer für ein Zitat gut. Und die Richtung ist im Falle Frauhammers, der sein Amt jetzt rund eineinhalb Jahre inne hat, klar: möglichst viele der viereinhalbtausend Einwohner mitzunehmen und zur Mitarbeit zu ermuntern oder wenigstens dazu zu bewegen, sich für die Belange der Kommune zu interessieren. Denn – so ein weiteres Zitat  des Gemmrigheimer Schultes – „beim Sprung über seinen eigenen Schatten hat sich noch niemand verletzt“.

Und deshalb gab es in Gemmrigheim erstmals einen Neujahrsempfang in der Festhalle. Ein Angebot, auf das die Gemmrigheimer gewartet zu haben schienen – der Saal war voll. Und Jörg Frauhammer wartete gleich mit einer weiteren Premiere auf. Künftig wird bei jedem Neujahrsempfang ein Gemmrigheimer Verein die Gelegenheit bekommen, sich seinen Mitbürgern vorzustellen und zu erklären, warum das gerade begonnene Jahr für den Verein eine besondere Rolle spielt. Eine Idee, so recht nach dem Herzen des umtriebigen Bürgermeisters – als langjähriges Vorstandsmitglied und aktiver Spieler des Musikvereins selbst ein bekennender Vereinsmeier.

Den Anfang machte heuer der Förderverein „Miteinander“ der evangelischen Kirchengemeinde, dessen rund 25 Mitglieder die kirchliche Jugendarbeit personell und finanziell unterstützen. Dieses Jahr feiert der Verein, der von seinem Vorsitzenden Edmund Schäfer und Pfarrer Christof Fröschle vorgestellt wurde, sein 20-jähriges Bestehen. Die wichtigsten Aktivitäten des Vereins sind alljährlich die Sommerfreizeit und die Kinderbibelwoche.

Blutspender geehrt

„Stille Helden“ sind für Jörg Frauhammer die Blutspender, die er am Sonntag ehren durfte. Das Spenden des eigenen Blutes sei, so Frauhammer, ein Akt der Nächstenliebe. Geehrt wurden Jasmin Hilkert (zehn Spenden), Tobias Streicher (25 Spenden), Sabine Appich (50 Spenden), Sandra Veigel (50 Spenden), Andreas Hellger (75 Spenden) und Gerhard Metzger, der in seinem Leben nicht weniger als 150 Mal Blut gespendet hat. Erschienen waren jedoch nur zwei der Geehrten.

Im politischen Teil des Vormittags kündigte Frauhammer die Erfüllung zweier Herzenswünsche der Gemmrigheimer an. Der Kreisverkehr am nördlichen Ortsausgang Richtung Kirchheim kommt. Allerdings erst, wenn die neue Enzbrücke zwischen Besigheim und Walheim fertig sein wird. Bis dahin wird anstelle des künftigen Verkehrskreisels eine Ampel installiert, um die Zufahrt auf die Kreisstraße nach Kirchheim zu regeln. Solange die Brücke gebaut wird, erwartet man mehr Verkehr in Gemmrigheim.

Dem Bau des seit 25 Jahren geforderten Rad- und Wirtschaftsweges nach Besigheim stehe ebenfalls nichts mehr entgegen, berichtete Frauhammer. Die Gelder seien genehmigt und das Landratsamt sei bei der Detailplanung angelangt. Innerörtlich tüftelt man an einem Parkraumkonzept.

Die zahlreichen Neubürger möchte der Bürgermeister durch Neubürgerrundgänge mit ihrer neuen Heimat vertraut machen. Irgendwann wolle er solche Rundgänge auch für Alteingesessene anbieten und sich dann den „kenntnisreichen Gemmrigheimer Aborigines“ stellen, verkündete er mit einem schelmischen Augenzwinkern. Dazu wird er bei der geplanten Einwohnerversammlung am 11. März schon Gelegenheit haben. Solche Versammlungen sollen künftig regelmäßig abgehalten werden.

Der Neujahrsempfang wurde musikalisch von dem jugendlichen Klarinettenensemble der Musikschule Besigheim unter Leitung von Jörg Weiß untermalt. Nach dem Auftritt der Musiker muss es einem für die bevorstehende Teilnahme der Gruppe am Wettbewerb „Jugend musiziert“, für den im Moment eifrig geprobt wird, nicht bange sein. Für das leibliche Wohl der Neujahrsgäste sorgten die Gemmrigheimer Landfrauen.

 
 
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