Ortsschildversteigerung Tamm Schild wandert in den Partykeller

Von Helena Hadzic
Die alten Ortsschilder Tamms wurden versteigert. Ein Ersteigerer ist Martin Eichhorn. &x21e5; Foto: Oliver Bürkle

Die alten Ortsschilder von Tamm wurden versteigert. Martin Eichhorn gehört zu den Höchstbietenden und freut sich einem Exemplar eine neue Heimat zu geben.

Seit dem 1. März ist die Gemeinde Tamm offiziell eine Stadt. Zu diesem Anlass wurden die alten Ortsschilder durch neue ersetzt, die die Aufschrift „Stadt Tamm“ tragen. Doch auch die alten Schilder, so Martin Eichhorn, Ersteigerer eines Ortsschildes, seien Teil der Geschichte und Entwicklung der neugeborenen Stadt, die der Tammer bereits sein Leben lang begleite. Deswegen habe er sich entschieden, an der Online-Versteigerung der alten Ortsschilder teilzunehmen, die auf der Internetseite der Stadt ausgeschrieben war.

Stille Auktion führte zu Überraschungen

Sechs Schilder waren zur Auktion freigegeben. Dort sei Eichhorn ein bestimmtes Schild ins Auge gesprungen, nämlich das Ortschild Tamm zu Bietigheim-Bissingen. Zufällig habe er davon erfahren und dann sein Gebot abgegeben. Da es eine stille Auktion war, habe er nach seinem Gebot bis zur Bekanntgabe am 12. Mai nicht gewusst, ob er den Zuschlag erhalten habe.

Um 23.59 Uhr stand es dann fest: Eichhorn war der neue Besitzer des Ortschildes Nummer vier. „Es war eine bewusste Entscheidung. Ich bin in Bietigheim geboren. Das Schild steht also für meinen Geburtsort und mein Zuhause Tamm. Dieses Exemplar hat daher eine besondere Bedeutung für mich“, erzählt der Ersteigerer, der in Tamm aufgewachsen ist und heute mit seiner Frau dort lebt. „Und als ich dann von meinem Glück erfahren habe, war ich überrascht und habe mich riesig darüber gefreut.“ Er freue sich darüber, dass er mit seinem Gebot die acht Tammer Kindertagesstätten unterstützt, die die Auktionserlöse erhalten. Das Schild und der Zweck seien also jeden Cent wert, so Eichhorn. Insgesamt kamen bei der Versteigerung 1755,62 Euro zusammen.

Zudem habe er schon immer gerne in Tamm gelebt und sei auch für verschiedene Vereine in der Stadt tätig. Das gemeinschaftliche Miteinander und die Veränderungen der Stadt, die er auch über die Jahrzehnte miterlebt hat, seien Aspekte, die er mit dem ersteigerten Ortschild verbindet. Er wolle mit dem Schild „die Erinnerung für die Zukunft sichern“.

Das Ortsschild soll einen Ehrenplatz erhalten

Noch hängt das Schild nirgends, aber Eichhorn habe sich einige Zeit darüber Gedanken gemacht, was er denn mit dem Schild machen könne und wo es hingehöre. Schnell stand für ihn fest: Das Ortsschild verdiene einen besonderen Platz in seinem Haus. Nun plane er, das Ortsschild in seinem Partykeller an die Wand zu hängen.

Neben Eichhorn haben noch fünf weitere Bietende ein Schild ersteigern können, die sich teilweise auch untereinander kennen. Erfahren habe er erst danach, aber verwundert sei er nicht gewesen, da die Stadt Tamm, so Eichhorn, eine eng verbundene Gemeinschaft ist.

 
 
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