Pläne für Löchgauer Ortszentrum Die Bebauung in der Nonnengasse nimmt Gestalt an

Von Michael Soltys
Der Parkplatz in der Nonnengasse. Der Gemeinderat einigte sich auf Grundzüge der Neugestaltung.⇥ Foto: Martin Kalb

Auf dem Parkplatz soll ein dreigeschossiges Gebäude mit Arztpraxis und Seniorenwohnungen entstehen.

Der Gemeinderat hat die  Pläne für die Bebauung des Parkplatzes in der Nonnengasse im Ortskern konkretisiert. Schon als das Projekt im Februar diskutiert wurde (die BZ berichtete), war klar, dass im Erdgeschoss eine Arztpraxis eingerichtet werden soll.  In seiner Sitzung am Donnerstag in der Gemeindehalle einigte sich das Gremium jetzt darauf, dass im ersten Geschoss und im Dachgeschoss Wohnungen für Senioren entstehen.

Das Gebäude wird in Massivbauweise errichtet, auch diesen Beschluss fällte das Gremium. Wichtig: Die Linden beim Parkplatz bleiben erhalten, auch wenn die Ausscheidungen der Bäume für manchen Autofahrer wenig erfreulich sind.

In der Sitzung, die für den verhinderten Bürgermeister Robert Feil von Monika De Conninck geleitet wurde, stellte Architekt Michael Kerker das Projekt detailliert vor. Weil die Linden auf dem Parkplatz erhalten bleiben, fallen in der Tiefgarage vier Parkplätze weg, es bleiben noch 28 übrig. Die Tiefgarage selbst soll hell und freundlich mit Grün gestaltet werden, zudem mit Tageslicht, um ein „Gefühl der Sicherheit zu geben, so Kerker. Die behindertengerechten Wohnungen im Obergeschoss und im Dachgeschoss sind zwischen 45 und 60 Quadratmeter groß. Die Räume ermöglichen auch eine Pflege der Bewohner.

Statt des vom Gemeinderat auf Antrag von Oliver Siegel (Freie Wähler) mehrheitlich beschlossenen Massivbaus hatte Kerker eine Hybridbauweise empfohlen. Dabei werden vereinfacht gesagt die Außenwände in Holz errichtet, die Decken aus Beton. Das sei zwar etwa sieben Prozent teurer als ein Massivbau. Dafür ließe sich mehr Wohnfläche gewinnen, argumentierte Kerker. Und vor allem könne die Bauzeit wesentlich verkürzt werden, weil wichtige Bauteile vorgefertigt werden könnten.

„Zweitbeste Lösung“

In der Diskussion wurde noch einmal deutlich, dass viele Gemeinderäte es vorgezogen hätten, Fachärzte oder zumindest Dienstleister wie Steuerberater, Makler oder Versicherungen in den oberen Geschossen unterzubringen statt Seniorenwohnungen. „Die Wohnungen sind die zweitbeste Lösung“, brachte es Robert Fiesel von der SPD in der Sitzung auf den Punkt.

Für Fachärzte jedoch sieht die Kassenärzliche Vereinigung in Löchgau keinen Bedarf. Das geht aus der Vorlage von Bürgermeister Robert Feil an den Gemeinderat hervor. Dagegen ist der Bedarf an Seniorenwohnungen im Ort sehr hoch, sagte Hauptamtsleiter Jens Millow in der Sitzung auf Nachfrage von Gabriele Feiert (Freie Wähler). „Das macht uns keine Sorgen.“ Eine Ansiedlung von Dienstleistern würde im Ort nicht funktionieren. Dafür gebe es im Ortskern zu wenig Laufkundschaft.

 
 
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