Mit dem Entwicklungskonzept „Ingersheim 2040“ richtet sich die Kommune nicht nur strategisch für die Zukunft aus, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde auch ein Maßnahmenpaket vorgestellt. Unter anderem sollen Prinzipien für die Innenentwicklung festgelegt und die Ortsmitten in beiden Ortsteilen aufgewertet werden.
Pläne in Ingersheim Viele Optionen für die Zukunft
Für das Gemeindeentwicklungskonzept wurden erstmals konkrete Maßnahmen genannt und die Kommune richtet sich strategisch aus.
Das Gemeindeentwicklungskonzept resultiert aus dem 2020 aufgestellten Haushaltskonsolidierungskonzept. Aus den einzelnen Zielen ergeben sich Maßnahmen, die die Gemeinde finanziell binden werden, über die konkreten Ausgaben soll in den Haushaltsberatungen diskutiert werden. Gleichwohl ist man sich sicher, dass man durch die strategische Ausrichtung langfristig Kosten einsparen könne.
Enge Einbindung der Bürgerschaft
In der Sitzung am vergangenen Dienstag nannte Bürgermeisterin Simone Lehnert das Gemeindeentwicklungskonzept ein „wesentliches Thema“, bei dem es eine enge Einbindung der Bürgerschaft, des Gemeinderates und der Verwaltung gegeben habe. Man habe nun viele Aufgaben vor sich, aber man könne nicht alles auf einmal machen. Der laufende Betrieb der Gemeinde sei immer noch defizitär, das Konzept sei jedoch der Schlüssel für zu erwartende Fördergelder.
Dazu findet am 8. November ein Gespräch im Regierungspräsidium statt, mit Förderbescheiden rechnet die Kommune bis Ostern 2024. Den Termin beim Regierungspräsidium wollte man noch abwarten, deshalb wurde am Dienstag der Beschluss für das Konzept verschoben.
Stadtplaner Tobias Meigel vom Stuttgarter Büro Reschl blickte dann nochmals auf das Zustandekommen des Gemeindeentwicklungskonzept zurück. Abgefragt wurden alle Handlungsfelder der Gemeindeentwicklung, von 5466 Fragebögen an alle Einwohnerinnen und Einwohner ab 16 Jahren gab es ein Rücklaufquote von 40,2 Prozent. Es wurde zur Beteiligung ein Zukunftsatelier angeboten, eine Online-Beteiligungsplattform, ein Jugendaktionstag und eine Planungswerkstatt zu den Ortsmitten in Groß- und Kleiningersheim.
Maxine Gesell vom Büro Reschl stellte anschließend konkrete Maßnahmen vor, wobei die Schwerpunkte bei der Innenentwicklung und der sozialen Infrastruktur liegen.
Gemeinde soll wachsen
Unter anderem soll die Gemeinde bis 2040 „moderat“ auf rund 7000 Einwohnerinnen und Einwohner anwachsen. Ebenso soll die Gewerbeentwicklung „Bietigheimer Weg“ fortgeführt werden. Für die Innenentwicklung sollen Prinzipien festgelegt werden, dazu will man das Baurecht anpassen. Langfristig wird die Ansiedlung eines Discounters in den Blick genommen, die Sozialstation soll zukunftsfähig gemacht und langfristig ein Gesundheitszentrum geschaffen werden.
Weitere Punkte sind Ansiedlungskriterien für Betriebe, die Weiterentwicklung der Fuß- und Radwegeverbindungen, die Schaffung von Treffpunkten für Jugendliche, die Stärkung der innerörtlichen Grünstruktur sowie die Erarbeitung einer Spielplatzkonzeption. Gesell betonte, mit den Maßnahmen habe man im Gemeinderat eine solide Basis für künftige Entscheidungen und Diskussionen. Aufgrund der zeitlich klaren Planung könne die Gemeinde rechtzeitig Fördermittel beantragen und damit Schnellschüsse vermeiden. Ebenso sei es möglich, auf Krisen zu reagieren, dann könnten einzelne Maßnahmen auch verschoben werden.
Eine Beschlussfassung über das gesamte Gemeindeentwicklungskonzept ist nun für die Sitzung am 28. November vorgesehen, dann auch mit den Ergebnissen des Gesprächs beim Regierungspräsidium über die Aufnahme der Gemeinde in Förderprogramme.