Porsche Tennis Grand Prix Aeneas Jung und Jackson Cressey auf ungewohntem Terrain

Von Niklas Braiger
Aeneas Jung (links) und Jackson Cressey stehen sich im Finale gegenüber. Der Basketballer hat am Ende die Oberhand, setzt sich mit 10:8 durch und sichert sich so den Sieg im Show-Turnier beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart. Foto: Avanti/Ralf Poller

Im Rahmen des Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart durften sich Athleten aus anderen Sportarten an der Jagd nach dem gelben Filzball versuchen. Riesen-Basketballer Aeneas Jung gewinnt das Show-Turnier.

Normalerweise steht Jackson Cressey von den Bietigheim Steelers mit Schlittschuhen auf dem Eis und Aeneas Jung von den MHP Riesen Ludwigsburg mit Basketballstiefeln auf dem Parkett. Am Montag haben beide ihr Schuhwerk und den Untergrund ausgetauscht und jagten beim Porsche Tennis Grand Prix in der Stuttgarter Porsche-Arena auf Sand der gelben Filzkugel hinterher. „Es war etwas anders da draußen, ein bisschen einschüchternd mit all den Zuschauern, wenn ich nicht auf dem Eis stehe“, sagt Cressey nach dem Event. Der Stürmer des SCB präsentierte sich gut und unterlag am Ende im Finale gegen Jung mit 8:10.

Damit die Sportler auf dem ungewohnten Boden nicht aussahen wie ein Rehkitz auf Glatteis, wurde ihnen jeweils ein Tennis-Profi zur Seite gestellt. Der Deutsch-Kanadier der Steelers ging mit der Rumänin Sorana Cirstea an den Start, Jung wurde die Ehre zu Teil, an der Seite einer der besten deutschen Tennisspielerinnen, Andrea Petkovic, zu spielen. Zudem waren zwei weitere Teams in der gut gefüllten Arena mit am Start: Fabian Bredlow, Torhüter des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart, zusammen mit der Tunesierin Ons Jabeur sowie Marc Stein von den Stuttgarter Kickers und Ella Seidel sowie Nastasja Schunk, die sich abwechselten.

Jung kennt keine Gnade

Den Einzug ins Finale feierte Basketballer Jung gegen das Team Stein/Seidel/Schunk. An der Seite von Petkovic machte der Youngster kurzen Prozess mit seinen Gegenüber. Jung war mit seinen 2,01 Metern am Netz eine Macht. Am Ende setzten sich er und Petkovic mit 10:2 durch. Eishockeycrack Cressey brauchte hingegen etwas mehr Anlaufzeit, um warm zu werden. Gegen Bredlow/Jabeur lagen er und Cirstea anfangs mit 3:4 zurück, kämpften sich aber zurück und sahen beim 9:4 wie der sichere Sieger aus. Der VfB-Keeper schaffte zwar, noch zu verkürzen, am Ende setzten sich Cressey/Cirstea allerdings mit 10:8 durch.

Im Finale auf Augenhöhe starteten Jung/Petkovic besser in die Begegnung. Die erste Duftnote setzte der Deutsch-Zypriote mit einem angeschnittenen Ball kurz hinters Netz, Cressey und Cirstea waren machtlos. Auch auf der Tribüne entwickelte sich ein heißes Duell, ein großer Anhang der Porsche-Basketball-Akademie aus Ludwigsburg inklusive Riesen-Headcoach Josh King war angereist, um ihren Mannschaftskollegen anzufeuern. „Der Support war sehr wichtig für mich. Ich liebe die Jungs und spiele jetzt schon seit Jahren mit ihnen zusammen“, sagt der 22-jährige Jung. Aber auch die Steelers waren nicht zu überhören: Die U20-Mannschaft des SCB war vor Ort sowie Fabjon Kuqi, Joshua Rust und Anton Sproll vom DEl2-Team, die alle Cressey unterstützten.

Nach einigen Fehlern des Basketballers war der Steelers-Stürmer wieder dran. Dank einer Unebenheit im Sand, die den Ball in die andere Richtung springen und Jung ins Leere laufen ließ, glich der Deutsch-Kanadier zum 7:7 aus. Doch Jung entschied die Partie am Ende im Alleingang. Zwei Punkte des 2,01-Meter-Hünen sorgten für die 10:8-Entscheidung und den Turniersieg, der mit einer Flasche Champagner und einem Miniatur-Porsche honoriert wurde.

Cressey und Jung mit Erfahrung

„Es war super viel Spaß, es sind klasse Leute“, sagt Cressey. Seine Kontrahenten kannte er im Vorfeld nicht, „ich habe alle heute zum ersten Mal getroffen, es sind tolle Leute, die WTA-Spielerinnen und die anderen Profis“. Mit dem zweiten Platz ist der 28-Jährige nicht vollkommen zufrieden: „Ich glaube, dass ich noch ein Stück besser hätte sein können. Es ist ein Weilchen her, dass ich den Tennisschläger ausgepackt habe, ich habe ein paar Stunden in der Jugend genommen. Daran könnte ich im Sommer vielleicht arbeiten“, erzählt er scherzend.

Auch Jung blickt auf eine Tennis-Vergangenheit zurück. Als Jugendlicher war er auf Zypern als Tennisspieler aktiv. „Ich habe früher selbst gespielt und Unterricht genommen“, berichtet er und verteilt noch ein Lob an seine Kontrahenten: „Alle Spieler haben echt gut gespielt, das hat echt Spaß gemacht.“

 
 
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