Sachsenheim Bald Windenergie aus dem Eichwald?

Von Martin Hein
So ähnlich könnte es aussehen, wenn sich Windräder auf dem Gelände des Zweckverbands Eichwald drehen. Ob überhaupt Windkraftanlagen erstellt und wo diese aufgestellt werden könnten, ist derzeit noch nicht geklärt. Der südliche Teil des Gewerbeparks wird als möglicher Standort geprüft. Foto: /BZ/Martin Kalb

Nach den Vorstellungen des Zweckverbands Eichwald in Sachsenheim könnten bald zwei Windräder emissionsfrei Strom erzeugen. Ob sich die Anlage rentieren, soll nun geklärt werden.

Die Mitgliedskommunen des Zweckverbands Eichwald planen auf dem Areal des Gewerbeparks zwei Windräder zur Stromproduktion zu erstellen. Wie der Verband mitteilte, soll damit ein Beitrag zur Produktion von emissionsfreier Energie geleistet werden (die BZ berichtete).

Stolze 285 Meter hoch mit einem Rotordurchmesser von respektablen 172 Metern und einer Nabenhöhe von 199 Metern sollen sich nach den Vorstellungen des Zweckverbands künftig zwei Windräder drehen und etwa 2000 Stunden im Jahr Strom erzeugen. Der Zweckverband geht davon aus, dass mit den beiden Windkraftanlagen bis zu 28 Gigawattstunden Strom erzeugt werden könnte. Die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen GmbH, die das Areal untersucht haben, attestieren grundsätzlich die Eignung des Geländes für ein solches Vorhaben.

Scheinbar genügend Wind auf dem Eichwald-Gelände

Nach Einschätzung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg soll das Windpotenzial an den untersuchten Standorten auf dem Eichwald-Gelände ausreichend sein.

Bei der zurückliegenden Verbandsversammlung wurden die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen beauftragt, das Projekt weiter voranzutreiben und die Realisierung einschließlich genauer Kosten auszuarbeiten. Nach dem derzeitigen Stand ist der südliche Teil des Gewerbeparks als potenzieller Standort für die Windräder angedacht. Ob sich Windräder an diesem potenziellen Standort rentieren, was die Windkraftanlagen kosten und ob sich der mögliche Standort mit dem Artenschutz vereinbaren lässt, sei noch nicht geklärt, teilte der Zweckverband mit. Der genaue Standort spielt für den Artenschutz eine nicht unwesentliche Rolle.

Nur Windräder mit Abschaltvorrichtung

Der Sachsenheimer Nabu-Vorsitzender Christoph Kaup beobachtet die Windenergie-Pläne auf dem Eichwald-Gelände sehr aufmerksam. Christoph Kaup hält Windräder auf dem Eichwald-Gelände abhängig vom genauen Standort noch für verkraftbar. Grundsätzlich seien Windräder eine Gefahr für den Rotmilan, weil diese Vögel häufig in der Höhe jagen, in der sich die Windräder drehen. Der Nabu-Vorsitzende weist auch darauf hin, dass die Vögel in den Sog der Windräder geraten könnten. Es gibt jedoch Näherungssensoren, die das Windrad automatisch abschalten, wenn sich ein Vogel nähert. Diese Abschaltvorrichtungen funktionieren nach Auskunft von Christoph Kaup recht gut. Ihm sei wichtig, dass die Windräder, so sie denn gebaut werden, einen Mindestabstand von rund 500 Metern zum Naturdenkmal alte Landebahn einhalten, ferner sei es wichtig, dass die Windräder auch nicht zu nah am Wald errichtet werden. Dort könnten sonst unter anderem beispielsweise Fledermäuse gefährdet werden.

Sollten die Windräder im südlichen Teil des Gewerbeparks errichtet werden, hält Christoph Kaup das Gefährdungspotenzial für vertretbar. „Wir sind am Erhalt des Naturdenkmals interessiert“, so Kaup. 

 
 
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