Sachsenheim Dritter Ostergarten ist aufgebaut

Von Michaela Glemser
An verschiedenen Stationen ist im Ostergarten beim Großsachsenheimer Gemeindehaus das Passionsgeschehen dargestellt. Foto: /Oliver Bürkle

Diakonin Andrea Renk gestaltet den dritten Ostergarten mit unterschiedlichen Stationen in Großsachsenheim. 

Ostereier bemalen, Osterlämmer backen, den dringend nötigen Frühjahrsputz erledigen und die Nester für die Kleinen vorbereiten: Die Tage vor dem nahenden Osterfest sind vollgepackt mit den unterschiedlichsten Aktivitäten, und es lassen sich kaum Momente des Innehaltens finden.

Gelegenheit dazu bietet der Ostergarten, den Gemeindediakonin Andrea Renk am Evangelischen Gemeindehaus in Großsachenheim wieder in liebevoller Kleinarbeit gestaltet hat.

Ostergarten beim Gemeindehaus

„Das ist jetzt bereits der dritte Ostergarten in Großsachsenheim. Die Idee dazu ist gemeinsam mit dem Adventsgarten in der Zeit vor Weihnachten in der Pandemiephase entstanden, als keine Gottesdienstbesuche möglich waren“, schildert Renk.

Da die Ostergärten bereits in den Vorjahren so große Publikumserfolge waren, hat die Gemeindediakonin die beliebte Veranstaltung auch in diesem Jahr weitergeführt. „Viele ältere Menschen haben schon sehnsüchtig auf den Aufbau des Ostergartens gewartet und kommen häufiger vorbei. Auch für Kindergärten habe ich schon einige Führungen in diesem Jahr gemacht“, erläutert Renk. „Du bist eingeladen, dir Zeit zu nehmen“ steht gleich hinter dem mit einem Bogen aus bunt verzierten Eiern geschmückten Eingang auf einem Schild kurz vor der ersten Station geschrieben. Die Besucher und vor allem die kleinen Gäste des Ostergartens schließen Bekanntschaft mit Maria Magdalena, welche die Kleinen mit kindgerechten Texten durch den Ostergarten und die Passionsgeschichte geleitet.

Passionsgeschehen dargestellt

So ist an der ersten Station Jesus auf dem Esel beim Einzug in Jerusalem zu sehen. „Wir stellen das Passionsgeschehen in unterschiedlichen Szenen mit den besonderen biblischen Erzählfiguren dar, die ich selbst anfertige“, macht Renk deutlich. Während Maria Magdalena den Kindern verdeutlicht, dass Jesus in Jerusalem wie ein Star begrüßt wurde, der übers Wasser gehen konnte und Angsthasen Mut machte, können die Erwachsenen an der ersten Station des Ostergartens darüber nachdenken, wofür sie sich selbst in ihrem Leben begeistern können und wie sie diese Begeisterung überhaupt äußern.

In einer kleinen Holzhütte ist die Szene des letzten Abendmahls aufgebaut, dessen Tisch ein Miniatur-Tongeschirr ziert und an dem Jesus mit seinen besten Freunden sitzt. Gleich nebenan lädt eine Ruhebank ein, gemeinsam mit Jesus im Garten Gethsemane Platz zu nehmen und sich daran zu erinnern, dass Jesus zu seinen Jüngern sagte, dass sie gemeinsam mit ihm wach bleiben sollten, diese aber dennoch eingeschlafen sind.

„Wie reagieren wir, wenn jemand unsere Hilfe braucht? Wer ist für uns da, wenn wir alleine sind?“ lauten die Fragen auf einem kleinen Hinweisschild. Bedrückend wirkt die große Lanzenwand und die zahlreichen Taue und Schnüre, welche auf die Gefangennahme Jesus hindeuten. Bei einem Würfelspiel können die Besucher des Ostergartens selbst wie die Soldaten damals um das Gewand von Jesus spielen und sich in einer Schüssel wie der Statthalter Pontius Pilatus die Hände in Unschuld waschen.

Noch einmal geht es mit Jesus an einer anderen Station durch Jerusalem mit dem schweren Kreuz auf dem Rücken. An dieses Kreuz, an dem eine Dornenkrone hängt, können die Besucher des Ostergartens ihre Schuld symbolisch mit einem Stein tragen. Die Steine liegen in einem Korb bereit. Jeder soll seinen Stein in seiner Hand wiegen und dabei darüber nachdenken, wo er selbst in seinem Leben schuldig geworden ist.

Vom Kreuz zeigt ein schwarzes Tuch den Weg zur Grabeshöhle in der einsam und verlassen ein weißes Tuch liegt, denn Jesus ist auferstanden.

Wissenswertes über das Osterei

Auf dem Weg vom Grab zum Osterbrunnen vorbei an einem Beet mit bunten Frühlingsblumen können sich die Besucher überlegen, was Ostern und die Auferstehung für sie selbst bedeuten. Auch Wissenswertes über die Geschichte des Ostereis und seine christliche Bedeutung als Sinnbild des Lebens ist im Ostergartens zu erfahren. Wer möchte, darf ein Ei mit nach Hause nehmen, um dieses zu bemalen und jemandem damit am Osterfest eine Freude zu bereiten.

 
 
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