Sachsenheim Petition für Sanierung der Kirbachbrücke

Von Michaela Glemser
Seit drei Jahren darf niemand mehr die Brücke über den Kirbach nutzen. Foto: Martin Kalb

Seit drei Jahren ist das Bauwerk in Hohenhaslach aus Gründen der Sicherheit gesperrt. Anwohner drängen nun auf einen Neubau. Rund 185 Unterstützer gibt es bisher für die Erneuerung der Brücke in der „Unteren Au“ in Hohenhaslach. Die Stadt verweist wegen der langen Zeit des Stillstands auf Verhandlungen zum Wegerecht mit Privatleuten.

Sie war bis vor rund drei Jahren eine beliebte Verbindung zum Schlittenhang am Fuße des Baiselsbergs, wo sich in der kalten Jahreszeit viele Familien und Kinder aus Hohenhaslach getroffen haben. Aber auch in den anderen Jahreszeiten wurde die kleine Brücke über den Kirbach, die von der Straße „Untere Au“ zu Wald und Wiesen führt, gerne von Spaziergängern, Wanderern oder Hundebesitzern auf ihrer täglichen Gassi-Runde genutzt. Doch seit das Brückenbauwerk von Fachleuten bei einer routinemäßigen Kontrolle als sanierungsbedürftig eingestuft wurde, ist die Kirbachbrücke gesperrt.

Petition läuft noch sieben Wochen

Nach drei langen Jahren des Wartens ist die Geduld bei einigen Anwohnern nun erschöpft und sie haben auf einer Plattform im Internet eine Petition gestartet und sich mit einem Brief auch direkt an Sachsenheims Rathauschef Holger Albrich gewendet. „Wir appellieren dringend an die Vertreter der Stadt den Hohenhaslacher Bürgern nach dieser langen Zeit des Wartens endlich wieder den Zugang zur Natur über die beliebte Kirbachbrücke zu ermöglichen. Mit der Petition wollen wir zeigen, dass großes öffentliches Interesse an der Sanierung der Brücke vorhanden ist“, erklärt die Mitbegründerin einer Bürgerinitiative, die namentlich nicht genannt werden möchte.

Bereits vor Jahren haben die Mitglieder dieser Initiative über 70 Unterschriften an die Stadt übergeben, mit denen Bürger für eine baldige Erneuerung der Brücke plädierten. 185 Unterstützer haben inzwischen die Petition zur Instandsetzung der Brücke im Internet unterzeichnet. 410 Unterschriften sind insgesamt für ein sogenanntes „Quorum“ nötig, damit die Verantwortlichen der Plattform. „openPetition“ eine Stellungnahme von den zuständigen Entscheidungsträgern einfordern. Noch rund sieben Wochen haben Interessenten Zeit, sich online einzutragen und auf die Dringlichkeit der Brückensanierung hinzuweisen.

Die bisherigen Unterstützer machen immer wieder darauf aufmerksam, dass das im Volksmund als „Lügenbrückle“ bekannte Bauwerk die einzige sichere Verbindung für Kinder und Spaziergänger in die angrenzende Natur am anderen Ufer des Kirbachs sei. Sonst müsse ein deutlicher Umweg über die viel befahrene Vaihinger Straße in Kauf genommen werden, wo der Fußweg teilweise sogar unbefestigt sei, ist in den Kommentaren der Unterzeichner oft zu lesen. Auch dass solche Bauwerke, die es schon seit vielen Jahren in der Stadt gebe und die von der Bevölkerung sehr gut angenommen werden, erhalten werden müssten, heben die Unterstützer der Petition hervor.

Es hängt derzeit noch am Wegerecht

Auf Nachfrage dieser Zeitung bei der Stadtverwaltung Sachsenheim erklärt Pressesprecher Arved Oestringer, dass es ein Anliegen der Vertreter der Stadtverwaltung sei, möglichst gute und kurze Fußwege für die Bürgerinnen und Bürger herzustellen. „Je mehr Strecken ohne Pkw oder andere Krafträder zurückgelegt werden, desto mehr profitieren alle davon.“ Für besagte Kirbachbrücke sei ein Ersatzneubau bereits geplant gewesen sei. Doch um diesen Neubau realisieren zu können, müsse zunächst ein privatrechtlicher Sachverhalt geklärt werden. „Wir warten diese Klärung ab und werden anschließend über das weitere Vorgehen entscheiden“, so Oestringer.

Der Fußweg zur Brücke quert auch mehrere private Flurstücke, für welche ein öffentliches Wegerecht für diesen Fußweg von den Eigentümern gestattet werden müsse. Dass dieses Wegerecht auch künftig von allen betroffenen Grundstücks-Eigentümern genehmigt wird, müssen die Vertreter der Stadt derzeit abschließend verhandeln. Pressesprecher Oestringer unterstreicht, dass die Verantwortlichen der Stadt dem Brückenneubau grundsätzlich offen gegenüberstünden, da sich auch seine Kosten vergleichsweise in Grenzen halten würden. In Hohenhaslach hofft man nun, dass Kinder vielleicht im Winter 2024 wieder über die Kirbachbrücke zum Schlittenhang am Waldrand kommen können.

 
 
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