Sachsenheimer Ausstellung Spannende Kommunikation

Von Michaela Glemser
Barbara Bucher und Jean-Marc Dufour Foto: /Oliver Bürkle

Barbara Bucher und Jean-Marc Dufour wollen bei Atelierausstellung in Häfnerhaslach Fantasie der Besucher anregen.

Wenn Barbara Bucher aus dem Fenster ihres Ateliers in Häfnerhaslach blickt, hat sie die Natur direkt vor Augen. Genau diese grüne Idylle dient der Künstlerin, die seit 2007 im Kirbachtal lebt, auch als Inspiration für ihre unterschiedlichen Werke. „Ich gehe mit wachen Augen durch die Welt und sauge alles wie ein Schwamm in mir auf. Ich verarbeite die Eindrücke später in meinen Bildern und Skulpturen. Früher stand die Plastizität und das skulpturhafte in meinen Gemälden im Fokus, inzwischen gehe ich wieder mehr zurück zu meinen malerischen Wurzeln und bilde die Natur ab“, schildert Bucher.

Eigene Vorstellungskraft

Die in Schwäbisch Gmünd geborene und in Schorndorf aufgewachsene Künstlerin hat an der Freien Kunstschule in Nürtingen sowie an der Kunstakademie in Stuttgart studiert. Aus ihrer Zeit in Schorndorf, wo sie immer noch Mitglied im Kunstverein ist, kennt Bucher auch Jean-Marc Dufour, der aus Schorndorfs französischer Partnerstadt Tulle stammt. „Jean-Marc Dufour und ich arbeiten immer wieder zusammen und machen auch gemeinsame Ausstellungen, denn ich finde die Kommunikation, die zwischen den Werken von zwei Künstlern entstehen kann, sehr spannend“, betont Bucher. Am 17. und 18. September dieses Jahres öffnet die Künstlerin ihr Atelier in Häfnerhaslach und gewährt mit ihrem französischen Kollegen Einblick in ihr vielseitiges Schaffen. Sie stellt unter anderem ihre mehr plastischen Ölgemälde auf Leinwand aus, die komplett durch ihre eigene Vorstellungskraft entstanden sind. „Es kann dabei passieren, dass ich kurz vor Ende des Malprozesse meine Idee nochmals komplett überarbeite, weil ich plötzlich in eine andere Richtung denke. Bei meiner Aktserie, die einen Mann im Badezimmer zeigt, gab es ein natürliches Vorbild. Es sind Kohlezeichnungen, die mit Aquarellfarben entsprechende Kontraste erhalten haben“, erläutert Bucher. Zudem zeigt sie Skulpturen aus Pappmaschee und Drahtgeflecht.

Dufour, der in Clermond-Ferrand und Orléans studiert hat, bezeichnet sich selbst als „Vogel“, der auf Reisen durch die kunstgeschichtlichen Epochen geht, um sich bei diesem und jenem bekannten und weniger bekannten Künstler etwas für das eigene künstlerische Gestalten „aufzupicken“.

Kunst kann auch verstörend sein

Der Franzose arbeitet viel mit Beton und Ton für seine Skulpturen, setzt aber auch alte Fensterscheiben auf Steinen gekonnt in Szene. In seinen Bleistiftzeichnungen wiederum hält er landschaftliche Motive fest. Dufour zählt Albrecht Bruck, Richard Serra oder Anselm Kiefer zu seinen künstlerischen Vorbildern. „Kunst ist für mich immer individueller Ausdruck. Sie muss nicht unbedingt schön sein, sondern kann auch verstörend wirken. Sie lässt immer die sensible Wahrnehmung des Künstlers erkennen“, macht Bucher deutlich.

Ihr französischer Kollege ergänzt, dass er wie ein Filmemacher in seinen Bildern und Skulpturen auch Geschichten erzählen wolle, welche die Fantasie des Betrachters anregen sollen. Daher freuen sich beide Künstler an den Tagen des offenen Ateliers, am 17. und 19. September in der Braunäckerstraße 11 in Häfnerhaslach, jeweils von 11 bis 18 Uhr, über viele Besucher, welche die Kunstwerke betrachten und mit den beiden kreativen Köpfen ins Gespräch kommen wollen. „Ich finde es toll, dass ich auch hier zuhause in meinem Wohnort meine Werke zur Schau stellen kann, nachdem ich in der Vergangenheit schon an vielen anderen Orten ausgestellt habe. In meinem eigenen Atelier ist es doch noch einmal etwas ganz Besonderes für mich“, unterstreicht Bucher.

 
 
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