Sachsenheimer Radexperte So wird das Fahrrad herbst- und winterfit

Von Bigna Fink
Jörg Spannan ist leidenschaftlicher Radfahrer. Foto: /Oliver Bürkle

Jörg Spannan vom Radtreff in Sachsenheim gibt Tipps für die Drahteselpflege bei rauem, kaltem Wetter.

Klimakrise, Spritpreise, Bewegungsmangel: Vieles spricht dafür, trotz Matsch und Kälte mit Freude Rad zu fahren. Jörg Spannan gibt Tipps, um das Velo für den Herbst und Winter zu rüsten. Der 51-Jährige ist Vorsitzender des Radtreffs beim TV Großsachsenheim. Die Mitglieder fahren gemeinsam Rad, mit dem Mountainbike, dem E-Bike oder Rennrad. Es gibt Fahrtrainings für Kinder- und Erwachsene und einen Winterradtreff.

Lackflächen einwachsen

„Zuerst ist es sinnvoll, das Fahrrad zu säubern“, rät Spannan. Dazu gehöre, den Lack zu wachsen. „Ein normaler Autowachs reicht.“ Wachsen habe den Vorteil, dass Salz und Dreck von den Straßen den Rahmen nicht so angreifen. Schmutz sei leichter zu entfernen.

Gut sei auch, den gesamten Kettenantrieb zu ölen, sagt der Radexperte: „Das Öl von oben aufträufeln und zehn Minuten einwirken lassen.“ Wichtig ist laut Jörg Spannan, überschüssiges Öl mit einem Lappen abzuwischen, weil es sonst an den Außenflächen der Kette Dreck anziehe. Damit das Fahrradschloss nicht einfriert, greift Spannan zu Graphitpulver. „Das schmiert Schlösser jeglicher Art.“

Licht und winterfeste Kleidung

Egal zu welcher Jahreszeit sei natürlich die regelmäßige Kontrolle der Bremsen und Lichter elementar. Fahrradlichter dürfen batterie-, akku- oder dynamobetrieben sein. „Besonders, wenn es wie derzeit so früh dunkel wird, sollte man unbedingt checken, ob die Lichter intakt sind,“ so Spannan.

„In der kalten Jahreszeit ist Funktionswäsche sehr sinnvoll“, nennt der Großsachsenheimer einen weiteren Tipp. Ein Langarm-T-Shirt, eine Funktionsjacke, und eine Thermohose. „Da friert man auch nicht bei minus zehn Grad“, so der leidenschaftliche Radler. Spannan nutzt leichtere Handschuhe im Herbst und Winterhandschuhe. Was er bei Kälte noch empfiehlt: Sturmhauben aus Mikrofaser, die das Gesicht bis auf Augen und Mund bedecken und unter den Helm passen. Es gebe gefütterte Winter-Radschuhe. Er schwört auf Neopren-Überschuhe über den normalen Schuhen: „Die halten richtig warm.“

Reifenwechsel oft sinnvoll

Bei rutschigem Untergrund oder gar Eis und Schnee ist laut Spannan die Bereifung ganz wichtig. „Sinnvoll ist es, glatte und abgefahrene Reifen mit etwas breiteren Mänteln oder Reifen mit mehr Profil zu ersetzen.“

E-Bikes bei Matsch und Kälte

„Den Akku eines E-Bikes würde ich mit ins Haus nehmen“, sagt Jörg Spannan, „da Kälte für Akkus nicht so gut ist.“ Da die Beschleunigung bei Elektrorädern wesentlich schneller ist wie bei herkömmlichen, sei eine gute Fahrtechnik wesentlich. Der Profi empfiehlt ungeübten Fahrern zu einem Technik-Training.

„Auf losem Untergrund den Druck, also das Gewicht auf die Reifen verlagern, statt sich in die Kurve zu legen,“ rät der Sachsenheimer, der das Mointainbikefahren im Schnee liebt. „Solange man sein Fahrrad beherrscht, ist alles kein Problem.“ Bigna Fink

 
 
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