Schnapsmuseum Denkmalstiftung hilft Schäden zu beseitigen

Von Jürgen Kunz
Der Vorstandsvorsitzende der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, Professor Dr. Rainer Prewo (Mitte) übergab den Zuwendungsvertrag an Bürgermeister Albrecht Dautel (links) und den ehrenamtlichen Museumsleiter Kurt Sartorius. ⇥ Foto: Helmut Pangerl

Mit einem Förderbetrag von 8560 Euro werden rund 50 Prozent der Sanierungskosten an Wänden und am Putz im Steinhaus finanziert.

Ein interessantes Gebäude“, konstatierte Professor Dr. Rainer Prewo, Vorsitzender des Vorstands der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, bei seiner gestrigen Visite im Bönnigheimer Steinhaus. Dabei hatte er einen Förderbescheid der Stiftung in Höhe von 8650 Euro. Mit diesem Geld können rund 50 Prozent der anstehenden Sanierungsarbeiten finanziert werden, um im Bereich des Treppenaufgang vom Erdgeschoss in die nächste Etage Hohlstellen zu verfüllen und Risse zu schließen und den Putz an den Wänden im Inneren des Gebäudes zu festigen. Im Flur und am Treppenaufgang werden außerdem Mal- und Farbschichten gesichert und restauriert, wie Jürgen Laiss vom Stadtbauamt Bönnigheim erklärte, der den Förderantrag an die Denkmalstiftung ausgearbeitet hatte.

„Denkmale wie dieses haben die allerbeste Chance zu einer Förderung, besonders wenn Bürgergruppen dahinter stehen“, erklärte Prewo, „und die Stadt Bönnigheim handelt vorbildlich.“

Hier würden frühzeitig kleinere Schäden saniert, um vorzubeugen, dass man später für die Sanierung größerer Schäden sehr viel mehr Geld aufwenden müsste. „Dieses Vorgehen unterstützen wir ausdrücklich und unterstützen die Arbeiten gerne auch mit einer verhältnismäßig kleinen Summe“, so der Stiftungsvorsitzende. Die Förderzusage des fünfköpfigen Stiftungsvorstands basiere zudem auch auf einem positiven Gutachten des Landesdenkmalamts.

Erst seit vier Jahren werde das Steinhaus dauerhaft beheizt. Vorher habe im Gebäude das gleiche Raumklima wie außerhalb geherrscht, nun trocknen die Wände naturgemäß aus und es bilden sich Risse in den Wänden und dem Putz, so Lais. Im Januar oder Februar sollen die Arbeiten beginnen. Beauftragt werden dafür die staatlich geprüften Restauratoren der Firma Mäule und Krusch, die unter anderem auch mit der Restaurierung der Ottmarsheimer Hippolytkirche beauftragt waren. Seit 25 Jahren ist das Schwäbische Schnapsmuseum im Bönnigheimer Steinhaus beheimatet. In diesem haben, so Museumsleiter Kurt Sartorius, rund 125 000 Besucher die Sammlung und die Sonderausstellung besucht. Bis zu 150 Besuchergruppen kommen inzwischen jährlich ins Schwäbische Schnapsmuseum, betont Sartorius: „Für ein ehrenamtlich geführtes Museum schon etwas Besonderes.“

Das Steinhaus in Bönnigheim, Herzstück des ehemaligen Meiereihofes, ist eines der wenigen erhaltenen Gebäude aus der Entstehungszeit um 1300. „Als Kulturdenkmal kommt ihm daher eine besondere Bedeutung zu“, heißt es in der Stellungnahme der Denkmalstiftung. Das Gebäude ist ein zweieinhalbgeschossiger Bruchsteinbau mit Eckquaderung und Schopfwalmdach. Untersuchungen an den Jahresringen der verwendeten Balken weisen auf eine Bauzeit um das Jahr 1300 hin. Nach der Burg ist es das älteste Gebäude der Stadt. Aber nicht nur das Alter ist hier außergewöhnlich. Auch zahlreiche Details aus der Bauzeit zeichnen das Gebäude aus, darunter gotische Zwillings- und Drillingsfenster oder Fenstersitznischen im Wohngeschoss. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde ein Vorbau mit Rundbogen-Kellereingang errichtet.

 
 
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