Schützenhaus in Tamm Eine neue Flüchtlingsunterkunft soll entstehen

Von Von Michaela Glemser
Pro Monat rechnet die Stadt mit weiteren 15 Flüchtlingen aus der Ukraine. Eine neue Flüchtlingsunterkunft soll daher auf dem Gelände des Schützenhauses errichtet werden und Platz für die Unterbringung schaffen. Foto: / Richard Dannenmann

Eine neue Einrichtung in Tamm soll die Zugangszahlen an ukrainischen Flüchtlingen auffangen. 

Pro Monat muss die Stadt künftig rund 15 weitere geflüchtete Menschen aus der Ukraine aufnehmen. Auch die Zugangszahlen der anderen Flüchtlingsgruppen steigen an, sodass die Unterbringungskapazitäten der Stadt Tamm nahezu erschöpft sind.

Hotel bereits belegt

Auch das angemietete Hotel Egelsee, dessen Mietvertrag bis 31. Dezember 2023 läuft, ist bereits komplett voll. Daher haben die Vertreter eines ortsansässigen Architekturbüros mehrere Standorte untersucht, wo eine Unterkunft für geflüchtete Menschen errichtet werden könnte. Unter anderem hat sich ein Flächenstück beim Tammer Schützenhaus als geeignet herausgestellt.

Auf Vorschlag der Stadt könnte auf diesem Areal eine Einrichtung zur vorläufigen Unterbringung von Flüchtlingen entstehen. Die Verantwortlichen des Landkreises Ludwigsburg können sich vorstellen, dafür besagtes Grundstück für zehn Jahre von der Stadt Tamm zu pachten. Die Stadt Tamm könnte die Unterbringungseinrichtung auch zur Anschlussunterkunft der geflüchteten Menschen nutzen.

Zudem müsste die Stadt nur noch eine angepasste Quote unter 100 Prozent für die Anschlussunterbringung erfüllen. Noch diskutieren wollen alle Beteiligten, ob die neue Einrichtung als Containeranlage oder in Massivbauweise umgesetzt wird.

„Die Flüchtlingssituation ist dramatisch. Wir wollen vermeiden, dass die Sporthallen wieder belegt werden müssen“, erklärte Tamms Bürgermeister Martin Bernhard. Stadträtin Lizzy-Belinde Jöckel, die bei „Tamm aktiv für Flüchtlinge“ (TafF) federführend mitwirkt, gab zu bedenken, dass der Standort am Schützenhaus weit weg vom Ortskern liege und die Anbindung an die Infrastruktur nicht optimal sei. „Wir müssen unsere Ehrenamtlichen nach der langen Pandemiepause erst wieder aktivieren und der Standort am Schützenhaus ist mit weiten Wegen verbunden. Das wird schwierig werden“, so Jöckel, die einen weiteren Standort in der Nähe des Tammer Bahnhofs ins Spiel brachte. Da dort in der Nähe aber das Tammer „Brückenhaus“ steht, in dem bereits Flüchtlinge untergekommen sind, möchte Bernhard nicht weitere Geflüchtete an diesem Ort konzentrieren.

Mehrheit stimmt dafür

Zwar hielt auch Stadträtin Karin Vogt das Schützenhaus-Areal wegen seiner Verkehrsanbindung für nicht ideal, doch die Mehrheit der Ratsmitglieder stimmte dem Vorschlag der Gemeindeverwaltung zu. „Wir müssen schnell handeln und haben keinen weiteren Spielraum. Dennoch sollten wir überlegen, ob wir die Möglichkeiten zur Überquerung der Straße im Bereich des Schützenhauses künftig verbessern“, merkte Sonja Hanselmann-Jüttner an. 

 
 
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