Schwerpunkt Kulturhöhepunkte Bühnenklassiker und Boulevard

Von Michael Soltys
Die „Weibervolksversammlung“, eine Komödie frei nach Aristophanes, wurde im vergangenen Sommer aufgeführt.⇥ Foto: Martin Kalb

Die Studiobühne Besigheim setzt 2020 auf drei Theaterstücke nach weltbekannten Vorlagen.

„Spielfreude mit Anspruch zu verbinden.“ Das ist das Ziel, das sich die Schauspieler der Besigheimer Studiobühne auch in diesem Jahr wieder setzen, sagt Armin Gosch, der Vorsitzende des Vereins hinter der Amateurtruppe. Bühnenklassiker, Boulevardstücke und neue Stücke sollen sich möglichst die „Klinke in die Hand“ geben. Buchstäblich erfüllt wurde dies im vergangenen Jahr mit der Inszenierung von Schillers „Räuber“ durch die Nachwuchstruppe der „Jungen Bühne“, der „Weibervolksversammlung“, einer Komödie nach Aristophanes, und der Komödie „Frau Müller muss weg“, einem aktuellen Kinoerfolg.

Daran möchte die Studiobühne in diesem Jahr mit drei Theaterstücken anknüpfen, die auf weltbekannten Vorlagen basieren. Am Freitag, 14. Februar, hat die Komödie „Ein ungleiches Paar“ von Neil Simon Premiere. Es ist die weibliche Version des Filmklassikers „Ein seltsames Paar“ vom selben Autor, in dem Walter Matthau und Jack Lemon Anfang der 60er-Jahre brillierten. Für die Freilichtbühne im Sommer wird eine Adaption von „Der große Gatsby“ nach dem Roman von F. Scott Fitzgerald vorbereitet. Die jungen Schauspieler der „Jungen Bühne“ bringen eine Version von „Die Farm der Tiere“ auf die Bühne nach dem gleichnamigen Roman von George Orwell.

Eine weitere Vorgabe für die Auswahl der Stücke ist rein praktischer Natur. Die Stücke müssen technisch und personell umgesetzt werden können, sagt Gosch. Sechs Frauenrollen sind in „Ein ungleiches Paar“ zu vergeben und nur zwei Männerrollen. Das wird dankbar angenommen, denn häufig werden Theaterstücke von Männerrollen dominiert, „aber es gibt viele Frauen, die Theater spielen wollen“, sagt Gosch.

„Jede Inszenierung soll ihren eigenen Charakter haben – zum Lachen bringen, zum Nachdenken anregen, andere Sichtweisen aufzeigen.“ Dieses Konzept überzeugt die Zuschauer aus Besigheim und der Region, folgt man Gosch. Seit 35 Jahren ist der Verein aktiv, es gibt viele Stammbesucher, was für Gosch der Beweis ist, dass der Verein „nicht viel falsch gemacht hat“. Am Stück „Der große Gatsby“ gefallen Gosch die vielen Charakterstudien, von Reichen, von Armen, von Langweilern und anderen Typen. Es soll bunt zugehen bei der Premiere am Samstag, 18. Juli, auf der Bühne im Garten am Steinhaus. „Das ist wichtig bei einer Freilichtaufführung im Sommer.“

Jahr für Jahr werden die Kindertheatertruppe und die „Junge Bühne“ eingebunden. Orwells „Farm der Tiere“ sei ein Projekt, dass Daniel Neumann mit seiner jugendlichen Truppe schon lange im Sinn hatte. Die politische Aussage des Stücks, in dem sich die leidgeprüften Tiere von der Knute eines Farmers befreien, um dann unter die diktatorische Herrschaft eines Schweines zu geraten, sei für die Jugendlichen ebenso interessant wie die Wandlung der Charaktere. In Tierkostümen werden die jungen Schauspieler bei der Premiere am Freitag, 16. Oktober, allerdings nicht auftreten, macht Gosch deutlich.

Welches Stücke die Kindergruppe der Studiobühne in diesem Jahr aufführen wird, steht jetzt noch nicht fest. Sie hat am zweiten Adventswochenende 2019 die letzte Aufführung von „Aladin und die Wunderlampe“ hinter sich gebracht. Für sie trifft zu, was Gosch für alle Inszenierungen der Studiobühne geltend macht: „Das Publikum soll immer wieder aufs neue überrascht werden“.

Info Die ersten Vorstellungen der Studiobühne in diesem Jahr sind am Freitag und Samstag, 24. und 25. Januar, in der Felsengartenkellerei in Hessigheim. „Teufelsbrut“ lautet der Titel des „Kriminaldinners“.

 
 
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