Schwerpunkt Schulanfang: Wie rein ist die Luft in den Klassenzimmern? Schulstart meist ohne Luftfilter

Von Frank Ruppert
Die meisten Klassen im nördlichen Landkreis müssen noch auf Luftfilter warten. Foto: Henning Otte/dpa Foto: Henning Otte

Frühestens im Oktober oder November wird die Lieferung mobiler Luftfiltergeräte erwartet.

Luftfilter in Schulen sowie deren Förderung beschäftigt die Bildungslandschaft  seit geraumer Zeit. Insgesamt 70 Millionen Euro stellt das Land zur Verfügung, um die Träger von Schulen und Kitas bei der Anschaffung von mobilen Raumluftfiltergeräten und CO2-Sensoren zu unterstützen. In mehreren Förderrunden können sich Gemeinden und andere Träger für Fördermittel bewerben. Die erste Runde endete am 20. August. Der zweite Förderzeitraum läuft noch bis 16. September. Aber wie sieht es zum Schulstart mit der Umsetzung aus? Wo gibt es schon Luftfilter? Wer wartet noch auf Förderzusagen oder Lieferungen? Die BZ hat nachgefragt.

Bietigheim-Bissingen

Die Verwaltung Bietigheim-Bissingen hat in den ersten Sommerferienwochen sämtliche Schulen besucht und die Aufenthaltsräume in Augenschein genommen. Wie berichtet, zeigte sich die Verwaltung zufrieden mit der Belüftungssituation in dem Großteil der Schulräume. Wie die Leiterin des städtischen Presseamts, Anette Hochmuth, nun mitteilt, hat die Stadt die Förderung von elf mobilen Luftfilteranlagen beantragt. Noch sei bezüglich des Antrags keine Entscheidung ergangen. „Dementsprechend sind auch noch keine bestellt.“

Sachsenheim

Über ein vorangegangenes Förderprogramm hat man in Sachsenheim bereits fünf mobile Raumluftfiltergeräte angeschafft, die wie bereits berichtet, in der Gemeinschaftsschule am Sonnenfeld im Einsatz sind. „Über das in diesem Jahr neu aufgelegte Förderprogramm des Landes haben wir einen Zuschuss zu den Anschaffungskosten für weitere 21 Geräte gestellt. Aktuell läuft noch die Ausschreibung dazu“, teilt Stadtsprecher Matthias Friedrich mit. Mit Lieferung und Inbetriebnahme rechnet man bei der Stadt im Oktober. Insgesamt investiert die Stadt bis zu 80 000 Euro – die Hälfte davon wird vom Land refinanziert.

Bönnigheim

In Bönnigheim hatte man schon zu Beginn des neuen Förderprogramms abgewunken. Bürgermeister Albrecht Dautel kündigte schon im August an, keine Föderanträge für Luftfilteranlagen stellen zu wollen, weil man nur einen Raum habe, der für eine Förderung in Frage komme. Wie in Bietigheim-Bissingen und Sachsenheim schon teilweise geschehen, will man in Bönnigheim aber zumindest CO2-Sensoren für die Schulen anschaffen, die über die Luftqualität informieren. Die Förderung für etwa 100 Sensoren sei beantragt, die Geräte seien aber noch nicht da, sagt Dautel.

Ingersheim

Einfallsreich zeigt man sich in Ingersheim. In der aktuellen Förderrunde habe man keine Anträge für Luftfiltergeräte in der Schule gestellt (wohl aber für drei in Kitas und zehn CO2-Sensoren). Aber Ende August habe man, wie Bürgermeisterin Simone Lehnert verrät,  zehn Luftfiltergeräte für die Schule bestellt und dafür Fördermittel eines älteren Förderprogramms abgerufen. Anfang November sollen die Luftfilter eintreffen, hofft Lehnert. 

Info Laut Kultusministerium sind bislang schon Förderanträge über 86,3 Millionen Euro eingegangen.

 
 
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