Serie Corona-Meister, heute: die U15 des FSV 08 Bissingen Überraschungsteam darf nicht hoch

Von Andreas Eberle
Die U15 des FSV 08 Bissingen stürmte 2019/20 in der Landesstaffel 1 an die Tabellenspitze. Wegen Corona musste das Team auf die Aufstiegsrunde verzichten.  Foto: FSV 08 Bissingen

Die U15 des FSV 08 Bissingen belegt in der Landesstaffel 1 vor dem SGV Freiberg Platz eins, doch die Aufstiegsrunde zur Oberliga fällt aus. Die Konkurrenz wirbt eine Handvoll Talente ab.

Die U15-Fußballer des FSV 08 Bissingen haben in der Spielzeit 2019/20 etwas erreicht, was noch keiner anderen Jugendmannschaft vom Bruchwald in der jüngeren Vergangenheit gelungen ist: Sie wurden Meister in Württembergs höchster Spielklasse, in diesem Fall der Landesstaffel 1. Nach zehn absolvierten Spieltagen und dem Abbruch der Runde infolge der Corona-Pandemie verhalf die Quotientenregelung den jungen Nullachtern zu einem Wert von durchschnittlich 2,20 Zählern pro Spiel. Damit waren sie in dem Zehnerfeld besser als die Teams des SGV Freiberg und der Neckarsulmer Sport-Union (je 2,00 Punkte).

Doch die Krönung, der Sprung in die Oberliga, blieb den Bissinger Talenten verwehrt. Die für Ende Juni und Anfang Juli vorgesehene Aufstiegsrunde mit den drei anderen Landesstaffel-Siegern VfR Aalen, TSG Balingen und FV Ravensburg fiel Corona zum Opfer, weshalb kein Aufsteiger ermittelt werden konnte. Somit spielt dieses Quartett künftig gemeinsam in der neu eingeführten eingleisigen Verbandsstaffel. Diese wird am Samstag, 19. September, ihren Spielbetrieb aufnehmen. Dann empfängt der FSV 08 um 12.30 Uhr den FSV Hollenbach zum ersten Punktspiel.

Beide Derbys gehen verloren

2019/20 verloren die U15-Kicker vom Bruchwald nur zwei Partien – und das ausgerechnet jeweils gegen den Erzrivalen und Vizemeister SGV Freiberg (1:2 und 0:2). Ansonsten gaben sie nur noch gegen den späteren Tabellendritten Neckarsulmer Sport-Union (3:3) Punkte ab. „Wir haben eigentlich nicht damit gerechnet, dass wir oben mitspielen würden“, gibt Trainer Kai Böder zu und verweist auf die Ausgangslage, die er vorfand, als er im Sommer 2019 bei den C-Junioren als Übungsleiter eingestiegen ist: „Damals standen nur etwa zwölf Spieler bereit, und wir haben zehn neue Spieler geholt. Außerdem kannte ich selbst den Jahrgang gar nicht.“

Doch die Mannschaft wuchs überraschend schnell zusammen – und über sich hinaus. „Unsere Jungs waren technisch und physisch ein Stück weiter als die meisten Gegner, und auch taktisch haben sie viel dazugelernt“, sagt Böder, der die U15 zur neuen Runde an das Duo Jetmir Fetai und Imran Halilovic weitergegeben hat. Der Grund: Der 24-Jährige, der 2017 am Bruchwald als U16-Trainer anfing, hat inzwischen den Posten des Jugendleiters übernommen – als Nachfolger des in den Vorstand aufgerückten Dimitrios Tsaoussis.

Dass der 08-Nachwuchs auch in der Aufstiegsrunde etwas hätte reißen können, zeigte ein Testspiel am 23. Februar gegen Ravensburg, den Sieger der Landesstaffel 4. Mit 3:0 setzten sich die Böder-Schützlinge da durch.

Die starken Leistungen der Bissinger C1-Junioren haben inzwischen auch die Konkurrenz auf den Plan gerufen. Die Stuttgarter Kickers angelten sich Stammkeeper Sunny Simone und Top-Torjäger Precious Onuoha für ihr U16-Team, das in der Oberliga antritt. Und das Trio Okan Kilic, Darian Elez und Manuel Mörk schloss sich der SG Sonnenhof Großaspach an. „Wenn jemand Oberliga spielen will, legen wir ihm keine Steine in den Weg, aber lieber würden wir es natürlich sehen, wenn die Jungs dann gleich zum VfB oder zum KSC gehen“, sagt Böder.

Leistungsträger verstärken U16

Immerhin: Mit Innenverteidiger Bilal Cakir, Mittelfeldmann Noah Santiago Lorch und Rechtsaußen Iniko Pasmakis blieben den Nullachtern drei weitere hochbegabte Leistungsträger erhalten – sie bereichern künftig das Bissinger U16-Aufgebot. Der Achtungserfolg der U15 aus der Corona-Saison soll jedenfalls nicht das letzte Ausrufezeichen vom Bissinger Bruchwald im Jugendfußball gewesen sein.

 
 
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