SG BBM Bietigheim Torwart-Rochade: Alte Bekannte kehrt ins Ländle zurück

Von Niklas Braiger
Nicole Roth schließt sich ab der nächsten Saison der SG BBM Bietigheim an. Foto: Marco Wolf

Nicole Roth spielte schon 2017/18 bei der SG BBM Bietigheim.

Noch vor fast zwei Wochen hat Nicole Roth im Trikot des Thüringer HC dafür gesorgt, dass die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim nur einen Punkt aus dem Ligaspiel im Schwabenland behalten. Mit ihrer Leistung – vor allem in Durchgang zwei –  hat sie wohl das Aufsehen der SG-Verantwortlichen bekommen, kurz bevor sich beide Teams am Samstag im Pokal-Halbfinale erneut gegenüberstehen, geben die beiden Vereine bekannt, dass Roth zum amtierenden Meister wechseln wird. Ab der nächsten Saison läuft sie – dann für die HB Ludwigsburg – in der alten Heimat auf. Denn bereits in der Spielzeit 2017/18 war sie Teil des Ellentäler Kaders, damals noch unter Trainer Martin Albertsen, und holte die Vizemeisterschaft.

Nur ein kurzes Statement des THC

„Wir bedanken uns bei Nicole Roth für ihr sportliches Engagement und wünschen ihr an ihrer neuen Wirkungsstätte alles Gute“, heißt es in einem knappen Statement des Thüringer HC. Roth selbst ist heiß auf die Aufgabe an alter Wirkungsstätte: „Es freut mich riesig, erneut die Möglichkeit von Bietigheim bekommen zu haben, einen weiteren Schritt in meiner sportlichen Karriere zu gehen.“

SG-Coach Jakob Vestergaard schwärmt von seiner neuen Keeperin, die ihm in der Liga das Leben schwer gemacht hat: „Mit Nicole haben wir eine deutsche Toptorfrau gefunden. Vor Kurzem konnte jeder in der Halle sehen, welch außergewöhnliche Fähigkeiten sie besitz. Deswegen freuen wir uns sehr, sie im Kader zu haben. Ich bin überzeugt, dass sie sich auch in der nächsten Saison weiterentwickeln und uns helfen wird“, sagt der Däne.

Verhandlung schon vor dem Spiel

Das Ligaspiel sei aber nicht der ausschlaggebende Grund für die Verpflichtung gewesen. „Wir haben schon vor dem Spiel mit Nicole gesprochen, die Entscheidung kam nicht danach.“ Auch Roth erklärt: „Es gab die Gespräche schon im Vorfeld. Das Spiel war glaube ich nur ein gutes Standing für mich.“ Doch zuerst hat die 28-Jährige noch ein ganz anderes Ziel vor Augen: Den Pokal am Wochenende. Im Halbfinale des Final Four geht es am Samstag um 17.30 Uhr – wie könnte es anders sein – gegen die SG. „Ich will den Pokal gewinnen, ob das meine neue oder alte Mannschaft ist, ist mit egal“, sagt Roth.

Das einzige Problem das sich ab dem Sommer ergibt: Roth wäre die vierte Hüterin im Kader. Zwar verlässt Gabriela Moreschi den Verein in Richtung Bukarest, dafür hat der Klub bereits die Verpflichtung von Johanna Bundsen bekannt gegeben. Zusammen mit den beiden schon in Bietigheim spielenden Torhüterinnen Sarah Lønborg und Melinda Szikora wäre das ein Überangebot.

Trainer gibt Einblicke

„Wir müssen noch abwarten, ich kann noch nichts sagen. Aber mit vier Torhüterinnen gehen wir nicht in die neue Saison“, sagt SG-Geschäftsführer Bastian Dörr. Szikora ist aktuell nach ihrem Kreuzbandriss noch nicht einsatzbereit, hat aber einen Vertrag bis 2025. Lønborgs Vertrag endet diesen Sommer. „Wir sind grade in Gesprächen mit Melinda und Sarah“, bestätigt Vestergaard, der aber schon konkreter wird: „Wir haben mit Sarah darüber gesprochen, dass sie nicht bei uns bleibt. Sie hat es super gemacht, aber sie braucht mehr Spielzeit. Wir haben gesagt, dass wir ihren Vertrag nicht verlängern.“ Eine endgültige Entscheidung steht aber noch nicht fest.

Doch egal, wer am Ende mit ihr um den Stammplatz konkurriert, Roth setzt auf Harmonie. „Ich würde es nicht als Wettkampf ansehen. Ich freue mich sehr, mit Johanna Bundsen ist viel Erfahrung gegeben“ sagt sie und ergänzt: „Ich glaube in einem Topteam gibt es immer mehrere gute Torhüterinnen. Die müssen und sollte sich immer gut verstehen, weil man im Team ein eigenes Team hat.“

 
 
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