SG BBM Bietigheim Derbyknaller nach der WM-Pause

Von bzh
Der Bietigheimer Rückraumshooter Tom Wolf, hier beim Wurf, freut sich auf das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Teamkollegen von der HSG Konstanz. Foto: /Oliver Bürkle

Der Zweitligist SG BBM Bietigheim kehrt nach sechs Wochen Abstinenz in den Spielbetrieb zurück. Zum Heimdebüt 2023 kommt der Abstiegskandidat HSG Konstanz in die Ege-Trans-Arena.

Die Handball-Weltmeisterschaft in Polen und Spanien mit erfrischenden Auftritten des deutschen Teams hat Spaß gemacht. Jetzt nehmen die Bundesligen nach sechswöchiger WM-Pause den Spielbetrieb wieder auf. Die SG BBM Bietigheim (siebter Platz, 21:15 Punkte) startet an diesem Freitag (19.30 Uhr) in der EgeTrans-Arena gegen die HSG Konstanz, die aktuell mit 11:25 Zählern auf Rang 18 steht.

Spanisches Temperament

Mit den beiden absolvierten Testspielen war Iker Romero nur teilweise zufrieden. Dem starken 33:36 gegen Erlangen folgte ein 31:37 gegen Göppingen. Die vielen Fehler in der zweiten Halbzeit der Partie gegen Frisch Auf brachten das spanische Temperament des SG-Trainers zum Kochen. Seine klare Botschaft an das Team vor dem Spiel gegen Konstanz: „Wenn wir es nicht schaffen, zu 100 Prozent fokussiert ins Spiel zu gehen, wird es gegen jede Mannschaft der Liga schwer.“

Zweitliga-Rückkehrer Konstanz schwebt zwar wie erwartet in Abstiegsgefahr, die Stimmung ist aber prächtig. Dazu trägt auch die Vertragsverlängerung von Trainer Jörg Lützelberger bei, der viel Optimismus verbreitet: „Zuversichtlich macht mich alles, was wir seit dem siebten Spieltag auf die Platte gebracht haben. Es liegen noch 20 Spiele vor uns. Wenn wir es schaffen, in unseren Modus zu kommen, zu fighten, zu spielen und uns gut zu bewegen, dann denken wir nicht mehr darüber nach, wer sind wir, wer sind die, was steht auf der Anzeigentafel. Wenn wir einfach spielen und Gas geben, dann können wir mit allen mithalten. Das ist geil, das macht Spaß.“

Bester HSG-Werfer ist Lukas Köder, einst Kapitän der Bietigheimer A-Jugend. 73 Treffer hat der 26-jährige Linkshänder auf dem Konto, zusammen mit Gregor Thomann bildet er eines der besten Gespanne der Zweiten Liga auf Rechtsaußen. Thomann startet in Bietigheim seine Abschiedstournee. Er wird die HSG nach der Saison verlassen, um sein Studium zu beenden und wieder mit seinem Bruder Julian zusammenzuspielen, der bis zum Saisonende Trainer der Wölfe Würzburg ist.

Eine Konstanzer Vergangenheit hat bei der SG neben dem eventuell wegen des Kopftreffers aus dem Frisch-Auf-Spiel ausfallenden Torhüters Konstantin Poltrum und Kreisläufer Fabian Wiederstein auch Tom Wolf. Von 2017 bis 2021 spielte der Rückraumstratege für die HSG, absolvierte 86 Zweitligaspiele, in denen er 354 Treffer erzielte. Der ehemalige Konstanzer Kapitän erinnert sich gerne an die Zeit am Bodensee. „Viele Vereine geben nur vor, familiär zu sein. Die HSG ist das aber in allen Bereichen. Ich hatte dort sehr viel Verantwortung auf und neben dem Spielfeld, aber das hat riesig Spaß gemacht. Dazu kommt das unglaubliche Publikum, das immer für tolle Stimmung sorgt.“

Wolf freut sich auf Ex-Klub

Besonders gut war die nach dem letzten Duell zwischen der HSG und der SG BBM: Am 31. März 2021 bezwang Konstanz das Viadukt-Team 27:23. Elffacher Torschütze: Tom Wolf. Der trägt jetzt das Bietigheimer Trikot, ist voller Vorfreude auf das Treffen mit alten Freunden, warnt aber zugleich vor den Gästen: „Die Underdog-Rolle spielt Konstanz gerne. Aber mit starken Ergebnissen vor der WM-Pause hat die HSG gezeigt, wie gefährlich sie ist. Wir dürfen uns keine Nachlässigkeiten erlauben.“

 
 
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