SG BBM Bietigheim Designierter Meister will die „Wildcats“ zähmen

Von bzh
Kaba Gassama, hier gegen Metzingens Katarina Pandza am Ball, hat ihren Vertrag bei der SG BBM bis 2024 verlängert. Foto: /Martin Kalb

Der souveräne Erstliga-Spitzenreiter peilt gegen den SV Union Halle-Neustadt den 21. Saisonsieg an.

Sechs Spiele stehen noch aus, bereits vier Siege reichen den Handballerinnen der SG BBM Bietigheim zum erneuten Gewinn der deutschen Meisterschaft. Aber die SG will mehr und wie schon 2021/22 alle 26 Partien für sich entscheiden. Der nächste Sieg ist an diesem Samstag (19 Uhr) in der Halle am Viadukt gegen den SV Union Halle-Neustadt fest eingeplant.

Relegationsplatz 13 droht

Die Gäste aus Sachsen-Anhalt wollen unter allen Umständen ein Abrutschen auf den Relegationsplatz 13 verhindern. Den belegt zurzeit Neckarsulm, aber die „Wildcats“ (11:29) haben nur zwei Zähler mehr auf dem Konto als die Unterländerinnen. Mit einem Heimsieg gegen Buxtehude könnte Neckarsulm heute gleichziehen, da Halle-Neustadt an der Enz kaum Siegchancen haben dürfte.

Nach dem Erfolg im Spitzenspiel tollte Kaba Gassama am Mittwochabend ausgelassen übers Parkett. „Ich war richtig happy. Wir mussten hart kämpfen. Das war ein wichtiger Sieg gegen eine sehr starke Thüringer Mannschaft“, sagte die Spanierin mit senegalesischen Wurzeln nach der Partie und strahlte.

Bei fünf Punkten Vorsprung steuert die SG der deutschen Meisterschaft entgegen. Ein neues Gefühl für die Kreisläuferin. „Mit Nantes habe ich 2021 die European League gewonnen. Aber Landesmeister war ich noch nie“, erklärt die 25-Jährige. „Aber so richtig vergleichen kann man Bietigheim mit meinen früheren Klubs in Spanien und Frankreich nicht. Die waren gut, aber hier wurde die Mannschaft zusammengestellt, um Titel zu holen.“

Faible für senegalesisches Essen

Bei der letzten EM gehörte Gassama zum engeren Kreis der fürs Allstar-Team nominierten Kreisläuferinnen. Auch unterm Viadukt hat die Powerfrau Eindruck hinterlassen. Die SG verlängerte ihren Vertrag bis 2024. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Wir haben ein tolles Team, die Stadt ist schön und nicht zu groß, die Menschen sind offen.“ Und es gibt ein Geschäft für afrikanische Lebensmittel. „Wenn ich Lust auf senegalesisches Essen habe, kaufe ich dort ein. Zum Beispiel Okra-Gemüse, das ich sehr gerne mit Reis esse.“

Im SG-Team ist die 1,84 Meter große und 94 Kilogramm schwere Gassama die Nummer eins – in Sachen Zeitstrafen. Zehnmal musste sie in den 20 Spielen für zwei Minuten vom Feld. „Ich bin eben groß und kräftig. Wenn es dann gegen kleinere und schwächere Spielerinnen zu Zweikämpfen kommt, sieht das für die Schiedsrichter manchmal vielleicht blöd aus. Aber in meiner Familie sind alle groß und stark. Auch meine Brüder. Sekou misst 1,89 Meter und ist Fußballprofi bei Racing Santander, Mamadou spielt Handball bei Sporting Lissabon und ist 1,91 Meter groß.“

Aufgewachsen ist die Liebhaberin afrikanischer Tänze in Granollers bei Barcelona. Dort kam sie auch zum Handball. Stolz ist sie auf den letzten Coup der Männer ihres Heimatvereins. „Wir haben gerade Flensburg geschlagen und damit das Final Four der European League erreicht.“ Mit Bietigheim will sie das in der nächsten Saison in der Champions League schaffen.   bzh

 
 
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