SG BBM Bietigheim Deutscher Meister hat Weiterkommen nicht mehr selbst in der Hand

Von bzh
Trainer Markus Gaugisch (Vierter von links) gibt die letzten Anweisungen an seine Spielerinnen. Foto: /Marco Wolf

Um sich für die Playoffs in der Champions League zu qualifizieren, reicht ein Sieg gegen DHK Banik Most nicht. Es droht ein Dreiervergleich, in dem die SG am schlechtesten dasteht.

Es darf gezittert werden. Allein aus eigener Kraft kann die SG BBM Bietigheim den Einzug in die Playoff-Runde der Champions League nicht mehr schaffen. Die Viadukt-Handballerinnen brauchen zum Abschluss der Gruppenphase neben einem Sieg gegen Banik Most am Sonntag (14 Uhr) in der MHP-Arena Ludwigsburg Schützenhilfe von Brest Bretagne oder CSM Bukarest.

Blick geht zur Konkurrenz

„Das ist eine Scheiß-Situation. So was mag ich nicht, aber wir haben uns das selbst eingebrockt“, ärgert sich Markus Gaugisch. Einen weiteren Ausrutscher wird es nicht geben, garantiert der SG-Trainer: „Wir gewinnen gegen Most, davon gehe ich einfach aus. Alles andere haben wir nicht in der Hand.“

Die zwei Punkte gegen die abgeschlagenen Tschechinnen, die in ihren bisherigen 13 Spielen im Schnitt 41 Gegentore kassierten, sind Pflicht, würden aber im schlimmsten Fall nicht zum Weiterkommen reichen. Bietigheim hätte dann 12:16 Zähler. Auf diese Punktzahl kämen auch Brest Bretagne und Krim Ljubljana, falls die Französinnen gegen Titelverteidiger Vipers Kristiansand verlieren und die Sloweninnen CSM Bucuresti bezwingen. Damit wäre der Deutsche Meister raus, weil es zu einem Dreiervergleich der punktgleichen Teams käme und die SG dabei am schlechtesten abschneidet.

Selbst in unteren Spielklassen ist es Standard, alle Begegnungen am letzten Spieltag zeitgleich anzupfeifen um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Das gilt auch in der Champions League – aber nur bei den Männern. RK Krim und Bietigheim spielen erst am Sonntag. Brest Bretagne empfängt Titelverteidiger Kristiansand schon an diesem Samstag. Mit welcher Motivation ist offen. Die Französinnen sind selbst bei einer Niederlage wegen des Dreiervergleichs weiter. Kristiansand wird unabhängig vom Ergebnis mindestens Gruppenzweiter, überspringt damit die Playoff-Runde und zieht direkt ins Viertelfinale ein.

Gaugisch und sein Team werden zu Brest-Fans. „Natürlich schauen wir das Spiel an und drücken Brest die Daumen“, erklärt der Coach. Wenn die Bretoninnen einen oder zwei Zähler holen, gibt es keinen Dreiervergleich mehr. Die Entscheidung fällt dann nur noch zwischen Bietigheim und Ljubljana. Da hätte das Viadukt-Team – einen Sieg gegen Most vorausgesetzt – die Nase vorn.

Wird Neagu wieder zum Faktor

Verliert Brest aber gegen die Vipers, muss die SG darauf hoffen, dass RK Krim gegen CSM Bukarest nicht gewinnt. Vielleicht spielt dann auch mal Cristina Neagu für die SG. Vor drei Wochen stieg die Rumänin als erst dritte Spielerin überhaupt in den 1000-Tore-Klub der Champions League auf. Mit ihrem Jubiläumstreffer machte sie bei Bukarests 27:25-Sieg gegen Bietigheim in Ludwigsburg den Deckel drauf, entführte mit CSM wichtige Punkte. Am vergangenen Sonntag traf sie in letzter Sekunde zum 30:30-Ausgleich gegen Brest.

Ohne Neagus Buzzer Beater hätten die Französinnen 13 Punkte, und es gäbe den drohenden, für Bietigheim gefährlichen Dreiervergleich nicht. Jetzt könnte die viermalige Welthandballerin und aktuell in der Torschützenliste mit 99 Treffern führende Neagu mit ihrem Team durch einen Punktgewinn in Ljubljana der SG helfen.  bzh

 
 
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