SG BBM Bietigheim Deutscher Meister kämpft gegen Ikast um ein Viertelfinaltickets

Von Michael Nachreiner
In der vergangenen Saison traf sie in der Liga auf Ikast Handbold, jetzt kommt für Anne With Johansen (Mitte) das Duell mit dem Dänischen Meister in den Champions-League-Playoffs. Foto: /Marco Wolf

Bietigheim empfängt den viermaligen Dänischen Meister am Sonntag (16 Uhr) in der MHP-Arena zum Hinspiel der Champions-League-Playoffs.

Ich bin immer noch ein bisschen enttäuscht“, blickt Jakob Vestergaard auf die 28:30-Final-Niederlage im DHB-Pokal gegen die TuS Metzingen am vergangenen Wochenende zurück. Doch der Blick des Trainers und der Handballerinnen der SG BBM Bietigheim ging schnell wieder nach vorne. Zu viel Zeit für Gefühlsduselei und Zerfließen in Selbstmitleid war nicht gegeben. Dann am Sonntag (16 Uhr) steht in der Champions League das Hinspiel gegen Ikast Handbold in den Playoffs an, bevor eine Woche darauf das Rückspiel beim Dänischen Meister steigt und wiederum vier Tage darauf das vorentscheidende Duell um die deutsche Meisterschaft gegen die HSG Bensheim/Auerbach. „Jetzt heißt es: volle Konzentration auf Ikast“, sagt Vestergaard.

Denn die historische Saison in der Königsklasse – zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte haben die Bietigheimerinnen die Gruppenphase überstanden – soll nicht schon im Kampf um eines der letzten vier Viertelfinaltickets für die SG BBM beendet sein. Mit Ikast hat die Vestergaard-Truppe aber auf dem Papier den schwersten Gegner erwischt. Kein anderes Team, das nicht direkt in die Runde der besten acht eingezogen ist, hat so viele Punkte in der Hauptrunde geholt wie Ikast. Der viermalige Dänische Meister verpasste nur um einen Zähler als Dritter der Gruppe B hinter den punktgleichen Metz Handball und Team Esbjerg den direkten Sprung ins Viertelfinale. „Ikast hat viele Punkte geholt, das muss man respektieren“, sagt Vestergaard, fügt aber hinzu: „CSM Bukurast und Brest Bretagne haben bestimmt das gleiche Niveau wie Ikast.“ Und gegen diese beiden Mannschaft gewann die SG BBM in der Gruppe A jeweils zu Hause. „Wir haben auch gegen Ikast eine Möglichkeit. Aber wir müssen 100 Prozent Leistung bringen“, schickt deshalb der Bietigheimer Trainer auch eine Kampfansage nach Dänemark.

Der Kader von Ikast, das 1970 durch eine Fusion von drei Vereinen entstand, ist aber gespickt von Weltklassespielerinnen. Es stehen mehrere dänische Nationalspielerinnen unter Vertrag, die bei der WM Ende 2023 Bronze holten. „Und dass sich die Dänen Markéta Jerábková leisten können, sagt schon alles“, ist Vestergaard voller Respekt. Die tschechische Nationalspielerin ist der Ankerpunkt in der Offensive des SG-Gegners, führt mit 88 Treffern die vereinsinterne Torschützenliste an und hat nur ein Tor weniger erzielt als die erfolgreichste Werferin der Champions League in dieser Saison, Sarah Bouktit aus Metz.

Vestergaard hat aber eine sehr gute Woche von seinen Spielerinnen gesehen. „Wir haben super trainiert – immer unter dem Aspekt: Was können wir aus der Niederlage im Pokal mitnehmen und was können wir verbessern“, erklärt der SG-Trainer. „Und wir haben jeden Tag ein paar neue Dinge erarbeitet. Da wir eine ganze Woche mit fünf Einheiten Zeit hatten, konnten wir mehr als sonst ins Detail gehen. Denn mein Ikast-Kollege wird uns auch sehr gut analysieren. So können wir die Däninnen vielleicht etwas überraschen.“

 
 
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