SG BBM Bietigheim Direkt ein Vier-Punkte-Spiel zum Auftakt

Von bzh
Inger Smits (Mitte) war zum Bundesliga-Auftakt gegen Solingen-Gräfrath nicht nur Denker und Lenkerin des Spiels der SG BBM, sondern auch Bietigheims erfolgreichste Werferin. Foto: /Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim trifft im ersten Spiel der Champions-League-Saison mit Buducnost auf einen direkten Konkurrenten um Playoff-Plätze.

Zum Auftakt der Champions League 2023/24 müssen die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim gleich ein dickes Brett bohren. Die Mannschaft von Trainer Jakob Vestergaard spielt am Sonntag (14 Uhr/Dyn), beim Königsklassen-Dino WHC Buducnost Bemax in Podgorica.

Der SG-Gastgeber setzt in der Champions League Maßstäbe: Das Team aus Montenegro ist zum 28. Mal in Folge dabei, absolvierte 306 Spiele und erzielte 8028 Tore. Mehr hat kein anderer Klub zu bieten. Buducnosts Glanzzeiten mit den Champions-League-Triumphen 2012 und 2015 sowie der Finalteilnahme 2014 liegen aber schon einige Zeit zurück. Der montenegrinische Titelträger zählt jedoch nach wie vor zur europäischen Spitze, stand in der vergangenen Saison in der Playoff-Runde, die er auch jetzt wieder erreichen will.

Das macht Buducnost zu einem direkten Rivalen der SG-Ladies. „In der Champions League den nächsten Schritt machen“, ist ein zentrales Ziel der Bietigheimerinnen. Heißt: Weiter kommen als in der vergangenen Saison, in der die Ellentälerinnen überragend starteten, die späteren Finalisten Kristiansand und Ferencvaros bezwangen, aber den Sprung in die Playoff-Runde verpassten.

Der Modus in der Königsklasse ist unverändert. Die 16 Teilnehmer spielen in der Vorrunde in zwei Achtergruppen mit Hin- und Rückspiel. Bietigheim trifft in der Gruppe A neben Buducnost auf CSM Bukarest (Rumänien) mit der ehemaligen SG-Spielerin Trine Østergaard, Odense (Dänemark), Sävehof (Schweden), Brest (Frankreich), DVSC Schaeffler und Champions-League-Rekordgewinner Györ (beide Ungarn). Die beiden besten Mannschaften erreichen das Viertelfinale direkt. Die Dritt- bis Sechstplatzierten beider Gruppen ermitteln in der Playoff-Runde überkreuz vier weitere Viertelfinalisten. Die Teams auf den Plätzen sieben und acht scheiden aus. Bietigheim muss also mindestens Sechster werden, um die nächste Runde zu erreichen.

Mit einem Erfolg gegen den direkten Rivalen um die Playoff-Plätze würde die SG optimal starten. Aber in Podgorica ist es erfahrungsgemäß schwer. Zweimal hat Bietigheim dort gespielt, jeweils klar verloren. Schwer zu knabbern hat Vestergaard am Ausfall von Kelly Dulfer. Die holländische Weltmeisterin ist als zentraler Baustein der SG-Ladies in Abwehr und Angriff kaum zu ersetzen. Im Bundesligaspiel gegen Solingen-Gräfrath versuchte der Trainer Dulfers Fehlen durch den zeitweiligen Einsatz einer siebten Feldspielerin zu kompensieren. Welche taktischen Finessen packt der Däne in Podgorica aus? Auf der Gegenseite steht mit Bojana Popovic eine Trainerin, die Vestergaard bestens kennt. 2010 gewannen sie zusammen mit Viborg die Champions League: Vestergaard als Trainer, Popovic als Spielerin.

Es ist nicht das einzige Treffen alter Bekannter. Im Tor von Buducnost steht seit dieser Saison Ann-Cathrin Giegerich, die von 2011 bis 2017 bei der SG spielte und mit Bietigheim 2017 Meister wurde. Rechtsaußen Dorottya Faluvégi, die mit Györ in Podgorica schon gewann, freut sich auf Buducnost-Neuzugang Nóemi Háfra. „Wir sind schon lange befreundet, wurden 2018 gemeinsam U20-Weltmeisterinnen“, erzählt die Ungarin. „Es ist schön, dass wir uns sehen. Aber in erster Linie wollen wir gewinnen.“ bzh

 
 
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