SG BBM Bietigheim Halbfinale ist trotz Niederlage machbar

Von Michael Nachreiner
Erlangens Lars Genz (von links) greift gegen Bietigheims Rückraumspieler David Selinka beherzt zu. Foto: /Marco Wolf

Die A-Jugend der SG BBM Bietigheim hat nach dem 29:31 gegen den HC Erlangen im Viertelfinal-Hinspiel noch alle Möglichkeiten. Das Rückspiel steigt am Samstag beim HCE.

Die A-Jugend-Handballer der SG BBM Bietigheim haben zwar das Hinspiel des Viertelfinales um die deutsche Meisterschaft gegen den HC Erlangen verloren. Die 29:31 (16:15)-Heimniederlage lässt den Ellentälern aber noch alle Chancen auf das Erreichen des Halbfinales. „Ich bin zwar nicht besonders zufrieden. Aber wir haben noch 60 Minuten. Für mich ist noch alles offen“, erklärt SG-Trainer Sebastià Salvat, dem ein Unentschieden am liebsten gewesen wäre. „Und bisher haben wir in dieser Saison immer im zweiten Aufeinandertreffen mit einem Gegner besser gespielt.“ Das Rückspiel findet am Samstag (15.30 Uhr) in Erlangen statt.

SG verkrampft nach mutigem Start

Obwohl die Gäste, die mit David Sehnke und Tim Gömmel auf zwei ihrer zwei besten Spieler verzichten mussten, in der Halle am Viadukt körperlich überlegen und auch abgezockter wirkten, begannen die Bietigheimer mutig. Nach einer frühen Zwei-Minuten-Strafe gegen Erlangens Jan Wilsdorf führten sie nach gut fünf Minuten mit 4:2. Nachdem die Franken aber erst auf 4:4 ausgeglichen und die Gastgeber dann zwei Siebenmeter vergeben hatten – zunächst scheiterte Alen Hadzimuhamedovic an Torwart Marc Panholzer, dann traf Conrad Schmitt nur die Latte –, verloren die Bietigheimer etwas ihren Rhythmus und verkrampften in ihren Angriffsbemühungen. Die Erlangener zogen auf 9:7 davon (16.).

Doch sobald die Gastgeber ihre Effizienz im Angriff wieder gefunden hatten, drehten sie innerhalb von nicht einmal fünf Minuten das Ergebnis wieder – 10:9 (21.). Sich abzusetzen gelang ihnen aber nicht. Dank eines Tores von Schmitt praktisch mit der Pausensirene gingen die Bietigheimer jedoch mit einer 16:15-Führung in die Kabine.

SG dreht Fünf-Tore-Rückstand innerhalb von Minuten

Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Franken dann peu à peu das Kommando. Über 19:18 (34.) setzten sie sich auf 23:21 (42.) ab. Und da Paul Krügele eine von insgesamt sieben Zwei-Minuten-Strafe absitzen musste, nahm Salvat eine Auszeit, um sein Team auf die Unterzahl besser einzustellen. Die Aussprache an der Seitenlinie ging aber nach hinten los. Die SG blieb vier Minuten ohne Torerfolg und geriet sogar mit 21:26 in Rückstand (47.), ehe Hadzimuhamedovic die Flaute beendete. Der erste von zwei schnellen Treffern in Folge des SG-Rückraumspielers schienen die Initialzündung für die Bietigheimer zu sein. Innerhalb von knapp sieben Minuten glichen sie wieder zum 27:27 aus – auch dank Nico Sauer, der in dieser Phase ein starker Rückhalt im SG-Kasten war.

Schiedsrichter werden zum Faktor

Doch in der Schlussphase wurden die Schiedsrichter David Keßler und Niclas Mild, die im gesamten Spielverlauf keine gute Figur machten, zum Zünglein an der Waage. Nachdem Lars Genz nach einem Sprungwurf unglücklich aufs Steißbein gefallen war, entschieden die Unparteiischen zunächst auf Freiwurf. Doch als der HCE-Rückraumspieler bereits eine geraume Zeit behandelt wurde, zeigte Mild plötzlich eine Zwei-Minuten-Strafe gegen SG-Kreisläufer Enric Carreño an, was wegen seiner dritten Hinausstellung Rot bedeutete. Kurz darauf musste auch Hadzimuhamedovic zu Recht zwei Minuten abkühlen, sodass die Bietigheimer 61 Sekunden lang in doppelter Unterzahl waren (59.). Mit diesem Vorteil im Rücken ließen sich die Erlangener den Sieg nicht mehr nehmen.

SG BBM Bietigheim: Sauer, Stuible; Zivojnovic (2), Schmitt (2), Carreño (2), Hadzimuhamedovic (10/4), Köhler (1), Weller (1), Gysin (3), Kägler (1), Weber, Pils, Krügele (2), Selinka (5).

 
 
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