SG BBM Bietigheim Pflichtaufgabe vor dem Showdown

Von bzh/ae
Julia Maidhof verlässt die SG BBM Bietigheim nach der laufenden Saison. Die deutsche Nationalspielerin wechselt zum rumänischen Spitzenverein SCM Ramnicu Valcea. Foto: Marco Wolf

Die Handball-Frauen der SG BBM Bietigheim erwarten in der Bundesliga den Abstiegskandidaten BSV Sachsen Zwickau. Das entscheidende Champions-League-Heimduell am Sonntag gegen Banik Most wirft aber schon seinen Schatten voraus. Julia Maidhof zieht es nach Rumänien.

An diesem Mittwoch empfängt die SG BBM Bietigheim in der Frauenhandball-Bundesliga den BSV Sachsen Zwickau. Anpfiff in der Halle am Viadukt ist um 19 Uhr. Am Sonntag (14 Uhr) folgt in Ludwigsburg das Champions-League-Duell mit Banik Most.

Mitten in die Vorbereitung platzte eine personelle Neuigkeit: Nationalspielerin Julia Maidhof verlässt Bietigheim zum Saisonende. Die 24-jährige Rückraumspielerin und Siebenmeter-Expertin läuft vom Sommer an für mindestens zwei Spielzeiten für den rumänischen Topklub SCM Ramnicu Valcea auf. Dies gab der Europapokalgegner des Thüringer HC am Dienstag bekannt. Bei den Handballerinnen aus der Wallachei spielt Maidhof künftig Seite an Seite mit der deutschen Nationaltorhüterin Isabell Roch.

Luftlinie liegen die zwei nächsten SG-Gegnerinnen aus Zwickau und Most nur 80 Kilometer entfernt. Die beiden Wettbewerber trennen aber Welten. In der Bundesliga ist das Viadukt-Team als Titelverteidiger souveräner Tabellenführer und wird auch gegen Zwickau als klarer Sieger erwartet. In der Champions League wäre die SG schon froh, den sechsten Platz unter den acht Teams ihrer Gruppe zu belegen und damit die Playoff-Runde zu erreichen.

Bisher nur ein knappes Spiel

Mit der Partie gegen Zwickau beginnt für die SG die Bundesliga-Rückrunde. Allerdings steht das verlegte Vorrundenspiel gegen Metzingen noch aus. Zum Saisonauftakt hatten die Ellentälerinnen in Zwickau 36:15 gesiegt. Auch die folgenden elf Spiele wurden gewonnen. Knapp war es nur beim Thüringer HC (32:30), der mit 23:3 Punkten hinter Bietigheim (24:0) Zweiter ist.

Die Gäste aus Zwickau kämpfen um den Klassenerhalt. Die Chancen darauf stehen gut. In der letzten Saison hatten die Muldestädterinnen in 26 Spielen elf Punkte gesammelt. Jetzt stehen nach 13 Begegnungen bereits neun Zähler auf der Habenseite. Zuletzt feierten die Sächsinnen drei Siege in Serie und entpuppten sich dabei als Liebhaberinnen schwäbischer Kost. Das Drei-Gänge-Menü mit dem TuS Metzingen (26:25), der Sport-Union Neckarsulm (31:24) und den Waiblinger „Tigers“ (27:26) war ganz nach Zwickaus Geschmack. Daran, dass zum Dessert nun die SG-Ladies, wie die regionalen Spezialitäten Ofenschlupfer oder Pfitzauf, „verspeist“ werden, glaubt BSV-Trainer Norman Rentsch nicht: „Das ist ein schöner Gedanke und sicher auch Motivation für uns. Aber die Erwartung, etwas Zählbares mitzunehmen, ist viel zu hoch gegriffen. Der Qualitätsunterschied ist riesig.“

Darauf, dass der Spitzenreiter mit dem Kopf schon beim wichtigen Spiel gegen Most ist und Zwickau unterschätzt, setzt Rentsch nicht: „Diese Konstellation hatte Bietigheim schon oft und immer super gelöst. Daran dürfte sich nichts ändern.“ Das ist auch das Ziel von Markus Gaugisch. Der Coach ist gewarnt, hat nach der Rückkehr aus Budapest am Sonntag schon einen Tabellenführer überraschend verlieren gesehen. Die HBW Balingen-Weilstetten, Spitzenreiter der C-Jugend-Oberliga, unterlag JANO Filder mit 28:29. Trainersohn Kalle hatte zwar kurz vor Schluss den Ausgleich erzielt, doch die Gäste von trafen im Gegenzug zum Sieg.

Dölls Comeback steht bevor

So weit will Gaugisch es mit den Bietigheimerinnen nicht kommen lassen. Mit einem konzentrierten Auftritt soll sein Team früh auf Siegkurs gehen. Dazu könnte vielleicht auch Antje Döll beitragen. Wenn sie vom Arzt grünes Licht erhält, will die lange verletzte Linksaußen gegen Zwickau ihr Comeback feiern.  bzh/ae

SV Union trennt sich von Trainerin Katrin Schneider

Der Abstiegskandidat SV Union Halle-Neustadt hat seine Trainerin Katrin Schneider freigestellt. Im Frühjahr 2021 war die frühere Spielerin der SG BBM Bietigheim von Frisch Auf Göppingen zu den „Wildcats“ gewechselt und trat damals zum 1. Juli ihr Amt als Union-Coach an. In der folgenden Saison führte sie die Mannschaft auf Platz acht – das bislang beste Saisonergebnis in der Halle-Neustädter Vereinsgeschichte. Ab sofort wird nun Jan-Henning Himborn als Sportdirektor auch das Traineramt übernehmen. Am Montagabend leitete dieser bereits das erste Training. Gleichzeitig werde die Suche nach einem neuen Trainer forciert und solle schnellstmöglich abgeschlossen werden, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. 

 
 
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