SG BBM Bietigheim Romero-Schützlinge surfen auf einer Erfolgswelle

Von Andreas Eberle
Hagens Pouya Norouzi Nezhad nimmt hier den fünffachen Bietigheimer Torschützen Alexander Velz in den Schwitzkasten. Links beobachtet Theo Bürgin den Zweikampf. Foto: Mathias M. Lehmann

Die SG BBM feiert mit dem 32:26 in Hagen den vierten Sieg am Stück. Die Bietigheimer Juniorenspieler Vincent Brenner und Nicolas Ehrlich debütieren.

Ob es unter den Zweitliga-Handballern der SG BBM Bietigheim den einen oder anderen guten Surfer gibt, ist nicht überliefert. Aber zumindest in ihrer Sportart machen sie ihre Sache momentan exzellent und surfen auf einer Erfolgswelle. Am Sonntagnachmittag fegte die Mannschaft von Trainer Iker Romero auch den VfL Eintracht Hagen mit 32:26 (15:12) vom Feld.

Für die Schwaben war es der vierte Pflichtspielsieg am Stück: drei Erfolge in der Liga sowie einer im DHB-Pokal, wo Bietigheim nun zur Belohnung im Achtelfinale auf den Rekordmeister THW Kiel trifft. „Nicht nur die Ergebnisse sind beeindruckend, sondern auch die Art und Weise, wie wir auftreten. Von hinten bis vorne bieten wir zurzeit ein sehr hohes Niveau an“, konstatierte der Sportliche Leiter Jochen Zürn.

Die SG BBM war in der Krollmann-Arena in fast allen Belangen besser als die Eintracht. Einzig Hagens starker Schlussmann Mats Grzesinski konnte seinem ebenfalls glänzend aufgelegten Gegenüber Fredrik Genz das Wasser reichen – beide Torhüter hatten am Ende zwölf Paraden in der Statistik stehen. Auch ohne den verletzten Nikola Vlahovic (Knieprobleme) verrichtete Bietigheims Innenblock seine Arbeit gewohnt zuverlässig. Er gestattete den Südwestfalen keine Freiräume und zwang den Gegner zu Fehlern, Einzelaktionen und Zufallsproduktionen. Planlos und wenig durchschlagskräftig war das Angriffsspiel des VfL. Bei den Schwaben hatte dagegen so gut wie alles Hand und Fuß. Wie schon in den Partien davor funktionierte das Zusammenspiel zwischen Rückraum und Kreis prächtig. Mit sechs Treffer avancierte Kreisläufer Jonathan Fischer prompt zum Topwerfer.

Neben Genz und Fischer ragte Alexander Velz aus dem starken Kollektiv heraus. Der einstige Top-Torjäger des TV Willstätt brachte es auf fünf Tore. Genauso oft traf Tom Wolf – weil er alle seine vier Siebenmeter versenkte. Aus dem Spiel heraus war dem Neuzugang das Wurfglück hingegen nicht hold: Von sieben Versuchen landete nur einer im Netz.

Verzweifelter Taktikkniff

Nach einem ausgeglichenen Beginn und einem 6:7-Zwischenstand machte die Spielgemeinschaft ernst und agierte wie ein Topteam, das in dieser Runde noch viel vorhat. Mit dem Drei-Tore-Rückstand zur Pause war Hagen noch gut bedient. In der zweiten Hälfte zogen die Gäste sogar auf 26:17 davon (44). Der verzweifelte Taktikkniff von Eintracht-Trainer Stefan Neff, es mit einem siebten Feldspieler zu versuchen, sorgte nur für ein Strohfeuer. Nach einer Auszeit beim Stand von 22:27 war Bietigheim wieder Herr der Lage und brachte die Führung geschmeidig ins Ziel.

In der Endphase verhalf Coach Romero den SG-Talenten Vincent Brenner (18) und Nicolas Ehrlich (17) sogar zu ihrem Zweitliga-Debüt. Erstgenannter setzte in dem einseitigen Duell noch den Schlusspunkt zum 32:26. „Sie trainieren fleißig und haben sich ihren Einsatz verdient“, sagte Zürn. Bereits am Freitag (19.30 Uhr) kann die SG daheim gegen Dormagen auf ihrer Erfolgswelle weitersurfen. Andreas Eberle

 
 
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